© Heimat und Geschichtsfreunde Rommerz

 

Seelsorger und Heimatforscher Erwin Sturm, über 40 Jahre Pfarrer von Rommerz

1993  Michaelshof 1977


 

Pfarrer Sturm

Unser langjähriger Rommerzer Pfarrer und Prälat Erwin Sturm wurde am 12. Mai 1927 in seiner Heimatstadt Fulda geboren. Im Kreise seiner Familie verbrachte er seine Kindheit in Fulda in dem Haus Lindenstraße/Ecke Rhönstraße später zog die Familie in ihr Eigenheim Am Wynberg um, die Straße Am Wynberg ist eine Seitenstraße vom Horaser Weg. Als Haustier hielt man im Hause Sturm seit Weihnachten 1934 einen sprechenden Papagei namens Lora.

Der Schüler Erwin besuchte die Oberrealschule am Heinrich von Bibra Platz welche seit 1942 bis zum Kriegsende den Namen des in Fulda geborenen Jagdfliegers und Ritterkreuzträgers Wilhelm Baltasar trug.

Seine Schulzeit wurde jäh unterbrochen als er im September 1943, im Alter von 16 Jahren, zum Kriegsdienst bei der Flak eingezogen wurde. Die Mitgliedschaft im Jungvolk war freiwillig, ebenso der Beitritt zur Hitlerjungend. Wollte man Abitur machen, war aber ein gewisser Druck der Mitgliedschaft vorhanden. Mit dem Kriegsbeginn wurde die Mitgliedschaft in der Hitler-Jugend gesetzlich verpflichtend, in ihr wurden die zukünftigen Soldaten für Deutschland herangezogen.

Als Flakhelfer ging es nach Kassel Wilhelmshöhe, zunächst zur Batterie 6./635 und anschließend nach Süsterfeld zur Batterie 1./635, die Batterie verfügte über sechs Geschütze vom Kaliber 8,8 dies war das Standard Geschütz der Flak.

Neben der Ausbildung an den Geschützen als Soldat wurde die Batterie auch schulisch weiter betreut, der Unterricht wurde von einem Lehrer der Adolf-Hitler-Schule in Kassel, dem heutigen Wilhelm Gymnasium, übernommen. 

Am Abend des 22. Oktober 1943 wurde Kassel Ziel eines Luftangriffes der Britischen Royal Air Force, die Fliegerverbände warfen in kurzer Zeit ca. 400 000 Stabbrandbomben über der Stadt ab. In dieser Nacht wurden 80 Prozent der Gebäude zerstört. Auch die Batterie 1./635 war in die Kämpfe verwickelt. Der Feuerschein der brennenden Stadt Kassel war, laut Zeitzeugen, in dieser Nacht auch am Himmel über Rommerz zu sehen.

 

 Bomben auf Kassel

 Das zerstörte Kassel

                    

Nach mehreren Stellungswechseln in Kassel, wurde die Batterie aufgelöst und es wurde am 15. August 1944 nach Bochum in das Evangelische Gemeindehaus, mit dem Namen Lutherhaus umgezogen, in Bochum fand eine Umschulung auf das Kaliber 12,8 als Personalbatterie mit der Kennzeichnung ZBV 10457 statt. Schon am 12. September 1944 kam für den Schülersoldaten Erwin Sturm und zehn seiner Klassenkameraden aus Fulda vom Jahrgang 1927 der Einberufungsbefehl zum Wehrertüchtigungslager.

Nach der Ausbildung im Lager musste sich Erwin am 12. Oktober 1944 in Poppenhausen beim Reichsarbeitsdienst (RAD) melden, von hier ging es zu Fuß nach Abtsroda in das Barackenlager zur Ausbildung, welche am 3. Dezember 1944 endete. Am 5. Januar 1945 bekam Erwin und ein Teil seiner Klassenkameraden den Einberufungsbefehl zum Grenadierersatz- und Ausbildungsbataillon 57 in Siegen.

