Werk Neuhof - Ellers
Das wichtigste Unternehmen für Rommerz ist der "Schacht" so nennt man in Rommerz das Kaliwerk, welches im Jahre 1906 eröffnet wurde und mit einigen Unterbrechungen bis heute für Rommerz und die umliegenden Gemeinden ein bedeutendes Unternehmen geblieben ist.
Die Salzlagerstätte unter unserem Ort entstand vor etwa 250 Millionen von Jahren aus Verdunstungsrückständen des sogenannten Zechsteinmeeres. Es bedeckte große Teile des heutigen Mitteleuropa. Das damals herrschende heiße Klima ließ das Wasser verdunsten und führte zur Ablagerung der in ihm enthaltenden Mineralien. In nachfolgenden geologischen Epochen überlagerten wasserundurchlässige Schichten das Salz und schützten es gegen Auflösung.
Werksanalge Neuhof | Werksanalge Ellers bei Rommerz |
Das Werk Neuhof - Ellers ist eines der fünf Kaliwerke die von der K+S KALI GmbH in Deutschland betrieben werden. Das Unternehmen gehört zur K+S AG, mit Sitz in Kassel, es gehört zu den weltweit führenden Herstellern von kali- und magnesiumhaltigen Produkten für die Agrarwirtschaft und Industrie. In eigenen Bergwerken gewinnt und verarbeitet die K+S AG Kali- und Magnesiumsalze und ist mit einer Produktionskapazität von 10,5 Mio. t eff weltweit der viertgrößte Hersteller von Kaliprodukten. Im Markt der Kaliumsulfat- und Magnesiumsulfat haltigen Düngemittel ist die K+S KALI GmbH mit einem Marktanteil von 30 Prozent Weltmarktführer.
Fahrzeugstandarte des Direktorenfahrzeuges
Das Werk Neuhof - Ellers liegt im Landkreis Fulda zwischen den Ortsteilen Rommerz und Neuhof, ca 70 km nordöstlich von Frankfurt und 15 km südwestlich von Fulda. Es gewinnt seine Rohstoffe aus der Werra-Fulda-Lagerstätte, deren Salze sich durch besondere Vielfalt auszeichnen. Das ermöglicht die Herstellung von Düngemittelspezialitäten, die besonders begehrt sind für die bedarfsgerechte Versorgung anspruchsvoller Kulturen mit Nährstoffen. Bei magnesium- und schwefelhaltigen Düngemitteln, mit denen K+S weltweit führend ist , nimmt das Werk Neuhof-Ellers eine wichtige Position ein. Besonders vorteilhaft sind die geografische Nähe und die gute Verkehrsanbindung von Neuhof für die Belieferung der westeuropäischen Landwirtschaft, allen voran der Kunden in Frankreich, dem größten Agrarmarkt in Europa.
Das Grubenfeld des Bergwerkes Neuhof - Ellers hat eine Ausdehnung in Nord-Süd-Richtung von ca. 10 km zwischen den Ortschaften Großenlüder und Flieden, in der Ost-West-Richtung von ca. 8 km zwischen den Ortschaften Hosenfeld und Kerzell. Der Abbau erfolgt in einer Teufe zwischen 500 und 700 m Tiefe. Die Grube ist über zwei Schächte mit der Tagesoberfläche verbunden. Am Förderschacht Neuhof, unmittelbar am westlichen Ortsrand von Neuhof, befindet sich die Fabrikations- und Verladeanlage. Der Schacht Ellers mit der Infrastruktur für den Bergwerksbetrieb liegt 2 km westlich davon.
Die Förderkapazität vom Schacht Neuhof beträgt täglich ca. 12. 500 t Rohsalz. Die wesentlichen Wertstoffe sind Kaliumchlorid (K2O) und Kieserit (MgO). Die Aufbereitung des Rohsalzes erfolgt durch das elektrostatische Verfahren ESTA und durch Flotation. Durch die modernen Produktionverfahren werden flüssige Abwässer soweit wie möglich reduziert. Der nicht verwertbare Teil der Förderung wird aufgehaltet. Auf der bisherigen Haldenfläche von 97 Hektar wurden seit 1954 rund 105 Millionen Tonnen Rückstand abgelagert. Zur langfristigen Sicherung des Werkes und der Arbeitsplätze ist ein Erweiterung der Aufschüttung auf 115 Hektar genehmigt worden. Die Halde erreicht eine Höhe von 500 m über N.N.
Halde Neuhof - Ellers |
Auf der Anlage werden folgende Endprodukte hergestellt, stand 2015:
Kieserit M (ESTA Kieserit gemahlen 27% MgO und 22% S)
Kieseit M ist ein sulfatischer nicht kalkzehrender Mineraldünger, der für alle Standorte geeignete Magnesium- und Schwefeldünger, dessen Nährstoffe unabhängig von der Bodenreaktion schnell pflanzenverfügbar ist.
Kieserit G (ESTA Kieserit -Granulat 25% MgO und 20% S)
Ist ein sulfatischer Magnesium- und Schwefeldünger und weist eine hervorragende Korngrößenverteilung, Kornhärte und Streufähigkeit auf und kann mit allen modernen Düngerstreuer gezielt ausgebracht werden. Kieserit G ist zur Unterfußdüngung von Mais, vorzüglich geeignet.
60er Kali
Ist ein universelles Kalidüngemittel, das für alle Chlorid unempfindlichen Kulturen und auf allen Böden zur Versorgung mit dem Pflanzenhauptnährstoff Kalium angewandt wird. 60er ist in der Regel auf mittleren und schweren Böden im Herbst auf die Stoppel oder vor der Saat auszubringen und wird mit den Bestellarbeiten in die obere Bodenschicht eingearbeitet. Wintergetreide und ausdauernde Kulturen können die Kaligabe, vor allem auf leichteren Böden, auch mit Erfolg als Kopfdünger im zeitigen Frühjahr erhalten.
Kornkali 40/6 (40 % K2O, 6% MgO)
Dies ist der ideale Kalidünger für die Landwirtschaft. Alle Nährstoffe sind voll wasserlöslich und liegen in sofort pflanzenverfügbarer Form vor. Mit der ausgewogenen Nährstoffkombination 40% K2O, 6% MgO, 3% Na und 4% S ist Korn-Kali ein wertvolles Düngemittel.
Magniesia-Kainit (11% K2O, 5% MgO, 20% Na, 4% S)
Es ist ein granulierter Kali-Dünger mit hohem Natrium- und Magnesiumanteil, der speziell im Grünland und Feldfutterbau eingesetzt wird. Über eine Magnesium- und Natriumanreicherung des Grünfutters werden bei regelmäßiger Düngung Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Fruchtbarkeit der Tiere verbessert.
Diese Produkte werden als Düngemittel in der Landwirtschaft und als Rohstoffe in der Industrie- und Chemieproduktion eingesetzt.
Die Werksanlage Neuhof im Jahre 1962 |
Wirtschaftsfaktor Kaliwerk Neuhof - Ellers (Stand 31.12.2017)
Das Werk besetzt eine wichtig Position als Wirtschaftsfaktor. Es ist in der Region Fulda einer der größten industriellen Arbeitgeber. Auch genießt es in unserer Region einen guten Ruf als großer Ausbildungsbetrieb. Das Einkaufsvolumen in der Postleitzahlenregion 36 beträgt ca. 8 500 000 Euro, für Gehälter an die Mitarbeiter werden im Jahr 34 700 000 Euro gezahlt.
In 2017 wurden auf der Werksanlage insgesamt 1,3 Mio. tonnen Ware verladen, dies waren 734 Tausendtonnen Kali und 525 Tausendtonnen Kieserit. Hiervon waren 32,6 % Korn-Kali, 16,2 % 60er Kali fein, 7,5 % Magnesia Kainit, 25 % ESTA Kieserit fein, 2,4 % ESTA Kieserit mahl, 16,3 % ESTA Kieserit granuliert.
Mitarbeiter des Werkes, stand 2010:
Belegschaft insgesamt | 676 |
davon im Fabrikbetrieb | 273 |
davon im Grubenbetrieb | 311 |
davon in Verwaltung und Stabsstellen | 49 |
davon Auszubildende | 43 |
Berufliche Ausbildung:
Die 43 Auszubildenden des Werkes erlernen folgende Berufe:
Bergbautechnologen | 9 |
Energieelektroniker | 11 |
Industriemechaniker | 12 |
Zerspannungsmechaniker | 2 |
Chemikanten | 8 |
Bachelor Vermessung und Geoinformatik | 1 |
Wirtschaftsfaktor Kaliwerk (Stand 31.12.2010)
Das Werk besetzt in der Region Fulda eine wichtige Position als Wirtschaftsfaktor, es gehört hier zu einem der größten industriellen Arbeitgebern. Die Ausbildungswerkstätten genießen in der Region einen sehr guten Ruf als großer und leistungsfähiger Ausbildungsbetrieb. Die 45 Auszubildenden des Werkes erlernen folgende Berufe:
Energieelektroniker | 14 |
Industriemechaniker | 13 |
Zerspannungsmechaniker | 1 |
Industriekaufleute | 6 |
Bergbautechnologen | 11 |
Die Belegschaft umfasst 733 Personen davon sind 287 im Grubenbetrieb, 347 im Fabrikbetrieb, 45 Azubis und 54 in der
kauf. Verwaltung/Stabstellen beschäftigt. Die Gehälter der Belegschaftsmitglieder betragen in Summe 35,3 Millionen Euro, 5,2 Millionen Euro werden an Lohnsteuer gezahlt. Das Einkaufsvolumen für den PLZ Bereich 36 beträgt 10,1 Million Euro.
Ansprechpartner:
K+S KALI GmbH
Werk Neuhof-Ellers
Postfach 1244
36119 Neuhof
Telefon 06655/810
www.kali-gmbh.com oder www.k-plus-s.com
Quellennachweis: Infomaterial der K+S KALI GmbH
rem 7 2011
Seit Monaten ist auf der Schachtanlage des Kaliwerks Neuhof ein emsiges Treiben zu beobachten. Die Wintershall Aktiengesellschaft baut das seit 1926 stilliegende Kaliwerk Neuhof - Ellers wieder auf. Dieser Aufbau umfasst den gesamten Betrieb; denn auch in den Grubenbauen sind erhebliche Vorrichtungsarbeiten zur Schaffung neuer Aufschlüsse, ebenso wie eine allgemeine technische Modernisierung erforderlich. Der in den Jahren 1906 - 1909 abgeteufte Schacht Neuhof (Wilhelm von Recklinghausen) erhält als künftiger Hauptförderschacht eine neue Fördermaschine samt Fördergerüst. Die zum größten Teil bereits früher abgerissenen Verarbeitungsanlagen und abmontierten maschinellen Einrichtungen müssen neu erstellt werden. Die Investitionskosten belaufen sich auf über 20 Millionen DM, wofür Wintershall für einen Teil Kredite aufgenommen, hierfür jedoch das volle Risiko zu tragen hat.
Werksanlage Neuhof im Vordergrund Stahlbauten für das Mühlengebäude; weiter hinten die Flotation im Bau
Schon Mitte der dreißiger Jahre hatte die Wehrmacht das Werk als Munitionsbetrieb ausersehen, und im Krieg wurden unterirdisch, in entsprechend hergerichtete Räumen, Sprengstoffe gelagert und abgefüllt. Ferner wurden dort ein Heeresbekleidungsamt sowie ein großer Sanitätspark eingerichtet. Nachdem das Werk von der Besatzungstruppe (US Amerikaner) längere Zeit besetzt war und infolge Plünderung der Wehrmachtbestände durch Fremdarbeiter (Zwangsarbeiter) ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wurde, übernahm die STEG die Verwertung des übrigen Heeresgutes. Die Liquidation dieser Vorräte blockierte längere Zeit die bereits früher von Wintershall beabsichtigte Wiederinbetriebnahme des Werks.
