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Der Überfall auf das Dorf Reimbrechts 


10. Dezember 1389, ist geschen do man tzalte nach Christs gebuert dryczenhundert jar darnach in dem nuen und achtcigstin Jahre an dem czehenden tage des mandes den man schribet und nennit tzu latine December umb vesper tzijt desselben tages tzue Fulde in Hermans hus von Appingeld schribers mynes herren von Fulde

Wigand Grave, Kleriker der Diözese Würzburg, Notar kaiserlicher Autorität hat auf Wunsch des Heinrich von Herbelstein, Bürgermeister von Fulda, ein Notariatsinstrument eigenhändig aufgesetzt:
In Gegenwart von Gottschalk von Buchenau, Ritter; dem Jungherrn Simon von Schlitz genannt Görz und dem Rat der Stadt Fulda haben Konrad Tzegan und Peter Schurphedarm, gewesener bzw. gegenwärtiger Küchenmeister und Amtmann des Abts von Fulda, und Götz Snyder, Kellner zu Flieden zur Küche des Abtes von Fulda gehören; sie sind zur Abgabe des Besthauptes verpflichtet, liefern Getreide (mit korngulden mit haberngulde) und Geld (phennig gulde) und andere Dienste und Abgaben.

Danach haben Contze Küchenmeister, Hermann von Lütter und Heinz Küchenmeister, Burgmänner auf dem Neuenhof beschworen, dass die Einwohner von Flieden und der benachbarten Dörfer zur Küche des Abts gehören und ihm zu Diensten und Abgaben verpflichtet sind und das sie nicht verpfändet waren und es gegenwärtig nicht sind.

Danach haben Heil Müller, Hentze von Otrichshusen, Contze Suone und Contze Quelman aus dem Dorf Opperz (Moprechts) Kunkel Arnold, Heinrich Beheym, Heinrich Rothaubt, Conze Snyder und Contze Pherrer aus dem Dorf Flieden, Wiczel Helwig, Heincz Oster und Wiczel Herold aus dem Dorf Reimbrechts, Fritz Scherre und Gerlach Reme aus dem Dorf Rode ausgesagt, dass Eberhard von Fechenbach und Wilhelm von Thüngen, Ritter; Eberhard von Fechenbach von Sommerau Eberhard Schelm, Ditze Thüngen und ihr Gefolge die vorgenannten Dörfer und das Gericht Flieden überfallen haben und dass sie, obwohl der Abt von Fulda und seine Hintersassen den neuen Landfrieden beschworen hatten, zwei Männer des Abtes und zwei arme Bewohner totgeschlagen haben, dazu haben sie einem Mann des Abtes im Dorf Reimbrechts fünf Pferde gestohlen und im Dorf Steinbach ein Haus aufgebrochen und daraus Sättel, Seile und Zaumzeug geraubt haben.


Auch haben sie den Mönchen und Untertanen des Abtes, die  zur Kellnerei gehören, 87 Schafe geraubt, ebenso haben sie dem Jungherrn Hermann von Lutter, Burgmann des Abtes zum Neuenhof, der mit den Angreifern nicht in eine Fehde verwickelt war, 300 Schafe zu Dotzerod geraubt; sie haben den Marschall des Abtes Jungherrn Heinrich von Schlitz genannt Görz mit seinem Gefolge gefangen genommen, obwohl er unter dem Schutz des Landfriedens den Besitz des Abtes und seiner Untertanen vor dem Raub durch von Eberhard von Fechenbach und Genossen schützen wollte. Sie haben dabei auch Hans von Tafta, Hennen Mülich, Fritz Küchenmeister, Contze Koch, Contze Steynmetz, Hans Zentgrefe, Hermann Snyder, Hehenczell ?, Henthin Fulhabir, der tot geschlagen wurde, Mens Hanne, Bozen Swenckin, Hans Klemin, Contze Gruwelich, Tolde Rerynge, Contze Hufsmet; ihnen wurden 18 Pferde und ihre Rüstungen genommen; sie haben auch Ruprecht Küchenmeister, Symon von Spaln, Henne von Gline, Gerlach, Hausknecht, des von Brenden und Hänger gefangen genommen und ihnen sieben Pferde und ihre Rüstungen abgenommen.

Siegelankündigung. Ausstellungsort: Fulda, im Haus des Hermann vonAppingfeld, Schreiber des Abtes von Fulda.

Zeugen:
Hermann von Appinfeld, Pfarrer zu Steinau an der Straße, Konrad Schicke und Johann Fyrding, Prister Siegler
Gottschalk von Buchenau, Simon von Schlitz genannt Görz, Stadt Fulda
Quelle:www hadis hessen de