Am 25.März 1945, es war Palmsonntag, wurde die Kompanie in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt und musste gegen 22.30 Uhr in Richtung Osten abmarschieren. Erwin war Kompaniemelder und hatte das Glück das er sich zwischen Krofdorf und Wißmar von der Kompanie absetzen konnte und von einem LKW bis nach Philippsthal mitgenommen wurde. Von dort ging er zu Fuß, immer noch mit seinem Gewehr bewaffnet, bis nach Fulda.


Bald war Erwin wieder ein ganz normaler Schüler, im Oktober 1945 begann der Schulalltag, welcher Erwin im Jahre 1947 an dem Städtische Realgymnasium Fulda, der heutigen Freiherr von Stein Schule, zum Abitur führte.

Nach dem Abitur trat er in das in Fulda ansässige Bischöfliche Priesterseminar ein und studierte dort Philosophie und katholische Theologie von 1947 bis zum Jahre 1953. Das Seminar war in den Gebäuden des ehemaligen Klosters-Fulda untergebracht welche direkt an den Fuldaer Dom angrenzen. Schon zu dieser Zeit engagierte sich Erwin in der Jugendarbeit als Pfarrjugendführer in der Fuldaer Dompfarrei 

Am 19.Juli 1953 erteilte Bischof Dr. Johannes Baptist Dietz Erwin Sturm auf dem Frauenberg in Fulda die Priesterweihe, seine Primiz feierte er am 26. Juli im hohen Dom zu Fulda. Danach wurde er für fünf Jahre Kaplan in Frankenberg/Eder, um anschließend weiter fünf Jahre als Kaplan in der Stadtpfarrei Hanau zu dienen.

1963 kam Erwin Sturm zur Unterstützung von Pfarrer Johannes Roßmann als Kaplan nach Rommerz, er bezog die Wohnung im Rommerzer Schwesternhaus, welches auch gleichzeitig Kindergarten war. Im Pfarrhaus wohnten weiterhin Pfarrer Roßmann und seine Haushälterin Sabine Schleicher.       

         1964 Pfarrer von Rommerz Johannes Roßmann auf dem Katholiken Tag in Bamberg   
Am 13. Mai 1963 verzichtete Pfarrer Roßmann zum 31. Mai auf die Pfarrei Rommerz, somit wurde Kaplan Erwin Sturm am 1. Juni 1963 Pfarrverweser von Rommerz.  Die erste Sonntagsmesse feierte er am „Sonntag des Guten Hirten“, in der Kirche zu Rommerz. Zu dieser Zeit wurde die alte Rommerzer Kirche abgebrochen, ihre Steine wurden für die Kirche in Oberrode verwendet.

1963             Screenshot 2025 04 10 145504
Die Jugendgruppen im Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ)
werden in Rommerz gegründet
    Der Gruppenraum befand sich im alten Kindergarten,
heute befindet sich dort das Tagungshaus von H. Eidmann
       
Mundorgel     Screenshot 2025 04 04 182724
die Mundorgel war immer dabei     die Mädchengruppe

 

Da der neue Pfarrer nicht vorhatte in das bestehende Pfarrhaus am Fuchsberg einzuziehen, hier wohnte noch Pfarrer Roßmann bis zu seinem Umzug 1967 in das Schwesternhaus Schöllkrippen, wurden die Bauarbeiten für ein neues Pfarrhaus, direkt neben der Kirche alsbald begonnen und schon 1965 vollendet und Pfarrer Sturm konnte einziehen. Bevor es zum Neubau kam, musste ein Streit mit der politischen Gemeinde Rommerz um die Pfarrbauumlage mit Hilfe des Generalvikariats und des Landratsamtes beigelegt werden.

Jugendheim     

Voller Tatendrang ging Pfarrer Sturm an ein neues Bauprojekt, es sollte ein Jugendheim beim neuerbauten Pfarrhaus entstehen, hierzu wurde in Rommerz vom Kirchenvorstand eine Haussammlung durchgeführt. Das Jugendheim wurde 1966 begonnen und schon in 1967 wurde es mit einem großen Spielraum, einem Gruppenraum, Küche, Garage und einer Pfarrbücherei eingeweiht. Das Besondere an diesem Haus ist, dass es ohne Genehmigung des Generalvikariats gebaut wurde, diesem erschien der Kostenvoranschlag von 110 000 DM zu niedrig, dieser Betrag wurde aber, am Ende der Bauzeit, noch mit ca. 6 000 DM unterschritten. Man muss sich dies heute einmal vorstellen in welcher kurzen Zeit man damals Planen, Bauen und Einziehen konnte.