Bekanntlich entstand nach dem Krieg ein erheblicher Bedarf an Kalidüngemitteln, nachdem die größten Werke infolge der Zonentrennung verlorengingen. Durch die STEG-Arbeiten verlor Wintershall wertvolle Zeit, um bei der dringenden Versorgung der Landwirtschaft mit Düngemitteln seinen Anteil von dem für Süddeutschland besonders günstig gelegenem Werk Neuhof mit beizusteuern. Es zeugt deshalb für die unternehmerische Initiative, wenn, trotz der inzwischen auf anderen Werken vergrößerten Kapazität, Wintershall heute dieses Werk als mittelgroßen Produktionsbetreib neu aufbaut und damit auch für den Kreis Fulda neue Arbeitsplätze schafft.
Das Werk beschäftigt heute bereits, neben zahlreichen Bauarbeitern, über 250 eigene Arbeitskräfte, und die Belegschaft wird bis zur Inbetriebnahme im Herbst diesen Jahres auf 600 Mann ansteigen.
Alter Doppelförderturm des Schachtes "Wilhelm von Recklinghausen" in Neuhof
Bis dahin bleibt jedoch noch viel zu tun. Bemerkenswert ist das neue Flotationsverfahren für die Verarbeitung des Rohsalzes. Dadurch wird vor allem ein Laugenabstoß vermieden, der bei dem sonst in der Kaliindustrie üblichen Heißlöseverfahren unumgänglich ist. In Neuhof ist jedoch ein Laugenabstoß infolge der ungünstigen Vorflutverhältnisse für eine Verarbeitung nicht gegeben.
So werden nun im Herbst dieses Jahres die ersten Kalizüge Neuhof verlassen und mit dazu beitragen, die Bodenfruchtbarkeit zu erhöhen zum Segen der Landwirtschaft.
Quellennachweis: Der Landkreis Fulda 1954, Verlag Hans Burkhard in Essen
32019 rem
Neuhof – Ellers nahm Untertage-Bandanlage in Betrieb
Als letztes der drei hessischen Kaliwerke hat Neuhof Ellers im Februar 1972 seine Streckenförderung unter Tage vollständig auf Bandbetrieb umgestellt und den gleisgebundenen Rohlsalztransport mit Grubenlokomotiven und Förderwagen aufgegeben. 5,6 Kilometer lang ist die zur Zeit betriebene Hauptbandanlage. 3,5 Jahre Bauzeit beanspruchte die abschnittweise Herstellung der neuen Band- und Wetterstrecke; die Investition der gesamten Anlage erforderte 4,5 Millionen DM.
Die kombinierte Band- und Wetterstrecke ist das Rückgrat der neuen Anlage. Sie hat einen Querschnitt von 36 Quadratmetern, nimmt alle Abwetter aus den Revierstrecken auf und führt sie dem ausziehenden Schacht Neuhof zu.Zur Verstärkung des Wetterstroms ist seit dem 10. Juni ein neuer Hauptgrubenlüfter in Betrieb, der mit einer geplanten Leistung von 14 000m³/min den bisherigen Lüfter mit 9 000 m³/min ersetzt. Die alte Lokförderung war den gestiegenen Fördermengen des Werkes nicht mehr recht gewaschen, zumal sie eingleisig mit Ausweichstellen betrieben werden mußte und im Vergleich zur Bandförderung nicht wirtschaftlich genug war.
E-Lok unter Tage | Die Bandanlage |
Im Dezember 1970 wurde der letzte Schrapper im Abbaubereich aus dem Betrieb gezogen. Von da an erfolgte die Abbauförderung ausschließlich mit gleislosen Dieselfahrzeugen (Frontschaufelader). Die Lader geben das Rohsalz auf Panzerförderer auf, die mit Durchlaufbrechern ausgestattet sind. Das bandgerecht zerkleinerte Fördergut wird danach von den Zubringerbändern übernommen und im neuen Fördersystem an den Übergabestellen auf das Hauptband geleitet. Früher hatten die Zubringerbänder das Salz in die Füllstellen der Lokförderung ausgetragen. Im Mai 1971 wurden die Bänder 1 und 2 der Hauptbandanlage in dem geradeaus in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Streckenabschnitt in Gang gesetzt. Für eine Übergangszeit von 2 Monaten lief neben diesen Bändern auch noch die Lokförderung her, weil man in der Anlaufperiode der Bandanlage keinen Förderausfall riskieren wollte.
Mit verstärktem Einsatz aller Kräfte wurde dann bis zum vorgefassten Termin (1. Februar 1972) die restlichen Band-Wetter-Strecke von 2 km Länge aufgefahren und das Förderband nebst Antrieb und Umkehre montiert. Das war nur mit kurzfristig eingestellten Unternehmer-Arbeitskräften zu schaffen. Auch stellten das Werk Salzdetfurth einen 20-t Teletruck, das Werk Wintershall einen Schaufellader und ein Sprengfahrzeug dafür zur Verfügung.
Brecheranlage Grubenlüfter
An einem Verlängerten Wochenende im Januar 1972 wurden die Füllortanlage des Schachtes Neuhof umgebaut und die Bänder angeschlossen. Das erfolgte so reibungslos und exakt, daß bereits einen Tag danach 8 000 Tonnen Rohsalz über das Band und durch den Schacht liefen. Durch den Übergang auf die Bandförderung konnten 36 Mann aus der Lokförderung freigesetzt werden, die zum Teil an anderer Stelle des Grubenbetriebes dringend benötigt werden. Einige Grubenlokomotiven werden von Schwesterwerken übernommen; das übrige Material des Gleisbetriebes wird zum Verkauf angeboten bzw. verschrottet.
Nun noch einige Daten zur neuen Bandanlage: Die Hauptbandstrecke besteht aus drei Bandlängen von 2 100, 1 900 und 1 600 Metern. Die Haupt- Förderbänder haben Stahlseileinlagen, um die großen Zugkräfte zu beherrschen. Die Abteilungsbänder haben Textileinlagen.
Alle Bänder haben eine Breite von 1000 mm, auch die Abteilungsbänder. Die Bänder laufen mit einer Geschwindigkeit von 3m/sec. Das ist mit 10,8 km je Stunde ungefähr doppelt so schnell wie die Geschwindigkeit eines Fußgängers. Dieses verhältnismäßig hohe Tempo und die Breite des Bandes verhindern mit Sicherheit ein „Überlaufen“ von Salz, auch bei verstärkter Aufgabe. Reinigungsarbeiten unter den Bandrollen fallen so gut wie ganz fort.
ST 8 Otto Schäfer, Waldemar Storch, ? Stiller
Schrapper
Nicht wie sonst üblich in Schachtnähe, sondern im äußersten Norden, an der „Front“ liegt die Leitstelle der gesamten Anlage. An Leuchtbildern können die jeweiligen Betriebszustände aller Bönder, Kippstellen, Brecher und Schachtfördereinrichtungen überwacht werden. Von hier aus läßt sich der ganze Betrieb disponieren, denn auch die Funkzentrale für den Gruben-Sprechfunk ist hier installiert, ebenso die Alarmzentrale.
Die durchschnittliche Förderleistung der Bandanlage beträgt 1 200 t pro Stunde, in der Spitze bis zu 1 700 t. Damit ist die Anlage geeignet Tagesleistungen von mehr als 15 000 t zu erbringen.
Da die Förderkapazität des Schachtes Neuhof nur 11 800 t täglich beträgt, wird erwogen, den jetzt vorhandenen Schachtbunker mit einem Fassungsvermögen von 8 000 t zu vergrößern, um unabhängig von der Gewinnung in der Grube die Schachtförderung auch an Wochenenden zu ermöglichen und so die kontinuierliche Versorgung der Fabrik sicherzustellen.
Werkzeitschrift Kali und Salz AG Juni/Juli1972
rem12019
Ein Überblick der Geschichte des Kaliwerkes Neuhof - Ellers
Schacht Ellers 2, genannt Heckmann-Schacht | Schacht Haidkopf |
1899/1900
Ein Konsortium unter dem Fabrikbesitzer Fedor Siegel, Schönebeck, bohrt bei Giesel (Bohrloch I) und bei Ellers (Borloch II) und trifft auf Kalisalze, die einen Abbau rechtfertigen. Beide Bohrungen liegen im Nord-Süd-Streichen 5,7 km auseinander und schließen ein großes selbstständige Kalilager mit zwei Flözen auf.
1900/1905
Weitere Bohrungen in Ostwestrichtung von Bohrloch II bestätigen das Kalilager, so dass ein 100 Quadrat-kilometer großes Kalilager erschlossen ist. Alle Gutachter prognostizieren ein problemloses Schachtabteufen, da kein Plattendolomit erbohrt worden ist und somit keine starken Wasserzuflüsse zu erwarten sind.
23.04.1905
Der Bergwerksbesitzer Emil Sauer, Berlin, erwirbt als Privatmann die 5.000 Kuxe der Gewerkschaft Rothenberg zu Geyer.
14.06.1905 Gründung der Bohrgesellschaft Neuhof
20.06.1905
Die Gewerkenversammlung der Gewerkschaft Hedwigsburg ernennt E. Sauer zum Vorsitzenden und beschließt, die Gewerkschaft Hedwigsburg in die Gewerkschaft Rothenberg zu überführen. Für 1 Hedwigsburg-Kuxe sollen 3 Rothenberg-Kuxe gewährt werden.
Für 500 Rothenberg-Kuxe sollen die Anteile der Gerechtsame der Bohrgesellschaft Neuhof erworben werden.
Die Deutsche Bank übernimmt 1.000 Rothenberg-Kuxe für 2.315.440 Mark.
13.10.1905
Beginn der Einrichtung des Werksplatzes etwa 1.000 m westlich vom Dorf Ellers.
23.11.1905
Verleihung des Bergwerkseigentums des Bergwerkes „Siegel II“ in der Oberförsterei Neuhof und der Gemeinde Ellers an den Ingenieur und Fabrikbesitzer Fedor Siegel zu Schönebeck.
Schachtanlage Neuhof um 1905 |
19.12.1905
Genehmigung der Betriebspläne für das Abteufen eines Schachtes mit 5,80 m lichte Weite. Der Schacht erhält den Namen „Wilhelm von Recklinghausen.
08.01.1906
Beginn der Abteufarbeiten des Schachtes „Wilhelm von Recklinghausen.
10.02.1906
Eintragung ins Grundbuch für Bergwerke zu Neuhof auf den Namen „Gewerkschaft des Bergwerks Siegel II“. 99 Kuxe gehören dem Ingenieur Fedor Siegel und 1 Kuxe dem Kaufmann A. Lüdersdorf zu Wilmersdorf.
10.03.1906
Die 99 Anteile des Fedor Siegel werden auf Bergwerkbesitzer Emil Sauer überschrieben.
17.03.1906
Die Gewerkenversammlung (E. Sauer und A. Lüdersdorf) beschließen in einem Statut: Das Bergwerk „Siegel II“ wird in Zukunft unter dem Namen „Gewerkschaft Neuhof, Kaliwerke zu Neuhof-Fulda“ betrieben. Die Gewerkschaft wird durch einen Repräsentanten vertreten. Direktor Hugo Cronjäger wird zum Repräsentanten gewählt.
Januar 1907
Montage einer „Thomsonschen Wasserziehvorrichtung, da starke Zuflüsse auftreten. Dadurch Unterbrechung der Teufarbeiten. Gesamtkosten, einschl. Montage: 143.238,32 Mark.
Mitte Februar 1907
Beginn des Weiterteufens nach erfolgter Sümpfung.
Anfang April 1907
Bei 141,5 m Teufe treten aus einer steileinfallenden Spalte im Buntsandstein Zuflüsse von 8 cbm/min. Wasser aus. Unterbrechung der Teufarbeiten.
