Es wurden in schnellen Schritten und kurzer Zeit viele Jahrzehnte gewachsene Gewohnheiten über den Haufen geworfen, dies hatte natürliche genauso wie zu heutiger Zeit, nicht allen Rommerzern gefallen, sie hielten erstmal abstand und es brauchte einige Zeit bis man sich mit dem neuen Pfarrer, welcher vollere Tatendrang war, arrangierte.
In diesem Tempo ging es weiter, in der Wallwoche ging es nicht mehr in Richtung Neuhof zum Bildstock an der Kalistraße (Heiligestöckche), auch wurde eine Segnung der immer häufiger werdenden Kraftfahrzeuge eingeführt, montags wird eine zweite Abendmesse für Schüler welche auswärts zu Schule gehen gehalten. Ein erster Kinderkarneval wurde anfangs noch im neu erbauten Jugendheim veranstaltet, Diskussionsabende wurden vom Pfarrer organisiert. die Frauen machten jährlich eine Sommerfahrt, sowohl auf St. Martin und an Nikolaus wurden Theaterspiele von den Kindern aufgeführt.
In 1969 wurde das alte Pfarrhaus, welches von den Messdienern mit Pfarrer Sturm leergeräumt wurde, an die Familie Vandeberg aus Neuhof verkauft. |
Die Fahrradwanderung der Messdiener wurde 1970 an drei Tagen durchgeführt und es ging über Großenlüder Bad Salzschlirf nach Lauterbach und nach Schlitz in die Jugendherberge. Im Juni dieses Jahres waren drei Tote bei einem Brand auf dem Hof Trudis zu beklagen. Im drauffolgenden Jahr gab das Mutterhaus die Trägerschaft des Kindergartens an die Kirchengemeinde Rommerz ab. Pfarrer Sturm erkrankte in der Karwoche, sodass für die Osterfeiertage Pater Lorenz Trost die Vertretung übernahm, für uns Messdiener war das immer eine feine Sache, unser Wissen über die Abläufe in Sakristei und während der Messe waren uns geläufig und so erhielten wir eine höhere Wertschätzung durch den Pater. Die Erstkommunion der Kinder wurde auf den 9. Mai verschoben.
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Für Messdiener waren die kirchlichen Feiertag immer etwas Besonderes, Pfarrer Sturm war leicht reizbar, meist befanden sich in der doch kleinen Sakristei um die 40/50 Messdiener. Jeder hatte dem anderen etwas Neues zu erzählen, die neuen Messdiener fanden ihre Kleider nicht, der Ölofen roch nach Öl, so war der Geräusch Pegel in der Sakristei hoch. Hierbei musste sich der Pfarrer auf die besondere Messe konzentrieren, das war natürlich nicht einfach und so kam es immer mal zu lauten Zwischenrufen und Ermahnungen an uns durch Pfarrer Sturm.
Für das Jahr 1972 hatte sich die Kirchengemeinde mit Pfarrer Erwin Sturm einiges vorgenommen, im Juni wird die Kirche ausgeräumt und mit der Renovierung begonnen. Die Messdiener halfen tatkräftig bei den Arbeiten mit und hatten ihren Spaß, wenn sie auf den Holzgerüsten, welche im Innenraum gestellt waren, klettern konnten. Am 5. November konnte die renovierte Kirche durch ‚Weihbischof Prof. Dr. Eduard Schick wieder konsekriert werden.
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Die Fahrradwanderung in 1973 führte die Jungschar über Steinau, Alsberg Wegscheide, Bayr. Schanz nach Rengersbrunn. Am zweiten Tag fuhren wir an den Main nach Langenpropstzelten an den Main, hier setzten wir mit einer Fähre über den Main um dann weiter nach Maria Buchen zu radeln. Am Abend ging es dann wieder zurück nach Rengersbrunn wo Nachtquartier bezogen wurde. Am dritten Tag ging es dann über Burgsinn Altengronau, Mottgers, Gundhelm, Sparhof, Kalbach wieder zurück nach Rommerz. Als Verpflegung hatten die meisten von uns eine harte Bauernwurst und einen halben Laib Brot dabei, als Getränk hatte man eine Getränkeflasche dabei, diese wurde unterwegs immer wieder mit Wasser gefüllt, da kam es auch schon mal vor das Pfarrer Sturm irgendwo klingelte und nachfragte ob wir uns an der Wasserleitung, meist in der Waschküche, mal die Flaschen vollmachen können. Bevor wir morgens losfuhren wurde in der Ortskirche erst eine Messe gelesen und abends versammelten wir uns alle zum Abendgebet und wehe hier hat einer gefehlt, da konnte es passieren das unser Pfarrer mal die Gewalt über sich verlor.
Eine Episode blieb mir bis heute im Gedächtnis, als wir die Jugendherberge Bad Brückenau verließen mussten alle wegen der Schotterstraße ihr Rad schieben, einer der Älteren saß natürlich auf dem Rad, unser Pfarrer schickte ihn alleine nach Rommerz zurück. Nach etwa zehn Minuten dämmerte Ihm was er da gemacht hatte, zwei Messdiener mussten Ihm hinterherfahren und ihn wieder in die Gruppe zurückholen. Das blöde dabei war, dass der zurückgeschickte nicht der Übeltäter war.
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1973 Maria Buchen | 1973 Schwimmbad Flieden | 1975 Volkersberg |