Neben dem Kemmetestadion, welches auch in 1967 eingeweiht wurde, bekam Rommerz eine elektrische Läute Anlage und die Johannesglocke wurde neu angeschafft und im Kirchturm aufgehängt. Auch wurde das Kriegerdenkmal, welches an die Toten der beiden Weltkriege erinnert, eingeweiht. 


In der Pfarrchronik ist nachzulesen, dass in 1963 die erste Schulmesse gehalten wird, diese fanden jeweils dienstags und freitags um 7.15 Uhr statt. Bei der Beerdigung des im Fliedner Schwimmbad ertrunkenen Herrn Willi Klug wurde erstmals in Rommerz das Requiem vor der Beisetzung abgehalten.

 

 

 

 

 

 

  

 

 1963 Schwimmbad Flieden  12. Mai 1964 geburtstag Pf. Sturm  1. Mai 1964 Rast im Gieseler Wald
1963 Schwimmbad Flieden  12.5.1964 der erste Geburtstag von Pfarrer Sturm in Rommerz  1964 Mädchenfahrt, Rast im Gieseler Wald

 

Die Ministranten machten ihre erste Fahrradwanderung und Pfarrer Sturm fuhr in unregelmäßigen Abständen mit den Jugendlichen in das Landrücken Schwimmbad nach Flieden, an den Reichloser See oder in das Rosenbad nach Fulda. Für donnerstags wurde für Schüler die Seelsorgestunden eingeführt. Auch wurden Jungengruppen gegründet, dies waren die Gruppen St. Michael (14-16-jährige), St. Martin (12 – 14-jährige), und St. Georg (10 – 12-jährige). Die drei Mädchengruppen waren die Gruppe St. Elisabeth, St. Maria Goretti und St. Agnes.

 Reichloser See
Reichloser See
 
   IMG 0002 1970 in Lauterbach IMG 0010
 Die neuen Gruppen  Marktplatz Lauterbach  

 

1964 machten die Messdiener ihre zweite Fahrradwanderung nach Rengersbrunn und Gemünden, die Mädchen machten eine Mai Tour nach Blankenau und Kleinheiligkreuz. Vom Pfarrverweser zum Pfarrer von Rommerz wurde Erwin Sturm am 1.Juni 1964 ernannt. Die Jungschar machte noch in diesem Jahr Fahrradtouren in das Rosenbad nach Fulda und eine Herbstfahrt zum Reichloser- und Niedermooser See.

Die Jungen fuhren mit ihren Rädern in 1965 nach Heiligenborn bei Hutten und zum Schloss Brandenstein in Elm, die Mädchen Fahrt ging zum Taufstein bei Heubach –Sparhof-Heiligenborn.. Im Juli trifft die langjährige Pfarrhaushälterin von Pfarrer Sturm Lieselotte Fößel in Rommerz ein. An St. Martin wird erstmals ein Martinszug mit Brezelverteilung für die Kinder durchgeführt. Auch fand der erste Frauen Kräppel Kaffee Karneval statt.

 an der Saale bei Gemünden  Screenshot 2025 04 04 182724  Auf Fahrt Oswald Engelmann Thomas Weber Stefan Heurich
 Am Main bei Gemünden  Ausflug der Mädchengruppen  
     
Bei lehrer Krah in Jossa Fasching Kinderkarneval Kinderkarneval
Bei Lehrer Krah in Jossa Pfarrer Sturm als Zirkusdirektor beimKinderkarneval Das Programm zum Kinderkarneval

 

 

 Radtour mit Pfarrer Sturm


Es wurden in schnellen Schritten und kurzer Zeit viele Jahrzehnte gewachsene Gewohnheiten über den Haufen geworfen, dies hatte natürliche genauso wie zu heutiger Zeit, nicht allen Rommerzern gefallen, sie hielten erstmal abstand und es brauchte einige Zeit bis man sich mit dem neuen Pfarrer, welcher vollere Tatendrang war, arrangierte.