Juni 1907
Zementierung der Zwischenräume zwischen Tübbing und Gebirge und der Schachtsohle durch Verpresslöcher bis zu einer Teufe von 165 m.
Oktober 1907
Wiederbeginn des Teufens durch Spitzarbeiten, ab Ende November durch Schießarbeit.
Ende Dezember 1907
168,90 m sind erreicht bei 530 l/min. Zuflüssen.
1908
Von 230 – 270 m Teufe tritt eine senkrecht stehende Spalte auf, die bis zu 4,8 cbm/min. Zuflüsse bringen.
Bei 365 m Teufe ist das Liegende des Buntsandsteins und bei 407 m ein geschlossener Anhydrit mit Letten erreicht, so dass bei 408 m der letzte Keilkranz eingebaut werden kann. Der Schacht steht also bis 408,45 m in einer Tübbingsäule.
13.Januar 1909
1. Konsolidierung aller zur Gewerkschaft Neuhof gehörenden Bergwerke:
Siegel II; III; IV; Ellers I; II; II; IV; V; IV; VII; VIII; Tiefengruben und Dorfborn zu einem Bergwerk mit Namen „Gewerkschaft Neuhof, Kaliwerke zu Neuhof-Fulda.
2. Die Zahl der Kuxe wird von 100 auf 1.000 erhöht. Das Oberbergamt Clausthal erteilt am 27. April 1909 dazu die Genehmigung.
Dezember 1909
Ende der Teufarbeiten. Die Kosten des Schachtes belaufen sich auf 9 Mill. Goldmark.
09. Dezember4 1909
Betriebsplannachtrag zur Auffahrung von Hauptförderstrecken nach Norden und Süden. Die gewonnenen Salze werden übertage in einer Schlagkreuzmühle aufgemahlen.
Anfang Januar 1910
Ein Grubenlüfter mit 4.500cbm/min. soll in Betrieb genommen werden.
11. April 1910
Abtrennung von 14.226,11 qm Grubenfeld des konsolidierten Bergwerks Neuhof und Errichtung der Gewerkschaft und des Bergwerks Ellers auf dieserGerechtsame.
07. Mai 1910
Die Gewerkschaft Neuhof wird Mitglied des Kalisyndikats und erhält eine Quote von 11,46 Tausendstel.
Im Laufe des Jahres 1910 wurden fertig gestellt:
Die 2,5 km lange Werkanschlussbahn zum Bahnhof Neuhof.
Umbau des Abteufgerüstes zu einem Doppelbockgerüst und der Fördermaschine.
Die Rohsalzmühle mit 2 Systemen á 70 t/h Leistung.
Ein 1.500 t-Rohsalzschuppen mit maschineller Beschickung.
Zwei Waggonbeladeeinrichtungen von 75 t/h Leistung
Ein Schachtgebäude und ein Grubenlüfter mit 4.500 cbm/min Leistung.
Auffahrung von Ausrichtungs- Wetter und Abbaustrecken
nach Norden 236 m; nach Süden 253 m und nach Westen 364 m.
Erlangung einer Abwasserkonzession zur Einleitung von Abwässer in die Fulda für die Verarbeitung von 80 t/h Rohsalz.
1910 Gründung der "Gewerkschaft Ellers, Steinsalzwerke zu Ellers bei Rommerz"
Die königlich preußische Bergbehörde forderte entsprechend der Zweischachtverordnung einen zweiten Tagesausgang für das Grubengebäude, im Jahre 1911 wurde dann mit den Vorarbeiten des Schachtes Ellers I begonnen.
Oktober 1910
Eintrag einer Sicherungshypothek von 2.500.00 Mark zu Gunsten der Deutschen Bank ins Grundbuch auf das Bergwerk Neuhof.
1910 wurde ein Gewinn von 203.457,05 Mark erzielt.
15. März 1911
Der Grubenvorstand der Gewerkschaft Rothenberg verkauft 950 Kuxe der Gewerkschaft Ellers an E. Sauer mit der Bedingung, dass sofort mit dem Teufen eines Schachtes begonnen wird. Für die Benutzung der Werksbahn und für Stromlieferungen sind Abgaben zu entrichten: geschätzte Einnahmen für Neuhof etwa 50.000 Mark.
E. Sauer verkauft ein Teil der Kuxe an ein Konsortium mit der Auflage , eine Zubuße von 1.000 Mark/Kuxe zu leisten.
30. Juni 1911
Antrag, bis zur Fertigstellung des zweiten Schachtes 200 Mann untertage beschäftigen zu dürfen.
1911 wurde ein Gewinn von 548.251,05 Mark erzielt.
Das Werk beschäftigt 220 Arbeiter.
Anfang des Jahres betrug die Quote 11,4 Tausendstel, stieg am 01 April auf 12,7 Tausendstel und sank am Ende des Jahres auf 11,89 Tausendstel.
Die Verbindungsstrecke in Richtung Schacht Ellers erreicht 834 m.
Drei Gesenke ins zweite Lager sind geteuft worden.
Die Werksbahn wurde bis zur Markscheide Ellers verlängert.
25. März 1912
Beginn des Abteufens von Schacht Ellers.
02. Mai 1912
Der Grubenvorstand beschließt den Bau einer KCl-Fabrik in Neuhof für 400 t Rohsalz/Tag. Geschätzte Kosten: 1,5 Mill. Mark.
06. Juli 1912
Ausgaben der Gewerkschaft Ellers bis zum 30.06.12: 658.969,71 Mark. Das Guthaben beträgt 194.876,10 Mark, zuzüglich der ausstehenden Zubuße von 144.000,00 Mark.
Wenn der Schacht bis Dezember 1912 300 m Teufe erreichen wird, sind mit Ausgaben von 732.276,30 Mark zu rechnen.
30. Juli 1912
Kostenvoranschlag für das Teufen des Schachtes Ellers für die Zeit vom 01.01.-30.06.1913:
Voraussetzung ist, dass der Schacht bis zum 01.07.13 eine Teufe von 450 m erreicht und davon bis 350 m in Tübbingen und bis 450 m in Mauerung steht und ohne nennenswerte Zuflüsse bleibt.
Dann werden 577.900 Mark erforderlich.
Mit den Ausgaben von Juni – Dezember 1912 ergibt es einen Finanzbedarf von 915.976,10 Mark.
10. Dezember 1912
Vermutlich die 1. Gewerkenversammlung seit 01.12.1905, da dem Repräsentanten für die Zeit vom 01.12.05 – 31.12.11 Entlastung erteilt wird. Gewerken sind E. Sauer mit 990 und R. Wiese mit 10 Kuxen. Beauftragung von E. Sauer folgende Verträge zwischen den Gewerkschaften Neuhof und Ellers abzuschließen:
1. Ellers soll berechtigt sein eine eigene KCl-Fabrik zu bauen oder 300 t/Tag Rohsalz in der Fabrik Neuhof verarbeiten zu können.
2. Beide Schächte sollen untertage durchschlägig werden, um die Zweischacht-Verordnung zu erfüllen.
3. Ellers kann gegen Entschädigung die Werksbahn mitbenutzen oder Neuhof übernimmt den Transport nach Ellers.
4. Neuhof liefert zu einem festen Betrag elektrische Energie für den Betrieb unter und über Tage.
1912 beträgt der Gewinn 520.194,70 Mark.
1912 bis 1921 Abteifen des Schachtes Ellers
1913
Der Schacht Ellers hat Ende März einen Wassereinbruch bei 275 m Teufe. Nach erfolgter Zementierung kann weiter geteuft werden und erreicht bis Ende 1913 294,4 m.
18. April 1913
Verhandlungen zwischen der Allgem. Schachtbau- und Tiefbohr- AG und dem Grubenvorstandsvorsitzenden E. Sauer über die Bewältigung der Schwierigkeiten beim Schachtteufen durch Zuflüsse. Es wird zusätzlich zum Schachtbauvertrag vom 16.11.1911 gefordert.
1. Eine zusätzliche Vergütung von 147.500 Mark zu den vereinbarten Schachtkosten von 720.000 Mark.
2. Verlängerung der vereinbarten Abteufzeit von 18 Monaten um die Zeit, die für das Erreichen von 280 m Teufe benötigt wird.
3. Bei weiteren Zementierungen unter dem jetzt vorgesehenen Betonklotz hinaus werden, je nach Menge der zu hebenden Zuflüsse, 900 – 1.350 Mark pro fertig gestellter Schachtmeter fällig.
4. Die erforderlichen Zement- und Sandmengen sind im einwandfreier Qualität kostenfrei am Schachtplatz anzuliefern.
Juli 1913
Die KCl-Fabrik Neuhof wird in Betrieb genommen.
Anfang September 1913
Beginn des Versandes von Fabrikaten.
Ende 1913
Die Verbindungsstrecke nach Ellers unterfährt den Schacht Ellers bei einer Länge von 1.742 m.
Die Quote betrug am 01.01.1913 9,26 Tausendstel und am 31.12.1913 7,887 Tausendstel.
27. Dezember 1913
Kostenvoranschlag bis zum 30.06.1914: Vorausgesetzt, dass
1. keine weiteren Schwierigkeiten beim Teufen auftreten,
2. bis zur Teufe von 320 m zementiert werden muß,
3. bis auf 400 m mit Tübbingen ausgebaut werden muß,
4. täglich 1,5 m mit Ausbau geteuft wird,
werden 708.327 Mark benötigt.
Da nur noch 157.282,72 Mark veerfügbar sind, müssen 551.044,28 Mark beschafft werden.
Frühjahr 1914
Ein weiterer Wassereinbruch erfolgt bei 335 m.
01. August 1914
Ausbruch des Weltkrieges.
Dadurch Einstellung des Versandes durch fehlende Waggons, zahlreiche Waggons sind unterwegs auf Veranlassung der Eisenbahndirektionen entladen worden.
Zusammenbruch des Exportes, weil die Schiffskapazität nicht zur Verfügung steht.
Dadurch kann des Kalisyndikat keine Zahlungen an die Werke leisten.
Appell an alle Werke keine Vorteile in dieser schicksalshaften Zeit zu beanspruchen.
18. September 1914
Bestrebungen der Kaliindustrie, den § 13 des Reichskaligesetzes, die Lohnbindungen betreffend, aufzuheben.
Die Arbeitnehmerverbände wehren sich dagegen mit der Begründung, dass die Kalilöhne schon jetzt unter dem Niveau anderer Bergbauzweige liegen.
Von Anfang. August bis Mitte September ruht der Betrieb in Neuhof und Ellers wegen fehlenden Arbeitskräften und Transport-möglichkeiten.
Mit den nicht zum Heeresdienst eingezogenen Arbeitskräften von Neuhof und Ellers kann der Betrieb dann in Neuhof wieder aufgenommen werden.
Die Quote betrug am 01.01.1914 7,85 Tausendstel und am 31.12.19146,98 Tausendstel.
1914 beträgt der Gewinn 392.799,65 Mark.
05. März 1915
Seit dem 15.01.1913 betragen die Zubußen für Ellers 2.569.412,50 Mark
04. Juni 1915
Den Grubenvorstandsmitgliedern der Gewerkschaft Ellers wird mitgeteilt, dass der Schacht mit einem Betonpfropfen seit dem Kriegsausbruch gesichert ist und somit die Teufarbeiten eingestellt sind. Unter der Voraussetzung, dass die Teufarbeiten bis Ende 1915 nicht wieder aufgenommen sind, sind 363.567,30 Mark durch eine Zubuße aufzubringen.
Mit Hilfe von Kriegsgefangenen kann der Betrieb in Neuhof in einer Schicht aufrechterhalten werden.
1915 macht das Werk Neuhof einen Verlust von 61.675,68 Mark.
Die Quote beträgt am 01.01.1915 6,9853 Tausendstel und am 31.12.1915 6,393 Tausendstel.
