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Das „Fuchse Hönnee“

Sooft bei den älteren Fliedenern die Rede vom Pfarrer Riemenschneider geht, immer wird mit ihm eine Gegebenheit in Verbindung gebracht, von deren Tatsächlichkeit die einen überzeugt sind und welche die anderen als ein „Ammenmärchen“ abtun:

In einer Christnacht, während der Mette, hatte ein Mann vom Keutzelbuch einen Hasen geschossen. Zu Hause angekommen, legte er das tote Wild ab. Doch da verwandelte sich der vermeintlich tote Hase in einen schwarzen Hund, der den Mann nicht mehr losließ. Alle Anstrengungen, die der nächtliche Schütze in den nächsten Tagen unternahm, um den Hund loszuwerden, waren erfolglos. Das Tier folgte ihm auf Schritt und Tritt. Da bekam es der ständig Verfolgte mit der Angst zu tun. Er glaubte sich vom Teufel persönlich beschattet und ließ den Fliedener Pfarrer Riemenschneider rufen. Dieser bat den Gastwirt Martin Weber (Hasenwirt), er möchte ihn mit seiner Kutsche zum Keutzelbuch fahren. Martin sagte zu und hieß den Pfarrer einzusteigen . Auf der Höhe angekommen, schlug der Pfarrer sogleich das Rituale auf, um dne Exorzismus zu beten, womit er den Teufel vertreiben wollte. Nur unter größter Anstrengung konnte der besessene Hund in den Keller des Hauses gedrängt werden, aus dem er nicht mehr hinauszubringen war. In letzter Not stülpte man hier dem Tier einen Eimer über und mauerte ihn so an Ort und Stelle einfach ein.

Pfarrer Riemenschneider saß nun wieder mit seinem Kutscher auf und trat den Heimweg an. Dabei wurde das Gefährt derart vom Wind erfaßt, daß es bald nach rechts und bald nach links umzukippen drohte. Die bösen Geister hatten sich der Naturgewalt bedient, um sich an dem Pfarrer zu rächen. Pfarrer Riemenschneider soll unter diesem Erlebnis bis zu seinem Tode sehr gelitten haben. Warum der Hund den Namen „Fuchse Hönnee“ erhalten hat, konnte nicht festgestellt werden.