In diesem Tempo ging es weiter, in der Wallwoche ging es nicht mehr in Richtung Neuhof zum Bildstock an der Kalistraße (Heiligestöckche), auch wurde eine Segnung der immer häufiger werdenden Kraftfahrzeuge eingeführt, montags wird eine zweite Abendmesse für Schüler welche auswärts zu Schule gehen gehalten. Ein erster Kinderkarneval wurde anfangs noch im neu erbauten Jugendheim veranstaltet, Diskussionsabende wurden vom Pfarrer organisiert. die Frauen machten jährlich eine Sommerfahrt, sowohl auf St. Martin und an Nikolaus wurden Theaterspiele von den Kindern aufgeführt.

aRoßmann 
      In 1969 wurde das alte Pfarrhaus, welches von den Messdienern mit Pfarrer Sturm leergeräumt wurde, an die Familie Vandeberg aus Neuhof verkauft.

 

Die Fahrradwanderung der Messdiener wurde 1970 an drei Tagen durchgeführt und es ging über Großenlüder Bad Salzschlirf nach Lauterbach und nach Schlitz in die Jugendherberge. Im Juni dieses Jahres waren drei Tote bei einem Brand auf dem Hof Trudis zu beklagen. Im drauffolgenden Jahr gab das Mutterhaus die Trägerschaft des Kindergartens an die Kirchengemeinde Rommerz ab. Pfarrer Sturm erkrankte in der Karwoche, sodass für die Osterfeiertage Pater Lorenz Trost die Vertretung übernahm, für uns Messdiener war das immer eine feine Sache, unser Wissen über die Abläufe in Sakristei und während der Messe waren uns geläufig und so erhielten wir eine höhere Wertschätzung durch den Pater. Die Erstkommunion der Kinder wurde auf den 9. Mai verschoben.

 Screenshot 2025 04 04 184706  Mepdienerplan Weihnachten 1972  
   

Für Messdiener waren die kirchlichen Feiertag immer etwas Besonderes, Pfarrer Sturm war leicht reizbar, meist befanden sich in der doch kleinen Sakristei um die 40/50 Messdiener. Jeder hatte dem anderen etwas Neues zu erzählen, die neuen Messdiener fanden ihre Kleider nicht, der Ölofen roch nach Öl, so war der Geräusch Pegel in der Sakristei hoch. Hierbei musste sich der Pfarrer auf die besondere Messe konzentrieren, das war natürlich nicht einfach und so kam es immer mal zu lauten Zwischenrufen und Ermahnungen an uns durch Pfarrer Sturm. 

Für das Jahr 1972 hatte sich die Kirchengemeinde mit Pfarrer Erwin Sturm einiges vorgenommen, im Juni wird die Kirche ausgeräumt und mit der Renovierung begonnen. Die Messdiener halfen tatkräftig bei den Arbeiten mit und hatten ihren Spaß, wenn sie auf den Holzgerüsten, welche im Innenraum gestellt waren, klettern konnten. Am 5. November konnte die renovierte Kirche durch ‚Weihbischof Prof. Dr. Eduard Schick wieder konsekriert werden.

 Kirche alte Ausmalungen    1972 Nach der Renovierung
     

Die Fahrradwanderung in 1973 führte die Jungschar über Steinau, Alsberg Wegscheide, Bayr. Schanz nach Rengersbrunn. Am zweiten Tag fuhren wir an den Main nach Langenpropstzelten an den Main, hier setzten wir mit einer Fähre über den Main um dann weiter nach Maria Buchen zu radeln. Am Abend ging es dann wieder zurück nach Rengersbrunn wo Nachtquartier bezogen wurde. Am dritten Tag ging es dann über Burgsinn Altengronau, Mottgers, Gundhelm, Sparhof, Kalbach wieder zurück nach Rommerz. Als Verpflegung hatten die meisten von uns eine harte Bauernwurst und einen halben Laib Brot dabei, als Getränk hatte man eine Getränkeflasche dabei, diese wurde unterwegs immer wieder mit Wasser gefüllt, da kam es auch schon mal vor das Pfarrer Sturm irgendwo klingelte und nachfragte ob wir uns an der Wasserleitung, meist in der Waschküche, mal die Flaschen vollmachen können. Bevor wir morgens losfuhren wurde in der Ortskirche erst eine Messe gelesen und abends versammelten wir uns alle zum Abendgebet und wehe hier hat einer gefehlt, da konnte es passieren das unser Pfarrer mal die Gewalt über sich verlor.  