1916
Durch Beschaffungsschwierigkeiten von Betriebsmaterial und besonders von Kohlen läuft der Betreib nur einschichtig. Auch die Versorgung der Belegschaft und der Kriegsgefangenen mit Lebensmittel ist schwierig.
Die Hochkonjunktur konnte aus diesen Gründen nicht voll genutzt werden. Im Frühjahr und Herbst mussten Überschichten gefahren werden. 79 Arbeiter sind unter Tage beschäftigt.
14. Oktober 1916
Finanzlage der Gewerkschaft Ellers:
Verpflichtungen: 174.223, Mark; Guthaben: 40.624,27 Mark; somit sind 133.598,73 Mark ungedeckt.
Das Weiterteufen bis 560 m würde einschließlich des Ausbaus 532.000 Mark erfordern.
Für eingegangene Lieferungsverträge und –verpflichtungen werden 527.445,99 Mark benötigt. Das heißt, die Fertigstellung des Schcht erfordert noch 1.193.044,72 Mark.
Die Quote beträgt am 01.12.1916 6,1366 Tausendstel.
1917
Trotz reichlicher Aufträge bestehen geringe Liefermöglichkeiten durch Arbeitskräfte- und Rohstoffmangel.
04. Juni 1917
Bis zum 01.06.1917 wurden für Ellers 91.922,05 Mark ausgegeben, so dass noch 142.356,05 Mark zur Verfügung stehen.
Die Fertigstellung des Schachtes würde 2.217.618 Mark kosten.
Am 01.12.1917 betrug die Quote 5,713 Tausendstel.
16.März 1918
In der Gewerkenversammlung der Gewerkschaft Ellers wird E. Sauer als Vorsitzender abgewählt. Neuer Vorsitzender ist Bankier van Meeteren, Sauer ist stellvertretender Vorsitzender.
24.August 1918
Da die Gewerkschaft Rothenberg die Wahl von zwei Ellers-Gewerken in den Neuhofer Vorstand nicht verwirklicht haben, werden E. Sauer und die zwei Neuhof-Vertreter aufgefordert, ihre Ämter im Ellers-Vorstand nieder zu legen. Anderenfalls würden sie abgewählt.
16. September 1918
Finanzielle Verpflichtungen , falls die Teufarbeiten in Ellers noch nicht aufgenommen sind:
1918: 145.780 Mark; 1919: 224.090 Mark; Bankschulden: 57.337,62 Mark.
Bei einem Bankguthaben von 622,90 Mark und einem Zubußenrückstand von 1.150 Mark errechnet sich eine Gesamtschuld von 427.734.22 Mark.
15. Oktober 1918
Voraussichtliche Kosten, um den Schacht Ellers fertig zu teufen, einschl. der Vorrichtungskosten für ein Jahr:
956.800 Mark; dazu kommen Lieferungsverpflichtungen und zu bestellende Anlagen in Höhe von:
1.103.000 Mark.
Die 3 Herren aus dem Rothenbergvorstand mit E. Sauer sind aus dem Grubenvorstand von Ellers abgewählt und Gen.-Direktor Rathke der Gewerkschaft Alexandershall hinzugewählt.
Januar – Oktober 1918
Der Betrieb lief über und unter Tage einschichtig.
November 1918
Durch die Unruhen mussten Feierschichten eingelegt werden, da die Kohlelieferungen ausblieben.
Die heimkehrenden Kriegsteilnehmer müssen eingestellt werden, obwohl die Gefangenen nicht so schnell abgeschoben werden können.
31. Dezember 1918
Die Quote betrug 5,6476 Tausendstel.
März 1919
Bis zum 19. Mai ruht der gesamte Betrieb wegen versagter Kohlenlieferungen. Bis zum Jahresende müssen aus gleichem Grund wochenlang Feierschichten eingelegt werden.
31. Mai 1919
Bis zum Ende 1919 werden 290.000 Mark Kosten anfallen, bei einem Bestand von 6.163,65 Mark. Außerdem stehen noch Zubußen von 260.100 Mark aus.
28. Juni 1919
Der Teufvertrag mit der Tiefbohr- und Schachtbau AG wird aufgelöst und beschlossen, das Weiterteufen in eigener Regie durchzuführen.
Eine Zubuße von 1.000 Mark/Kuxe wird beschlossen.
Dezember 1919
Mit der Entfernung des Betonpfropfens wird das Weiterteufen aufgenommen.
19. Dezember 1919
Der Minister für Handel und Gewerbe genehmigt den Verkauf der Gewerkschaft Neuhof an die Gewerkschaft Hedwigsburg, die dann in die Kali-Industrie-AG aufgeht.
20. Dezember 1919
Beschluß, die Gewerkschaft Neuhof aufzulösen. Der Liquiditator wird beauftragt, das Bergwerks- und Grundeigentum auf die Gewerkschaft Hedwigsburg aufzulassen.
31. Dezember 1919
Die Quote beträgt 5,5636 Tausendstel.
12. März 1920
Schacht Ellers erreicht eine Teufe von 392,50 m = 20 m Teuffortschritt. Die Zuflüsse gehen von 500 l/min auf 5-8 l/min. zurück.
24. Juli 1920
Der Schacht Ellers erreicht eine Teufe von 441,50 m. .Das Gebirge ist trocken. Bei 408 m und 411 m sind Keilkränze gesetzt, die die anstehenden Wässer im Buntsandstein sicher abschotten. Trotzdem ist die Schachtmauerung von 411m – 419 m soweit zurückgesetzt worden, damit notfalls eine Tübbingsäule davor gesetzt werden kann..
Übertage ist das Verladegleis verlegt und die Mahl- und Speicheranlage an den hölzernen Schachtturm in Angriff genommen. Maßnahmen, um beim Durchschlag zur Verbindungsstrecke sofort die Vorläufige Quote zu erhalten.
29. Oktober 1920
Durchschlag des Schachte Ellers zur Verbindungsstrecke vom Schacht Neuhof.
14. Dezember 1920
Der Grubenvorstand von Ellers wird beauftragt, mit allen gesetzlichen Mittel die Erfüllung der Verträge zwischen Ellers und Neuhof, für die E. Sauer persönlich haftet, durchzusetzen.
E. Sauer wird vorgeworfen, den Schachtbau Ellers fünf Jahre lang vorsätzlich oder fahrlässig verzögert zu haben.
Eine Zubuße von 3.000 Mark/Kuxe wird erhoben.
März 1921
Die Schachtarbeiten im Schacht Ellers werden beendet.
22. April 1921
Die Gewerkschaft Ellers tritt dem Deutschen Kalisyndikat bei. Vertreter ist Wilhelm Forthmann.
Sprenglöcher werden mit der Lisbethschen Handbohrmaschine gebohrt |
15. Mai 1921
Das erste geförderte Salz der Gewerkschaft Ellers kommt zum Versand.
24. Oktober 1921
In der Stillegungsnovelle wird festgelegt:
Um aus wirtschaftlichen Gründen die Zahl der fördernden Schächte zu verringern, wird die Beteiligungsziffer den Werken belassen, die bis zum 31.12.1953 freiwillig stillgelegt werden.
11 November 1921
In den Grubenvorstand von Ellers werden durchweg Vertreter der Burbach AG gewählt.
20. März 1922
Eine Zubuße von 5 Mill. Mark wird aufgelegt.
1922 Ansicht Werksanlage Neuhof |
16. Juni 1922
Mit Eintragung ins Handelsregister Wolfenbüttel wird Hermann Warnstedt und Albert Vetterlein Prokura für das Werk Neuhof der Gewerkschaft Hedwigsburg erteilt.
22. Juni 1922
Die Kuxenmehrheit der Gewerkschaft Ellers geht an die Bergbau Wittekind AG, deren Aktienmehrheit Krügershall besitzt. Damit kommt die Gewerkschaft Ellers in den Besitz der Burbach AG.
19. September 1923
Neuhof muß durch Wegfall der Quote von Hedwigsburg eine eine Verminderung der Förderung auf 250 t/Tag hinnehmen, die in einer Schicht gefördert werden können. Somit stehen Entlassung von 440 Belegschaftsmitgliedern an. Durch Betriebskonzentration soll eine Leistung von 3,8 t/Mann und Schicht erreicht werden.
Kalziniergebäude; Gastwirtschaft Glückauf von Ferdinand Schmit |
26. Oktober 1923
Die Gewerkschaft Ellers wird von 1.000 auf 5.000 Kuxe gestückelt und eine Zubuße von 40 Goldmark/Kuxe erhoben.
21. Dezember 1923
Durch Aushang Wird der Belegschaft mitgeteilt, dass ab sofort die Vorkriegsarbeitszeit in Kraft tritt. Daraufhin tritt die gesamte Belegschaft am 22. Dezember in den Streik. Das führt zur Aussperrung der Belegschaft vom
22. 12.23 – 13.01 24. Trotz Zusicherung des Betriebsratsvorsitzenden weigert sich die Belegschaft, die Notstandsarbeiten durchzuführen, die nun - trotz bedrohlicher Haltung der Belegschaft - von den Werksbeamten durchgeführt wird und somit dem Werk großer Schaden, wegen großer Kälte, erspart bleibt. Unruhen beim Einsatz von Streikbrechern führt zum Einsatz von Truppen.
10. Januar 1924
Korte und Albrecht scheiden aus dem Grubenvorstand Ellers aus und August Rosterg wird aufgenommen.
04. Juni 1924
In Anbetracht der außerordentlich ungünstigen wirtschaftlichen Lage sind, nach Durchführung der Entlassungen, nur die dringendsten Notstandsarbeiten in der Hauptsache von den Werksbeamten durchzuführen. Arbeiter dürfen nur für Schachtabdichtungs- und Sümpfarbeiten herangezogen werden.
14. Juni 1924
Der Betrieb wird bis auf weiteres eingestellt und am 01. Oktober 1924 wieder aufgenommen.
Juni 1924
Die Betriebskosten belaufen sich für Neuhof in diesem Monat auf 56.190,75 Mark.
18, September 1924
Der Dollarkurs betrug am 30.08. 11.027.000 Mark und am 01.09. 9.700.000 Mark.
In einer Konferenz wird den leitenden Angestellten der Sauer-Werke, darunter E. Sauer, R. Mühlenbein und Vetterlein mitgeteilt, dass die Oberverwaltung der Werke auf die Hauptverwaltung der Deutsche Kali-
Industrie AG übergeht und neue strengere Maßnahmen ergriffen werden. Neuhof hat die Förderung auf
1.200 tato, später auf 1.500 tato zu steigern wobei eine Leistung von 5 – 5,5 t/M+Sch. zu erreichen ist.
26. Januar 1926
Vertragsangebot der Kali-Industrie-AG an die Gewerkschaft Ellers über den Abschluß eines Interessengemeinschaftsvertrages.
Schachtanlage Ellers 1926 |
23. Mai 1926
Beschluß der Gewerkenversammlung, die Gewerkschaft Ellers zu liquidieren. Insgesamt wurden von
Dezember 1911 – Dezember 1924 4.359.527,39 Goldmark Zubuße gezahlt, ohne eine Ausbeute erzielt zu haben.
26. Mai 1926
Die Kaliprüfungsstelle stellt fest, dass das Werk Neuhof –ähnlich, wie die Werra-Werke- besonders wirtschaftlich arbeitet. Es ist eine groß auszubauende Betriebsgemeinschaft von Neuhof und Ellers vorgesehen, wobei auch die in Ellers gehobene Förderung im Schacht Neuhof zu Tage gehen soll. Die KCl-Fabrik ist mit ausreichender Kapazität 1923 neu gebaut worden, eine Sulfatproduktion soll im Sommer beginnen.
