© Heimat und Geschichtsfreunde Rommerz

"Wie ein toter wieder lebendig wurde"
aus dem Buch - 625 Jahre Buchenrod 1366 - 1991 -


Unterhalb der Kurve am Steinbruch an der Straße von Buchenrod nach Flieden steht in der Fliedener Gemarkung an einem Waldweg ein Bildstock, über dessen Errichtung alte Fliedener folgendes erzählen: Der besagte Waldweg war früher der sogenannte Buchenroder Kirchpfad. Er führte durch den Mühlberg hinab nach Döngesmühle und Flieden. Ihn benutzten in früheren Zeiten nicht nur die Leute aus Buchenrod, sondern   -infolge der politischen und religiösen Wirren - auch die Katholiken aus dem kleinen Vogelsbergdörfchen Reinhards im Altkreis Schlüchtern. In Flieden erinnert noch heute die Reinhardstraße daran.

Eines Tages trug man einen Toten in seiner Lade zu Tal. Die vier Träger hatten den schweren Sarg auf ihren Schultern und mussten alle Aufmerksamkeit dem teils steinigen und teils morastigen Weg widmen. Da geschah es, als sie eben schweigsam unter einem mächtigen ausladenden Baum schritten, dass der Sargdeckel von einem tief herabhängenden Ast gestreift wurde und zu Boden viel. 

Die Männer erschraken dabei so sehr, dass sie den Sarg mitsamt dem Leichnam fallen ließen. Letzterer jedoch begann genau in dem Augenblick, in dem er die Erde berührte, sich zu bewegen und erhob sich. Gemeinsam traten alle fünf daraufhin den Heimweg an. Fromme Leute ließen an besagter Stelle aus Dankbarkeit ein Denkmal setzen.