Eine Episode blieb mir bis heute im Gedächtnis, als wir die Jugendherberge Bad Brückenau verließen mussten alle wegen der Schotterstraße ihr Rad schieben, einer der Älteren saß natürlich auf dem Rad, unser Pfarrer schickte ihn alleine nach Rommerz zurück. Nach etwa zehn Minuten dämmerte Ihm was er da gemacht hatte, zwei Messdiener mussten Ihm hinterherfahren und ihn wieder in die Gruppe zurückholen. Das blöde dabei war, dass der zurückgeschickte nicht der Übeltäter war.

Wurst und Brot 1982 Schwarzenfels 1986 Ausflug Johannesberg
     
     
1973 Maria Buchen 1973 Schwimmbad Flieden 1975 Volkersberg
1973  Maria Buchen 1973 Schwimmbad Flieden 1975 Volkersberg

 


Für uns Messdiener waren diese Fahrten, meist die ersten drei Tage der Sommerferien, immer der Beginn der Ferienzeit. Die wenigsten hatten damals schon ein Fahrrad mit einer Sachs drei Gangschaltung, wir fuhren mit reiner Muskelkraft und da es noch keine Radwege gab, nur auf Landstraßen auf welchen auch die Kraftfahrzeuge unterwegs waren. Aus heutiger Sicht waren diese alljährigen Radtouren für unseren Pfarrer als alleinige Aufsichtsperson mit 30/40 Jugendlichen (es durfte erst ab einem bestimmten Alter mitgefahren werden) eine große Verantwortung. Es blieb ja nicht aus das hier und da mal einer stürzte, wobei Hautabschürfungen noch das kleinere Übel waren es gab auch Knochenbrüche.

In 1974 zogen erstmals die Kinder zum Dreikönigssingen durch Rommerz, da unser Pfarrer sonntags Vertretung in Magdlos machen musste wurde in Rommerz 1974 die Vorabendmesse eingeführt. Die Radwanderung führte die Messdiener über den Volkers Berg nach Bad Brückenau. Eine Neuerung gab es in 1975 bei dem Empfang der Kommunion, es wurden erstmals Kommunionhelfer eingesetzt. In 1976 wurde seitens des Bistums ein neues Gotteslob eingeführt, unser Pfarrer war mit seinem Inhalt nicht so ganz einverstanden. Er ließ aus diesem Grund für die Rommerzer einen Anhang ,mit in Rommerz geläufigen Liedern drucken, welcher in das Gesangbuch eingeklebt wurde.

 Frühstück Camping Praforst  Mädchenfahrt
 Frühstück im Praforst  Mädchenfahrt


Die Frauengemeinschaft fuhr in 1977 mit der Deutschen Bundesbahn unter der Leitung von Anna Heurich und Pfarrer Sturm nach Lourdes in Frankreich, bei dieser Fahrt wurde der Waggon mit den Frauen aus Rommerz versehentlich an einen falschen Zug angehängt. So kamen die Damen in den kurzen Genuss vom Mittelmeer, hier wurde bemerkt dass man falsch war und es ging wieder zurück in Richtung Lourdes.

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Pfarrer Sturm feierte im Jahre 1978 sein silbernes Priesterjubiläum, auch feierte unser Pfarrkirche die Fünfzigjährige Grundsteinlegung mit einem Pfarrfest um die Kirche. 

Die Jungschar hat die weiteste Fahrradwanderung, seit Bestehen, zur Ruine Homburg an der Wern, gemacht, übernachtet wurde im Kloster Altstadt bei Hammelburg.