26. Juni 1926
Der gesamte Betrieb in Neuhof und Ellers wird stillgeleg, entsprechend der Stillegungsnovelle von 1921
20. September 1926
Die Gewerkenversammlungen beschließen die endgültige Liquidation der Gewerkschaften und den Verkauf des Gesamtvermögens gegen Kali-Industrie-Aktien. Die Förderquoten gehen an die Werra-Werke des konzerns.
08. Februar 1927
Zum Grubenvorstand der Gewerkschaft Ellers wird bestellt: Gen-Dir. A. Rosterg als Vorsitzender, Bergw.-Dir. R,. Effertz, Bergw.-Dir. K Beil und OLG-rat Lindemann.
08. Februar 1927
Liquidation der Gewerkschaft Ellers und Neuhof.
1926 – 1935
Da die Anlage als Reservewerk deklariert wurden, hält eine kleine Schachthauertruppe die Schächte in Ordnung.
1935
Die Deutsche Wehrmacht übernimmt beide Schachtanlagen und richtet unter Tage ein Heersmunitionslager, als Nebenanlage des Heeresmunitionslagers Herfa ein.
Übergabe des Werkes Neuhof - Ellers an die Heeresmunitionsanstalt | ||
Die Wachmannschaft der Muna 1941 |
Ostern 1945
Amerikanische Truppen besetzen das Werk Neuhof-Ellers.
Mit Bergleuten wird die gelagerte Munition gefördert und auf der Halde verbrannt.
Die „Staatliche Erfassungs-Gesellschaft“ lagert das in der Grube befindliche Material einer Divisions-Apotheke aus.
24. Januar 1951
Betriebsführer Hütter führt eine Bewertung der Schachtanlagen Neuhof-Ellers durch. Er ermittelt einen aktuellen Wert der Schächte in Höhe von etwa 10 ,5 Mill. DM. Und für die Grubenfelder einen aktuellen Wert von etwa 5,3 Mill.
1953
Beginn der Wiederinbetriebnahme
Der Schacht Neuhof wird bis auf 601 m für eine Skipförderung weitergeteuft und die notwendigen Schachtausbauten vorgenommen.. Das Doppelbock-Schachtgerüst wird abgerissen und ein modernes Fördergerüst errichtet. Eine neue vollautomatische Fördermaschine wird installiert. Die alten Fabrikgebäude werden abgerissen und eine neue Verarbeitungsanlage mit einer Flotation aufgebaut.
29. September 1954
Beginn der Förderung und Verarbeitung nach dem neuen Flotationsverfahren.
Juni 1968 – Mai 1969
Umbau des Schachtes Ellers für eine bessere Wetterführung und zum reibungslosen Transport der Großgeräte.
10.03.1968 Verleihung des Bergwerksfeldes Gablersberg
1969 Erweiterung der Produktpallete um Magnesia Kali fein
Januar 1969 Übernahme der Wintershall durch die BASF
1. Juli 1970 Zusammenschluß der Wintershall AG und der Salzdetfurth AG in die Kali und Salz GmbH
Panzerförderer im Abbau |
04. Dezember 1970 Beendigung der Schrapperförderung und Einsatz von Schaufelladern.
Kreiselwipper Füllort Neuhof |
27. August 1971 Umwandlung der Kali und Salz GmbH in die Kali und Salz AG
28. Januar 1972 Einstellung der Lokförderung. Ab jetzt läuft die Gewinnung Vollmechanisch und die Förderung über Bandanlagen.
Oktober 1973 Einrichtung einer elektro-statischen Aufbereitung. Dadurch Erweiterung der Produktenpalette.
1974 Inbetriebnahme der weltweit ersten ESTA - Anlage zur abwasserfreien Gewinnung von Kieserit. Erweiterung der Produktpallete um Kieserit fein (ESTA Kieserit)
1977 Baubeginn des Werkseigenen Kraftwerkes
1979 Inbetriebnahme der Eigenstromerzeugung durch das Kraftwerk
1990 Inbetriebnahme der Rollgranulieranlage zur Herstellung von granuliertem Kieserit, erweiterung der Produktpallete um Kieserit G
1991 Erweiterung der Produktpallete um Kieserit M (gemahlener Kieserit)
14. Dezember 1993 Fusion der Kali und Salz AG mit der Mitteldeutschen Kali AG, Übernahme aller Kali- und Steinsalzwerke in die Kali und Salz AG
1994 Verlegung der Leitstelle von unter Tage nach über Tage, es wurde eine Sprengstoffleitung in den Schacht Ellers eingebaut
2. März 1995 Förderung der 100millionsten Tonne Rohsalz aus dem Schacht Neuhof (Schacht Wilhelm von Recklinghausen) seit Wiederinbetriebnahme im Jahre 1954
1995 eine Anlage zur Qualitätsverbesserung von Korn-Kali wurde in Betrieb genommen
1996 Inbetriebnahme der Fernwärmeversorgung Ellers (Gebäude- und Schachtwetterheizung) unter Brennwertnutzung aus dem Kraftwerk NE, eine neue Kundenkaue wurde in Ellers errichtet, Bergamtliche Bewilligung wurde für das Grubenfeld "Kerzell" erteilt
1997 Bergamtliche genehmigung für das Grubenfeld "Flieden", Inbetriebnahme vom Feldesbunker unter Tage
2001 das Förderende im Nordfeld; verstärkter Aufschluss im Südfeld
2002 Oktober Aufnahme der Förderung aus dem Flöz Thüringen
2003 Einweihung der Kaue (Sozialgebäude) auf der Schachtanlage Neuhof 1.April 2003 Erteilung der Bewilligung für das Grubenfeld "Jossa"
2006 Das Kaliwerk Neuhof - Ellers besteht 100 Jahre
2011 Claudia Haney ist die erste Frau, welche in Deutschland einen Grubenbetrieb leitet.
2012 Von ursprünglich 1 118 BGRCI Mitgleidsunternehmen haben die Azubis aus dem Werk Neuhof - Ellers den ersten Platz errungen. Der Wettbewerb
umfasste zahlreiche Aspekte des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, die vom Start bis zum Finale, in Rothenburg an der Fulda, im Zentrum des Sicherheitsmarathons standen.
2018 Inbetriebnahme der ersten optischen Sortieranlage für Kalisalze
Die beiden Schachtanlagen, Neuhof und im Wald der Schacht Ellers, rechts ein Teil der Ortschaft Rommerz im Hintergrund Ellers und Dorfborn |
rem 12018
Die Bilder stammen alle vom Kaliwerk Staßfurt, in Staßfurt wurden die ersten Kaliwerke weltweit errichtet. Eröffnet wurde der Staßfurter Kalibergbau 31. Januar 1852, also 54 Jahre bevor man in Neuhof anfing nach Kalisalzen zu graben.
Die Bilder sind um das Jahr 1900 entstanden:
Der Abbau mit einfachsten Mitteln
Bild oben: Mit der Handbohrmaschine werden die Sprenglöcher erstellt. | |
Bilder unten: Bohrloch in die Firste | Die Loren werden mit der Hand gefüllte |
Die Loren werden mit einer umlaufenden Kette in Richtung Schacht gezogen | |
Förderung nach oben, die Loren gehen mit nach oben und werden in der Mühle gekippt | |
Seilfahrt nach über Tage | |
rem 82019
Eine von vielen Besonderheiten des Bergbaues ist die Sprache des Bergmannes. Diese Sprache benutzt verschiedene Ausdrücke für Tätigkeiten, Maschinen, Einrichtungen, mineralogische und geologische Gegebenheiten. Durch diese bildhafte Sprache werden oft längere Satzbildungen vermieten oder ersetzt.
Diese Sprache stammt zum Teil aus früheren Jahrhunderten und hat sich durch den heutigen Bergbau von Salz und Kohle erhalten. Die ersten Aufzeichnungen dieser Sprache stammen aus dem 12. Jahrhundert.
Abbau | Planmäßíge Gewinnung, der Ort unter Tage wo Gewinnung stattfindet | |
Abraum | Nicht verwendbarer Abbau | |
Abschlag | Vortrieb in Metern der durch eine Sprengarbeit gewonnen wird | |
Abkehren | Die Arbeit im Bergbau aufgeben | |
Abteufen | Herstellung von senkrechten Hohlräumen zur Erschließung von Lagerstätten, in die Teufe (tiefe) vordringen, |
|
Alter Mann | nicht mehr genutzter Grubenbau | |
anfahren | zur Schicht gehen, zum Bergwerk gehen | |
Anhydrit | Kaliumsulfat, wasserfreier Gips (CaSO4) | |
Anlegen | jemanden im Bergbau zur Arbeit einstellen | |
Anschläger | Schachtbedienungsmann und Signalgeber an die Fördermaschine | |
Anschlag | das Signal,das der Anschläger an den Fördermaschinisten gibt | |
Aufbereitung | Trennung der Wertminerale | |
Aufschluss | Durch bergmännische Arbeiten freigelete Mineralien | |
auffahren | einen Grubenbau herstellen, z.B Vortreiben eines Stollens oder einer Strecke | |
ausfahren | Verlassen des Bergwerkes oder der untertägigen Arbeitsstätte | |
auflassen | einen Grubenbau oder Bergwerk aufgeben, Betrieb einstellen | |
Ausbau | Absicherung von Grubenhohlräumen mit Hilfe von Ankern oder Holzstempel | |
Ausbeute | Gewinnverteilung an die Gewerken bei rentablem Bergwerk | |
Ausklauben | Nicht verwertbare Salze und Ton aus dem Rohsalz herauslesen | |
Barbarafest | Jährlich am 4. Dezember feiern die Bergleute das Barbarafest unter Tage mit einem Gottesdienst |
"Sankt Barbara,
bei Tag und Nacht,
fahr' mit dem Vater in den Schacht!
Steh Du ihm bei in jeder Not,
bewahr' ihn vor dem jähen Tod!"