Im Juli 1979 fanden die beiden Jugendfeuerwehr Zeltläger, des Landkreises Fulda, im Kemmetetal statt, hier hat Pfarrer Sturm an beiden Wochenenden die Vorabendmesse direkt im Zeltlager gehalten. Die Sommerfahrt führte in diesem Jahr in die Vorderrhön.

Bischof Dr. Eduard Schick firmt in Rommerz im Januar 1980 74 Firmlinge, die Sakristei bekommt ein neues Dach, die Frauen fahren in die damalige DDR zur Wartburg in Eisenach, zum ersten Mal seit Pfarrer Sturm in Rommerz wirkte, fällt die Ministranten Sommerfahrt aus.

Im Jahre 1981 wurde wieder von Pfarrer Sturm eine Jungscharfahrt mit den Rädern nach Schwarzenfels, Bad Brückenau und zum Volkersberg hinauf unternommen, die Ostertagesfahrt ging zum Schloss Ramholz und zur Steckelsburg. Am Altennachmittag und am Fest der Hl. Elisabeth wurde von den Kindern das Stück „Ich bin Elisabeth, eure Schwester“ aufgeführt.


 

 

 1986 Sieberzheiligen Mit dem Pfarrer unterwegs   1982 Schwarzenfels
1986 Sieberzheiligen mit dem Pfarrerkäfer auf große Fahrt 1981 Schwarzenfels, Brückennau,  Ramholz, Steckelsburg

 

Das Geläut der Rommerzer Glocken wurde in 1982 im Rundfunk Übertragen, gleichzeitig war die Übertragung in der Vorabendmesse zu hören. Erstmals werden Messbestellungen (Meßintentionen) zusammengelegt, es werden zwei Messen zusammengelegt, und einmal hier gefeiert, einmal an einen Missionsorden überwiesen. Der Kirchenvorplatz wird neu gepflastert, die Treppen werden neu verlegt und Pfarrer Sturm lässt noch Steinbänke aufstellen. Die Kinder führen dreimal das Martinsspiel von Fridolin Aichner auf.

In 1983 wurde die Kirche innen neu gestrichen, außerdem wird ein neuer Heizungsfilter eingebaut, für die Renovierung wurde während eines Kirchenkonzertes des Blasorchesters Rommerz gesammelt. Pfarrer Sturm lässt am Pfarrhaus eine Hausmadonna anbringen und der Chor des Fuldaer Marianums singt während eines Hochamtes. Die Jungschar verbrachte vom 4. bis 6. November ihre Freizeit im Franziskus Heim in Fulda.

Zum Ende der Mädchengruppe St. Bernadette schreibt Pfarrer Sturm ...

 1983 letzte Mädchnegruppe  
   


Fünfzig Jahre eine große Rommerzer Kirche, dies wurde im Jahre 1984 gefeiert. Da man zu diesem Fest kein Zelt aufstellt wollte, haben viele ihren Sonnenschirm zur Pfarrwiese gebracht und hier als Sonnenschutz aufgestellt. Pfarrer Sturm hat ein Heimatbuch zur 50-Jahr-Feier 1934 – 1984 der Pfarrkirche Maria Himmelfahrtkirche Herausgegeben, diese Festschrift dient heute noch allen welche sich für Geschichte interessieren als Nachschlagewerk. zusammen mit der Festschrift wurde ein Quiz zur Rommerzer Heimatkunde mit ausgegeben. Die Mädchen und Jungen verbrachten ihre Freizeitwoche im Blockhaus in Ahl.  

Die Pfingstfahrt in 1985 führte die Gruppe auf den Volkersberg und nach Bad Brückenau. Im Sommer wurde ein Mutter – Kind Treff vor dem Jugendheim veranstaltet. Die Mädchen waren in der Osterwoche zu einer Religiösen Freizeit in Nösberts Weidmoos im Reinhold Juling Haus.

In 1986 wurde vom 22. bis 30. November eine religiöse Bestimmungs Woche mit dem Thema „Last uns Zeugen sein für Christus“ in der Kirche und im Jugendheim veranstaltet. Es gab einen Elternabend bei dem von den Kindern Sketsche und Lieder vorgetragen wurden. Unter tatkräftiger Mithilfe der Bevölkerung wurde angefangen die Marien Grotte zu bauen.

Die letzte von ehemals sieben Mädchen- und Jungengruppen musste mangels Jugendlicher in 1987 schließen. Die Pfingstfahrt führte über Rückers zur Steckelsburg, runter nach Ramholz, über Hutten wieder nach Rommerz. In der Chronik ist vermerkt, dass es keinen Plattfuß gab dafür aber einen Speichen Salat. Eine Gruppe Jugendlicher nahm auch an der Friedenswallfahrt nach Maria Ehrenberg teil.

Zum Ende der letzten Jungengruppe schrieb unser Pfarrer....
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Die Pfingstfahrt 1988 fand erstmals als Autofahrt statt, sie fand am 23 und 24 Mai statt und führte uns auf den Volkersberg, in 1989 ging es auf den Michaelshof in der Rhön, Pfarrer Sturm musste jeweils zweimal fahren da an beiden Ausflügen 12 Jugendliche mitfuhren.

In den achtziger Jahren baute sich Pfarrer Sturm ein Eigenheim, nicht in Rommerz, in Löschenrod. Im September Jahre 1991 nimmt dann Pfarrer Bruno Kant eine Wohnung im Haus von Pfarrer Sturm.

Gruppenstunden, Messdienerstunden, Seelsorgstunden, Religionsunterricht in der Rommerzer Schule, alles dies wurde im Laufe der Zeit schwieriger, die Bereitschaft der Jugend sich zu engagieren, egal ob in kirchlichen oder weltlichen Vereinen, hat aus unterschiedlichen Gründen stark nachgelassen. So wurden all die oben genannte Veranstaltung nach und nach gekänzelt.

Das Priesterjubiläum 30 Jahre Priester in Rommerz und 40 Jahre als Priester feierte Erwin Sturm zusammen, im Juni 1993, mit Neupriester Werner Gutheil, welcher am gleichen Sonntag seine Primizfeier in der Rommerzer Maria Himmelfahrtskirche feierte.

 Sturm, Gutheil
 

 

 Pfarrer Sturm 80.Geburtstag 3 008  Pfarrer Sturm 80.Geburtstag 3 019  Pfarrer Sturm 212
 Der 80 Geburtstag    

 

So war Pfarrer Erwin Sturm von 1963 bis zum Jahre 2004 Seelsorger von Rommerz, dies wird es so wahrscheinlich nicht mehr geben. Pfarrer Sturm hat Generationen von Menschen aus Rommerz getauft, diese zur Kommunion geführt, gefirmt, in Religion unterrichtet, Verheiratet und Sie auch auf ihrem letzten Gang begleitet.

Seine Erkrankung zwang Ihn nach dem Jahre 2004 in Rommerz im Pfarrhaus mit der Haushälterin Lieselotte wohnen zu bleiben. Viele Jahre stand er als Konzelebrant am Altar in der Maria Himmelfahrt Kirche in Rommerz. Seine Gebrechlichkeit schränkte Ihn jedoch immer stärker ein, dennoch feierte er fast tägliche alle Gottesdienste mit der Gemeinde mit, anfangs zu Fuß, später dann mit seinem Rollstuhl.So feierte er im Jahre 2014 Diamantenes Priesterjubiläum in der Rommerzer Kirche.

 Pfarrer Sturm 27  Pfarrer Sturm 80.Geburtstag 3 025  Pfarrer Sturm 80.Geburtstag 3 042
 Priesterjubiläum    

Neben dem Rommerzer Pfarrer, gab es noch den Heimatforscher Erwin Sturm. Hier erwarb er sich große Verdienste um die Erforschung der Geschichte. Schon als Kaplan in Frankenberg 1956 arbeitete er an der Festschrift zur Einweihung der Marienkirche in Frankenberg Eder mit.

Seine drei Bände Bau und Kunstdenkmale: 1962 des Fuldaer Landes, 1971 des Kreises Hünfeld und 1984 der Stadt Fulda sind für Generationen von Heimatforschern ein Nachschlagewerk. Die Fuldaer Zeitung bringt als Überschrift den Titel -„Jahrhundertwerk“ für Fuldas Bürger- am 7.1.2.1984 zu der Herausgabe des dritten Bandes.