Bau | Durch bergmännische Arbeiten zu bergmännischen Zwecken in der Gebirgsmasse hergestellter Raum | |
Bauwürdigkeit | Maß für die wirtschaftliche Gewinnbarkeit mineralischer Rohstoffe | |
befahren | begehen, sich in Grubenbauen bewegen | |
Befahrung | Begehung, Besichtigung eines Bergwerkes | |
Bergamt | Staatliche Kontrollbehörde | |
Bergfrei | Aus der Bergaufsicht herausgefallene Betriebe. Auch verwendet für entlassene Bergleute | |
Berechtsame | Nutzungsrecht an bestimmten Grubenfeldern, wird heute im Bergrecht "Bergbauberechtigung" genannt. | |
berauben | Festmachen der Firste und der Stöße durch Entfernung loser Gebirgsteile | |
Berauberstange | Ein bis zu drei Metern langes Metallrohr, Werkzeug für die Entfernung loser Gebirgsteile | |
Bergleute | Jeder der sich mit dem Bergbau oder im Bergbau beschäftigt ist | |
Betriebsplan | Genehmigungsantrag für vorgesehene bergmännische Arbeiten | |
Bergmannstracht | Ehrenkleid des Bergmannes | |
Bergrecht | Die Sammlung aller Normen welche die Rechtsverhältnisse im Bergbau regeln | |
besetzen | das Laden von Bohrlöchern mit Sprengstoff | |
Bewetterung | Grubenbaue mit frischer Luft zu versorgen | |
Brume | hergestellte Vertiefung zum Zweck der Erleichterung der nachfolgenden Gewinnung des Minerals | |
Bunker | Ein Lager für Schüttgut | |
Carnallit | Kalirohsalz, benannt nach dem geh. Oberbergrat von Carnall | |
Dorr Eindicker | Großklärbottich zur Hersellung von gesättigtem Kalisalzwasser für die Kaliflotation | |
Deckgebirge | bergmännischer Begriff für die Gesamtheit aller Schichten über wirtschaftlich nutzbaren Schichten | |
Deputat | festgelegte Mengen das die jeweiligen Bezugsberechtigten unentgeltlich erhielten. | |
Durchschlag | Das Herstellen einer Verbindung zwischen zwei Grubenbauen | |
einbeißen | wenn sich Grubenhölzer durch den Gebirgsdruck fest verbinden | |
Einbruch | Errste Sprengschüsse beim Abbau der Lagerstätte durch Schießarbeiten | |
Einfahren | Durch den Schacht in den Grubenbau fahren | |
Einstrich | Ausbauelement im Schacht, teilt den Schachtquerschnitt in einzelne "Trume" ein | |
Endlauge | Anfallendes Salzwasser beim Aufbereiten durch das Heißlöseverfahren | |
ESTA - Verfahren | In Neuhof - Ellers entwickeltes Aufbereitungsverfahren zur trockenen Trennung der Mineralien | |
Ersaufen | das Volllaufen eines Teils oder der ganzen Schachtanlage durch Wasser | |
Fahrbühne | Im Schacht verwendete Arbeitsbühne | |
Fahrte | Eine Leiter im Bergbau | |
Fahrung | Abschnitt im Schachtquerschnitt zum Ein- und Ausfahren | |
Fahrlader | Radlader einer niedrigen Bauart | |
Firste | Obere Begrenzung einer Strecke (Decke) | |
Füllort | Stelle unter Tage die zum Transportumschlag zwischen Schacht- und Streckenförderung dient | |
Flöz | Geologische Schicht mit nutzbaren Mineralien | |
Flotation | Sink- Schwimmverfahren zur Aufbereitung von Mineralien im Kalibergbau | |
Förderkorb | am Förderseil hängendes Transportmittel | |
Fördergerüst | über dem Schacht stehendes Gerüst, welches die Seilscheibe hält | |
Fördermaschine | Maschine zum Antrieb des Förderseil, an welchem der Förderkorb hängt |
Gebirge | Das Gestein, in welchem sich der Grubenbau des Bergwerkes befindet | |
Gebirgsschlag | plötzliche Entspannung im Gebirge, bei der große Mengen Energie frei werden | |
Gedinge | Im Bergbau für Akkordarbeit, zur bezahlung bestimmter Arbeiten | |
Gesenk | Senkrechter Grubenbau zur Verbindung zweier Stollen | |
Gewerkschaft | Vereinigung mehrerer Kapitalgeber (Gewerken) zur Finanzierung eines Bergwerkes | |
Gewerkenversammlung | Zusammenkunft aller Gewerken zur Beratung und Beschlussfassung über das Bergwerksunternehmen | |
Gerechtsame | Von der Bergbehörde verliehene untertägige Fläche zum Abbau von Mineralien | |
Grabenbruch | Geologische Störung | |
Granulierteller | Vorrichtung zum Granulieren von Düngesalzen | |
Grubenfeld | Zum Bergwerk gehörendes Abbaufeld unter Tage | |
Hartsalze | Salzgemisch aus Sylvin (KCI), Steinsalz (NaCI), Kieserit (MgSO4+H20), und anderen Salzmineralien | |
Halde | künstliche Anhäufung von Material (Haufwerk) | |
Hängebank | die Stelle an welcher der Förderkorb beladen wird | |
Häckel | ein Steigerstock, welcher zu festlichen Anlässen getragen wird | |
Hauptgewerke | Besitzer der meisten Kuxe einer Gewerkschaft | |
Hauer | Bergfacharbeiter | |
Haufwerk | Herausgebrochenes Gestein | |
Hund | vierrädriger Karren für die Förderung | |
Kaue | Umkleide-, Waschraum in Schachtnähe | |
Kainit | Salzmineral KCI MgSo4 + 3H20 | |
Kalissyndikat | Zusammenschluß aller Kalibergbauunternehmen | |
Kanonenvortrieb | Votrieb- und Abbaumethode mit parallel gebohrten Sprenglöchern. Als Einbruch dienen Großbohrlöcher | |
Kieserit | Kalidüngesalz MgSo4 H20 | |
Kreiselwipper | Entleerungsvorrichtung für Förderwagen | |
Köpeförderung | Schachtförderung bei der das Förderseil nur über eine Rillenscheibe läuft | |
Kux, Kuxe | Kapitalanteil an einer bergrechtlichen Gewerkschaft | |
Lagerstätte | abbauwürdige Konzentrationen nutzbarer Mineralien und Gesteine | |
Lager | die Schicht mit nutzbaren Mineralien | |
Lampenstube | Aufbewahrunsort für das bergmännische Geleucht über Tage | |
Laugenversenkung | Salzwässer fließen in poröse Schichten des Untergrundgebirges, so daß kein Grundwasser geschädigt wird | |
Letten | Ton-, Lehmschichten | |
Lehrhauer | in der ausbildung befindlicher Bergmann zum Hauer | |
Liegendes | Schichten unter der abbauwürdigen Lagerstätte | |
Löser | von der First (Decke) herabstürzende Gesteinsschalen | |
Lutte | ein Rohr aus Kunststoff zur Bewetterung | |
Marktscheide | Grenze zwischen zwei Grubenfeldern | |
Marktscheider | Vermessungsingenieur des Bergbaues | |
Mächtigkeit | die Dicke einer Schicht oder eines Flözes | |
Mutung | Genehmigungsverfahren zur Verleihung eines Grubenfeldes | |
Ort | Betriebspunkt unter Tage, Endpunkt einer Strecke | |
Ortsältester | Knappschaftlicher Berater | |
Panzerförderer | doppelketten Stegförderer an Übergabestellen | |
Pikotieren | Abdichten von Undichtigkeiten, besonders in der Tübbingssäule, hier mit kleinen Holzkeilen | |
Plattendolomit | wird zum Einleiten von salzhaltigen Wässern benutzt | |
Pütt | die Schachtanlage, Bergwerk | |
Rasenhängebank
Querort | Rechtwinklig zur Hauptstrecke verlaufende Strecken im Bergbau | |
Querschlag | zweigt von einer Hauptstrecke ab | |
Reversierband | Fahrbares Förderband zur gleichmäßigen Bunkerbespeicherung | |
Rolloch | Senkrechter Grubenbau zur Verbindung von zwei Strecken zur Förderung oder zur Fahrung | |
Hängebank auf dem gewachsenen Boden | ||
Raubbau | unvollständige Nutzung der Lagerstätte (Gewinnmaximierung) | |
Revier | organisatorische Einheit in einem Bergwerk für die ein Reviersteiger verantwortlich ist | |
Riß | Grubenbau zeichnerisch dargestellt | |
Rolloch | Senkrechter Grubenbau zur Verbindung von zwei Strecken zur Förderung oder Fahrung | |
Schachtsicherheitspfleiler | um einen Schacht herum gelegte Zone, in der kein Abbau betrieben werden darf | |
Schachtscheibe | Querschnitt eines Schachtes mit Einteilung der verschiedenen Trume | |
Schachtsohle | Tieftste Stelle eines Schachtes, auch als Schachtsumpf bezeichnet | |
Schrapper | Abbaufördermittel. Mit einer Seilhaspel wird duch ein Fördergefäß das Fördergut herausgefördert | |
Schießarbeit | Sprengarbeit unter Tage | |
Skipgefäß | Schachtfördergefäß mit seitlicher Bodenentleerung | |
Sohle | untere Begrenzung einer Strecke (Boden) | |
Söhling | Im Bergbau Bezeichnung für horizontal | |
Steinsalz | Salzmineral NaCI | |
Steinsalzschnüre | Steinsalzlagerungen in anderen Schichten | |
Stoß | seitliche oder vordere Begrenzung einer Strecke, Wand | |
Sumpf | die Tiefste Stelle eines Schachtes | |
Sylvinit | Sylvin Steinsalz Mineral KCI NaCI | |
Taub | nennt man ein Gestein, das keine nutzbaren Mineralien enthält | |
Teufe | Bergmännische Bezeichnung für die Tiefe | |
Teufen | Herstellen eines senkrechten Grubenbaues wie Schacht, Blindschacht, Gesenk oder Rolloch | |
Tertiär | Erdzeitalter | |
Tondrücker | Einsatzstoff zum Ausfällen des Salztones bei der Kaliflotation | |
Tonlöser | Salztoneinlage im Salzgebirge. Da sich an dieser Tonschicht das Lager leichter ablöst, wird er als Löser bezeichnet | |
Traglauge | Gesättigtes Salzwasser als Trägerflüssigkeit bei der Kaliflotation | |
Traufbühne | Im Schacht befestigte Wasserrinne, um Zuflüsse aufzufangen | |
Trum | Abteilung der Schachtscheige für bestimmte Aufgaben; z. b. Fördertrum, Wettertrum, Fahrtrum | |
Tübbing | Schachtausbauelement zum Abdichten des Schachtes gegen Zuflüsse | |
Tscherper | ein kurzes, spitzes Messer des Bergmannes | |
Tscherperfrühstück | ein Frühstück unter Bergmannsvereinen | |
Unterseil | Bei der Koepe-Förderung unter den Gefäßen oder Körben hängendes Seil, meist Flachseil, zum Gewichtsausgleich | |
Unterseilholz | Im Sumpf angebrachtes Rundholz, um das das Unterseil geführt ist auch Buchtholz genannt | |
Versatz | Steinsalz oder nicht förderfähiges Salz zum Verfüllen von Strecken | |
Verstatzkippe | Entleerungsstelle für Versatzsalz | |
Versenkung | salzhaltige Wässer über Tiefenbohrungen in aufnahmefähige Schichten leiten | |
Vorbohrung | Such-Bohrungen | |
Wetter | Bergmännischer Begriff für Luftströme unter Tage | |
Wetterführung | Planmäßige Versorgung der Grubenbaue mit frischer Luft und Ableitung der verbrauchten Luft | |
Wetterschacht | Schacht zur Belüftung oder Entlüftung der Grube | |
Wettersteiger | Verantwortliche Person für Wetterführung | |
Wetterscheider | Trennwand im Schacht zwischen Frisch- und Abwetter | |
Zeche | Kohlebergwerk | |
Zubuße | Von den Gewerken zu leistende Zuzahlungen bei unrentablen Bergwerken |
Quelle: 1906 - 2006 Kaliwerk Neuhof Ellers, Horst Bannert
rem 122017
Wann, wohin und ob es ein Ausflug der IGBE oder des Bergmannsvereines war ist heute nicht mehr festzustellen.
Auf dem unteren Bild sind die Ausflügler mit Nummern versehen um die Namen ermitteln zu können |
1, 2 Adolf Kollmann Rommerz, 3, 4 Horst Hartung Flieden Schlosser u. T., 5 Wilfried Schlöffel Neuhof Schlossermeister Mech. Werkstatt, 6 ... Glückler ..., 7 Willi Leitsch Maschinensteiger, 8, 9 .... Glückler ..., 10 August Gutberlet Kalbach Fabrik, 11 Karl Heinz Schmidt Bergmann Wartung u. T. u. Pförtner, 12 Gerhard Kostroch Rommerz Reviersteiger, 13 Rolf Schnell Giesel Messgehilfe u. T., 14 Helmut Stansler Niederkalbach Vermessungssteiger, 15, 16, 17 August Kress Neuhof Hauer (Vater von Hugo Kress, 18 Rudi Auth Neuhof Firstankersetzer, 19 Jenny Schlöffel Neuhof, 20, 21 Siegfried Pfaff Werk NE später Werk HA, Fulda Reviersteiger, 22 Hermann Nüchter Mittelkalbach Schachthauer Anschläger, 23, 24, 25 Alois Möller Neuhof Hauer, 26 Otto Krah Neuhof Probenehmer u. T., 27 Eugen Bös Rommerz Bergmann und Elektriker ü. T., 28, 29, 30, 31 Erich Dornhecker Neuhof Aufseher Kfz Werkstatt u. T., 32, 33, 34 Sophie Leitsch Neuhof, 35 Gustav Heinemann Neuhof Kaufm. Verwaltung, 36 Frau Heinemann, 37, 38, 39 Hermann Gerst Schlosser Mech. Werkstatt, 40, 41 Karl Maul Neuhof Probenehmer u. T., 52 Damian Weber Rommerz Bergmann, 43 Josef (Pöndee) Gärtner Bergmann |
Die Namen wurden von Kamerad Gerold Ihrig aufgeschrieben | |
rem22022
Vorkomnisse zum Schmunzeln, gesammelt von Gerold Ihrig
Das Tonband: In den 50er Jahren
Füllortschlosser G. M. geht am Füllort Neuhof die Treppe in Richtung Füllstelle hinunter (Damals wurde der Ton noch von Hand aus dem Fördersalz herausgelesen). Füllortschlosser G. M. sieht wie der Bergmann E. K. auf das Tonband pinkelt. Nach einer halben Stunde geht G. M. zu E. K. und sagt: „Vorhin war der Obersteiger G. da und hat gesehen wie du auf das Band gepinkelt hast. Ich soll dir ausrichten, das du bis morgen 50-mal auf Papier schreiben sollst: Ich darf nicht auf das Tonband pinkeln. Die Zettel sollst du mir morgen geben.
Am nächsten Tag hatte E. K. seine Strafarbeit noch nicht fertig. G. M. sagte: „Beeile dich, ich muss die Zettel dem Obersteiger geben“. Ein Tag später lieferte E. K. die Zettel vorschriftsmäßig bei G. M. ab.
Obersteiger G. hat vermutlich nie von dieser Strafarbeit erfahren.
Die Orientierung: Anfang der 50er Jahre
Die Firstanker wurden noch von Hand gesetzt. Bergmann E. H. war dem Hauer K. K. als Helfer zugeteilt.
Schichtanfang wurden die Bohrmaschine, das Kabel, das Gezähe und Anker in die Strecke getragen. Während des Ankersetzen musste E. H. auch schon Anker in die nächste Strecke tragen. Da E. H.
kein Orientierungssinn hatte, legte er sich am Streckeneingang eine Ankerplatte auf die Sohle. Dies beobachtete der Schrapperfahrer und legte die Ankerplatte in den nächsten Streckeneingang. E. H. kam wieder, suchte seine Ankerplatte und schleppte weiter Anker in die falsche, schon geankerte Strecke.
Als die nächste Strecke geankert werden sollte fehlten natürlich die Anker. Mit Schimpfworten „Du Rindvieh usw.“ war natürlich für diese Schicht das Gedinge versaut.
Der Erdschluss: Anfang der 50er Jahre
Für die Stromversorgung unter Tage wurden unter anderen die alten Bleimantelkabel der Munitionsanstalt (MUNA) verwendet. Durch die Feuchtigkeit in den Sommermonaten entstand hin und wieder an dem alten Kabel auch ein Erdschluss. Samstag wurden diese Fehler gesucht, die aber nur bei Feuchtigkeit auftraten. Das 500 V Kabel wurde freigeschaltet. Es wurde gemessen, mit dem Kurbelinduktor geprüft.
Vorarbeiter A. J. sagte zu E - Steiger Sch.: „Dann legen wir mal 5 KV auf das Kabel. Gesagt getan. Es wurde aus sicherer Entfernung eingeschaltet. – Ein Knall in der Hauptstrecke. E – Steiger Sch.: „Seht ihr,das war nur Feuchtigkeit. Das Kabel wurde repariert und hat noch viele Jahre seinen Zweck erfüllt.
Der Panzer kaputt: ca. 1962
Maschinensteiger H. Dr. kommt aufgeregt aus dem Maschinenbüro, Elektrobüro und Steigerbüro in Querort 1 in die Werkstatt gelaufen und ruft: Helmut, Helmut - keine Antwort. Maschinensteiger H. Dr. fragt die anderen: Habt ihr dne H. Schl. gesehen? Nach Befragung von zwei Elektirkern und drei Schlossern
bekommt er Auskunft. Der H. Schl. sitzt auf dem Kübel. Maschinensteiger H. Dr. eilt zum Kübel und ruft Helmut, hör auf zu Scheißen, im Westen ist der Panzer kaputt.
Feuer in der Grube: Ende der siebziger Jahre
Reviersteiger Sch. Ruft in der Mittagschicht seine Fahrsteiger S. an: „Ich habe in der Abwetterstrecke Qu 99 u. 0. Brandgase gerochen, wir müssen gleich mal nachschauen was da los ist“. Eilig fahren beide zur besagten Stelle und gehen den Brandgasen nach.
Zum beiderseitigen Erstaunen finden Sie die Elektrikerkolone, welche sich zum Frühstück Bratwürstchen gegrillt hatten. So ist nicht jeder Brandgeruch einen Grund für einen Grubenwehreinsatz.
Die Streckenbreite: ca. 1982
Obersteiger P. kommt in eine Strecke im Revier 1. Am linken Stoß steht ein Bohrwagen. Der Reviersteiger, Maschinensteiger O. und der BW – Fahrer reparieren am Bohrwagen.
Obersteiger P. begutachtet das Lager – ca. 1,60 m hoch und schreitet die Streckenbreite ab. Noch einmal schreitet er die Streckenbreite ab und ruft, „die ‚Strecke ist zu schmal!“
Rufe mal den Revier Steiger St. Schw. über Funk!“ Revier Steiger Schw. kommt sofort. Obersteiger P.: „Die Strecke ist zu schmal!“ Reviersteiger Schw.: „Die Strecke habe ich
gestern erst gemessen. Die stimmt“.
Nach kurzer Dilskussion wird mit dem Bandmaß gemessen. 16,10 m sagt Reviersteiger Schw. - sogar 10 cm breiter als gefordert. Es wird noch einmal gemessen - 16,10 m. Daraufhin wird mit dem Zollstock gemessen - 14,80 m. Nach Prüfung des Bandmaßes wird festgestellt, dass im Bandmaß 1,30 m fehlte - warum auch immer. Somit waren die Schritte des Obersteigers P. genauer als das Bandmaß.
Die Fabrikstörung: ca. 1980
Am Aufsichtsplatz im Revier 1 klingelt das Telefon. Reviersteiger H. K. hebt ab und meldet sich. Ein aufgeregter Fabrikarbeiter ruft ins Telefon: Franz, schalte schnell die Pumpe ab, das Klärgefäß läuft über. Reviersteiger H. K. erklärt, dass er falsch verbunden ist: „Hier ist die Grube“ und legt auf.
Schichtende erzählt H. K. seine Kameraden von der Fabrikstörung. Am nächsten Tag ruft ein Kollege aus der Grube am Aufsichtsplatz Revier 1 an und meldet eine Störung in der Fabrik. H. K. sagt: Hier ist die Grube, du bist falsch verbunden. Doch der Anrufer ruft noch zweimal an. Pflichtbewusst wie H. K. war, ruft er den Fabrikmeister an und meldet die Störung. Der Fabrikmeister antwortet: „Was soll das, hier bei uns läuft alles „.
Die Seillänge: Anfang der 60er Jahre
Der Elektrikerkolone wurde nach Rolloch 14 geschickt um die elektrische Anlage eines Schrappers umzustellen. Die E – Aufsicht beauftragte den Vorarbeiter sich bei dem Reviersteiger R. L. zu melden usw. Mit den Fahrrädern fuhr man in Richtung Rolloch 14. Zwischen Rolloch 6 und Rolloch 14 kam ihnen Reviersteiger R. L. mit dem Fahrrad entgegen (die Steiger fuhren damals normalerweise Motorrad).
Der E- Vorarbeiter hielt an: Glückauf H. L., wir sollen im Rolloch 14 ------------------- . doch Reviersteiger R. L. fuhr stur weiter. Die E – Kolone fuhr weiter noch Rolloch 14 und wartete. Nach ca. 20 Minuten kam Reviersteiger R. L. zurück und fragte: „Was ist los, wo wollt ihr hin?“ Der E – Vorarbeiter fragte: „ Warum haben Sie vorhin nicht angehalten?“
Reviersteiger R. L. : „Ich habe doch das neue Schrapperseil, welches im Fahrweg liegt, gemessen. Jede Pedalumdrehung entspricht 1,10 m und ich war gerade am zählen“.
So wurde Anfang der 60er Schrapperseil gemessen.
122020 rem
Adlerwerke Aktiengesellschaft Frankfurt Main
Die Adlerwerke, vorm. Heinrich Kleyer, Aktiengesellschaft in Frankfurt am Main beabsichtigten in den letzten Kriegsmonaten ihre Produktion zum ehemaligen Kaliwerk Ellers bei Rommerz" zu verlegen. Hierzu wurden die beiden Herren Peter Zander und Peter Stamm, beide Mitarbeiter der Adlerwerke AG Frankfurt, bei der Wintershall AG "Heiligenroda auf der Werksanlage Großherzog von Sachsen II/III in Menzegraben bei Stadtlengsfeld als Fördermaschinisten ausgebildet.
Am 8. Februar 945 wurde Herr Zander zur damaligen "Bergwerk GmbH Ellers" in einen Verlagerungsbetrieb der Adlerwerke versetzt. Hier war er bis zum 30. November 1945 als Fördermaschinist eingesetzt.
Über die Situation im September 1944, gibt die Schulchronik Auskunft, hier schreibt Lehrer Albert Diezemann: Das von dem Einheitsschulverband genutzte "Jugendheim" mussten geräumt werden, zur Aufnahme eines Arbeitskommandos (Zwangsarbeiter) aus 42 (schlecht lesbar evtl. Internierten), sie waren im 2. Schacht beschäftigt. Dort wollten die Adlerwerke aus Frankfurt die Fabrikation von Panzern aufnehmen (die Grundmauern sind im Lütztal noch nachzuvollziehen). Über die Vorarbeiten kam man aber nicht hinaus. Ehe die für 1 500 Zwangsarbeitern vorgesehenen Baracken in Neuhof ankamen, waren schon amerikanische Soldaten hier. Den Leuten der Arbeitskommandos, die von den Hiesigen heimlich mit Lebensmittel unterstützt wurden, gelang es rechtzeitig zu flüchten, ehe die SS - Leute sie "umlegten.
In dem Buch "Kaliwerk Neuhof - Ellers 1906 - 2006" schreibt Horst Bannert: Im Oktober 1944 wurden dann die Grubenbaue in der Nähe des Schachtes Ellers unter dem Tarnnamen "Schakal" für die Adlerwerke in Frankfurt zur Herstellung von Getrieben für Traktoren - vermutlich aber für Panzermotoren - mit einer vorgesehenen Fläche von 21 000 m² freigegeben.
Dies wurde am 20. Dezember 1944 auf 28 000 m² erweitert. Jedoch waren von den zuerst geplanten 10 000 m² im Dezember 1944 gerade mal 1 000 m² im Rohbau hergerichtet. Für die Arbeiten wurden "Halbjuden" und nach dem Abfall Italiens internierte Italiener eingesetzt. Unterkunft erhielten diese Arbeiter im Saal der Gastwirtschaft "Imhof" in Rommerz und in dem Jugendheim in Opperz. Vorgesehen waren 1 500 Zwangsarbeiter, für die im Wald beim Schacht Ellers Baracken errichtet werden sollten. Auf eine Kleiderkammer des Afrikakorps und eine Difisionsapotheke mit allen erdenklichen Medikamenten wurden in die Grubenbaue eingelagert. Die bei der Schachtanlage Ellers errichteten Baracken und Zelte nahmen ein Bekleidungslager auf. Das Bauvorhaben in Neuhof - Ellers stand unter der Leitung der Organisation Todt.