 Goldene Buch der Stadt Fulda  Bundesverdienstkreuz  Pf. Erwin Sturm
 Eintrag in das Goldenen Buch der Stadt Fulda  Verleihung Bundesverdienstkreuz  Erwin Sturm

 

Insgesamt wurden von Pfarrer Sturm in den Jahren 1950 bis 2004 3 466 Veröffentlichungen vorgenommen. Angefangen hat das Schreiben mit der Jahresarbeit für die Philosophische-theologische Hochschule 1953. Dies setzte sich fort in Arbeiten für Kunstführer, Festschriften, Aufsätze für die „Buchenblätter“ eine Beilage der FZ und natürlich für den „Fuldaer Geschichtsverein“, für die Jahrbücher des Kreises Fulda und Hünfeld und auch bei der Erstellung mancher Dorfchronik half er mit.

Diese 3 466 Veröffentlichungen setzen sich wie folgt zusammen:

1 372 Veröffentlichungen zur Heimatgeschichte
   295 zu Bau- und Kulturdenkmalen
     69 längere Beiträge und Bücher
   320 Berichte
7 160 Fotos
1 440 Buchenblätter Beiträge 

Pfarrer Sturm hat ein Verzeichnis seiner Veröffentlichungen geführt, es befindet sich in seinem Nachlass welcher von ihm selbst komplett an das Stadtarchiv Fulda übergeben wurde.

Für seine Verdienste als Heimatforscher wurde Erwin Sturm schon 1971 in die Historische Kommission für Hessen berufen. 1975 bekam er das Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland und im gleichen Jahr den Kulturpreis des Rhönklubs. Den Kulturpreis der Stadt Fulda bekam Erwin Sturm im Jahre 1987. Als Anerkennung seiner großen Verdienste um die Erforschung der Geschichte des Bistums Fulda wurde er im Jahre 1997 zum Päpstlichen Ehrenprälaten durch Papst Johannes Paul II ernannt. 

Am 4. Mai 2016 im Alter von 88 Jahren verstarb er eine Woche vor seinem 89. Geburtstag in der Nacht auf Christi Himmelfahrt. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof von Rommerz neben dem Grab seines Vorgängers Pfarrer Johannes Roßmann. Der Name Pfarrer Sturm und Rommerz werden im Fuldaer Land untrennbar miteinander verbunden bleiben.

Quellennachweis: Bistum Fulda, Von der Schulbank ans Geschütz, Buch von Hans Dieter Nüdling, Jungscharchronik, 50 Jahre Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt Rommerz, Internet Stadt Kassel, Pfarrchronik, Buchenblätter Nr. 31 v. 12.1.21997, Wikipedia, Fuldaer Geschichtsblätter 2015/16,

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Auch damals wurden Infomationen an die Bevölkerung und uns Meßdiener weitergegeben, dies geschah in einem der vielen Aushänge die Pfarrer Sturm unterhielt und pflegte. Neben dem Aushang in der Kirche selbst, gab es einen am Jugendheim und einen an der Gaststätte Imhof, dieser hing direkt neben dem Aushangkasten der Spielgemeinschaft Blau Weiß Rommerz.

Nachfolgend einige Aushänge aus den 40 Jahren

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 1972 Mädchen als Meßdiener    1972
     
 1979 Karneval    1982 Meßdienerpläne die letzten
     Dies ist der letzte Plan für die Rommerzer Meßdiener
     Unten der erste Plan für die Rommerzer Meßdiener
1984 Pfingsfahrt   Der erste Meßdienerplan

 

Alle Filme welche von Pfarrer Sturm vorgeführt wurden

 

 Filmabende    Filmabende 2
     
 Frauen Ausflüge    
     

 

 

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 Kinderkarneval    Mepdienerplan Weihnachten 1972
     
 Mädchen Meßdiener    Ostern 1966 0001
     
 Pfingsfahrt    Screenshot 2025 04 10 145504
     

 

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