Im März 1945 gab es wieder eine Berührung mit den Adlerwerken aus Frankfurt in Neuhof. In der Nacht des 24. März 1945 gab der NSDAP Gauleiter Sprenger den Befehl zur Evakuierung des mitten in Frankfurt, auf dem Betriebsgelände der Adlerwerke, gelegenem KZs. Es traten etwa 350 Häftlinge, 30 SS - Männer, die Lagerleitung und Wachmannschaften den Weg quer durch Frankfurt, Hanau, Schlüchtern, Flieden, Neuhof, Fulda bis nach Hünfeld an. Auf zwei Karen wurden Gepäck der SS - Männer, Verpflegung und einige marschunfähige Schwerkranke mitgeführt.
Die erste Etappe ging von Frankfurt nach Hanau ca. 21km, die zweite Etappe von Hanau nach Gelnhausen ca. 30 km, die dritte Etappe von Gelnhausen nach Schlüchtern ca. 28 km, die vierte Etappe von Schlüchtern nach Kerzell ca. 27 km und die letzte und fünfte Etappe von Kerzell nach Hünfeld ca. 25 km. Von 350 Gefangenen Menschen überlebten den 120 Kilometer langen Marsch nur 280 Menschen.
In Hünfeld wurden die Gefangenen in Güterwagons gepfercht und in das KZ Buchenwald abtransportiert. Von Buchenwald aus, schickte die SS die Gefangenen in das KZ Dachau bei Münschen, wo wohl nur 40 Gefangene lebend ankamen.
Quellennachweis: Unterlagen Gerold Ihrig, 1906 - 2006 Kaliwerk Neuhof Ellers
Link: Coy_Todesmarsch.pdf (vhghessen.de)
122020 rem
Die Heeres Munitionsanstalt auf der Werksgelände der Wintershall AG
Das Explosionsunglück am 11.7.1949 das PDF unten öffnen |
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Buchenblätter 3.3.2016 |
Ab Mitte des Jahres 1926 wurde Neuhof – Ellers durch die damalige Wintershall AG nur noch als Reservebergwerk betriebsfähig gehalten, dies hatte mit den Förderquoten des Deutschen Kalisyndikats zu tun. Im Jahre 1935 konnte die Wintershall die Schächte Ellers und Neuhof und in 1937 die Werksanlagen und den Grubenbau an den Reichsfiskus Heer abgeben. Hiermit entledigte man sich auch erheblicher Kosten, die nun von der Heeres Munitionsanstalt getragen wurden. Auf einer Fläche von 40 000 Quadratmetern wurde unter Tage Munition, Stoffe, Sprengstoff und vieles was die Wehrmacht brauchte gelagert. Das Oberkommando des deutschen Herres hatte durch Verfügung des Rüstungsstabes den Schacht Ellers in 1944 an die Adlerwerke, welche in Frankfurt angesiedelt waren abzugeben, die Adlerwerke stellten zu damaliger Zeit unter anderem Panzergetriebe her.
Zum Ausbau der Grubenbauten als Rüstungsbetrieb (Adlerwerke) wurden Italienische und Halbjüdische Zwangsarbeiter zum Arbeiten gezwungen, die Italienische Zwangsarbeiter wurden zum Teil in der Gaststätte Imhof in Rommerz untergebracht. Durch das nahe Ende des Krieges und das anrücken der Amerikaner wurde der Grubenausbau zum Rüstungsbetrieb eingestellt. Der Ausbau der Grube Neuhof – Ellers stand unter dem Decknamen „Schakal“ und der Leitung der Organisation Todt.
Die Firma STEG (Staatliche Erfassungsgesellschaft für öffentliches Gut m. b. H) räumte ab 1946 die Munitionsbestände der MUNA, hierbei verunglückte am 10. Juli 1949 der in Rommerz in der Josefstraße 22 wohnende Friedrich Adolar Deutrich schwer. Er verstarb an den schweren Verbrennungen am 22. Juli 1949 im Fliedener Krankenhaus. Nachdem die Kriegsschäden beseitigt waren und durch den Verlust einiger Kaliwerke die ja jetzt auf DDR Gebiet lagen, beschloss die Wintershall AG die Widerinbetriebnahme des Bergwerkes Neuhof - Ellers und begann 1953 mit dem Neuaufbau der Fabrik. Im Oktober 1954 nahm das Bergwerk Neuhof – Ellers seinen Betrieb wieder auf.
rem 22011
ca. 1923 Schacht Neuhof | ca. 1923 Schacht Ellers I bei Rommerz |
Marsch der arbeitslosen Bergleute 1926 zum Landratsamt Fulda
Erstellt von Josef Heimüller
Mit der Stilllegung der beiden Kalischächte in Neuhof trat bei vielen Familien in Neuhof = Ellers – Neustadt – Opperz und den Nachbargemeinden große Not ein.
Eine Arbeitslosenversicherung gab es nicht und so mussten die Eltern der Bergleute ihre Söhne, welche nun arbeitslos geworden waren ernähren. Eine Kuh reichte nach den damaligen Bestimmungen schon aus um die Ernährung der Kinder zu gewährleisten. Wo überhaupt nichts vorhanden war, sprang die Gemeinde mit einer kleinen Beihilfe ein.
Da die Gemeinden nun auch keine wesentlichen Steuereinnahmen mehr hatten, so waren die Beihilfen sehr karg bemessen. Bei vielen Familien war nicht nur der Vater arbeitslos geworden, sondern auch die erwachsenen Söhne. Es arbeiteten so gut wie fast alle erwachsenen Männer in Neuhof und Umgebung auf den beiden Kaliwerken. Die jungen Bergleute hatten so gut wie überhaupt keinen Pfennig Geld in der Tasche.
Es wurde bei Zusammenkünften unter freiem Himmel beschlossen nach Fulda auf das Landratsamt zu marschieren um auf die Notlage aufmerksam zu machen, verbunden mit der Hoffnung doch ein paar Mark zum Lebenserhalt zu bekommen.
Sprenglöcher werden mit der Lisbethschen Handbohrmaschine gebohrt |
Bei einer Vorsprache bei dem Bürgermeister Emil Möller von Ellers wurde ihm dieser Schritt nicht für gut befunden. Die Arbeitslosen jungen Bergleute, so gut wie keinerlei Einkommen hatten es nun einmal beschlossen und führten es auch aus. Morgens um 6.00 Uhr trafen sie sich an der Linde in Ellers und setzten sich nach Fulda in Marsch. Der Fußmarsch ging über die Alte Heeresstraße nach Hamerz und dann durch die Löhrstraße zum Schloss, wo sich im hinteren Schlosshof auf der linken Seite das Landratsamt befand.
In dem Wald an der Alten Heeresstraße schnitt sich ein jeder einen dicken Spazierstock ab, gesetzt den Fall §§§. Auch hatten sich viele ein rotes Taschentuch um den Hals gebunden. Am Stadtrand hatten schon einige Feuerwehrmänner von Fulda Aufstellung genommen. Aber auf Grund der vielen jungen Männer hielten sie sich zurück.
Die Geschäfte in der Löhrstraße und in der Karlstraße, welche schon geöffnet hatten schlossen ihre Schaufenster wieder. Der Führer der arbeitslosen Bergleute war ein Alfred Adam aus Niederkalbach von einer Familie mit acht Kindern.
Vor dem Haus, wo sich heute die Metzgerei Ruppel befindet wurde halt gemacht. Alfred Adam ging in das Haus und erschien im 1. Stock in einem Fenster wo er eine Rede an seine Kollegen und an die Bürger von Fulda hielt, welche aus Neugierde gekommen waren. Vom jetzigen Elektrogeschäft Schiebelhut bis zum Hotel Windmühle sei die Straße voll Menschen gewesen sein. Alfred Adam war in den Parteien ganz links und soll eine große Redegabe besessen haben. Alfred Adam war in 1901 in Niederkalbach geboren. Als Alfred Adam seine Rede beendet hatte, setzte sich der Marsch durch die Mittelstraße, Friedrichstraße unter Begleitung der Fuldaer Feuerwehrmänner von Fulda zum Landratsamt in Bewegung. Auch vor dem Schloss und im hinteren Schlosshof waren Feuerwehrmänner als Wachpersonal aufgeboten. Der damalige Landrat war ein Herr Springorum. Hatte einen Spitzbart und einen schiefen Mund. Der Landrat weigerte sich mit den Bergleuten ein Gespräch zu führen. Er forderte die Feuerwehrmänner auf den hinteren Schlosshof zu räumen. Aber was waren die Feuerwehrmänner gegen die vielen Bittsteller, die ihre Not zum Ausdruck bringen wollten. Abwechselnd gab es Sprechchöre und die Internationale wurde gesungen unter Einnahme einer drohenden Haltung.
Nach längeren Zeit erschien ein Beamter des Landratsamtes im Hof und gab bekannt, das der Herr Landrat bereit sei eine Abordnung von zwei Mann zu empfangen. Alfred Adam und noch ein Bergmann wurden dazu bestimmt (der zweite Bergmann ist nicht bekannt). Nach gut einer Stunde kamen die zwei wieder aus dem Landratsamt heraus. Alfred Adam hatte einen Hut voll Fahrkarten und die Zusage, dass sich der Landrat um ihre Notlage umgehend kümmern werde. Da sich in Berlin an jenem fraglichen Morgen etwas Politisches ereignet hatte, war in Fulda die Reichswehr ausgerückt und hatte alle wichtigen Plätze der Stadt besetzt. So wurden vom Landrat die Bergleute aufgefordert sich in kleinen Gruppen zum Bahnhof zu begeben. Die Bergleute hätten laut ihrer Aussage lieber das Geld für die Fahrkarte genommen und wieder zu Fuß nach Neuhof gegangen. Die roten Taschentücher der Bergleute mussten abgenommen werden und verschwanden in den Hosentaschen. Der Marsch nach Fulda hatte Erfolg, denn in einer Notstandsmaßnahme wurden der Ackerweg und der Weg zum Kaliberg gestickt.
Erstellt von Josef Heimüller Rommerzer Straße 2 6404 Neuhof 1989
rem 32020
Das Steigerlied
Deutsches Volkslied wohl aus dem sächsischen Raum um 1700.
1.) |
Glückauf! Glückauf! Der Steiger kommt. Und er hat sein helles Licht bei der Nacht und er hat sein helles Licht bei der Nacht, schon angezündt, schon angezündt. |
2.) |
Schon angezündt, wirft`s seinen Schein, und damit so fahren wir bei der Nacht, und damit so fahren wir bei der Nacht, ins Bergwerk `nein, ins Bergwerk `nein. |
||
3.) |
Ins Bergwerk ein, wo die Bergleut` sein die da graben das Silber und das Gold bei der Nacht, die da graben das Silber und das Gold bei der Nacht, aus Felsgestein, aus Felsgestein. |
4.) |
Der eine gräbt das Silber, der andere gräbt das Gold, und dem schwarzbraunen Mägdelein bei der Nacht, und dem schwarzbraunen Mägdelein bei der Nacht, dem sein sie hold, dem sei sie hold. |
||
5.) |
Ade, Ade! Herbstliebste mein! Und da drunten im tiefen, finstren Schacht bei der Nacht, und da drunten im tiefen, finstren Schacht bei der Nacht, da denk ich dein, da denk ich dein. |
6.) |
Und kehr` ich heim zur Liebsten mein, dann erschallet des Bergmanns Gruß bei der Nacht, dann erschallet des Bergmanns Gruß bei der Nacht, Glück auf, Glück auf, Glück auf! |
||
7.) |
Wir Bergleut sein, kreuzbrave Leut`, denn wir tragen das Leder vor dem Arsch bei der Nacht, denn wir tragen das Leder vor dem Arsch bei der Nacht, und saufen Schnaps, und saufen Schnaps! |
rem 22011
Die stille Zeche v. Friedrich Schäfer | |
Kaliwerk Neuhof
Mitten im Walde |
|
von Friedrich Schäfer aus Rommerz |
rem 92020