Begonnen im Hl. Jahr 1950
Das Heilige Jahr 1950
Am 1.1.1950 begann die 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts und zugleich das Hl. Jahr 1950. Schon am 24. Dezember 1949 wurde es nach Öffnen der Hl. Pforte durch Papst Pius feierlich verkündet. Rundfunksender übertrugen die Feierlichkeiten, dem auch der 1.deutsche Pilgerzug beiwohnten, in aller Welt über den ganzen Erdkreis. Um Mitternacht über füllten sich die meisten Hallen des Petersdomes mit Pilgern aus aller Welt um der Christmette, die vom Hl. Vater feierlich zelebriert wurde, beizuwohnen. Auf bes. Wunsch des Hl. Vaters sangen dabei die 800 deutschen Pilger das alte und immer wieder neue Lied "Stille Nacht, heilie Nacht".
Die 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts, hat durch die beiden Weltkriege Not und Elend und schreckliche Verwüstungen über Europa und zum Teil auch über die übrige Welt gebracht. Millionen von Heimatvertriebenen irrten hungernd und frierend hilflos und verzweifelt durch das Land. Tausende von deutschen Kriegsgefangenen sind noch hinter dem Stacheldraht in Rußland und sehnen sich nach dem Himmel
Möge nun die 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts eine Zeit des Friedens und der Selbsterfurcht für die leidgeprüfte Menschheit und besonders für unser neues deutsches Vaterland werden.
Wahl des Schulbeirates
In den Schulbeirat wurden gewählt:
Josef Atzert, Bürgermeister
Josef Schmitt, Hauptlehrer
Kart Rübsam, 1. Beigeordner
Fritz Möller, Gemeindevertretrer
Pfarrer Roßmann, Ortsgeistlicher
Schluß des Schuljahres 1949/50
Am 31.03. ging das Schuljahr 1949/50 zu Ende. Da die Schüler der 8. Jahrgangs bereits im Herbst 1949 ihrer Schulpflicht genüge und entlassen worden waren, so fand keine Entlassung statt.
Das neue Schuljahr begann am 18.4.1950.
Es wurden 14 Jungen und 12 Mädchen neu aufgenommen.
Zu Beginn des neunen Schuljahres hatte die Schule in 5 Klassen 229 Schüler und zwar 110 Knaben und 119 Mädchen.
Nach den Konfessionen waren 208 Kinder katholisch und 21 Kinder evangelisch.
Von den 229 Schulkindern waren: Einheimische 192, Heimatvertiebene 37,
An der Schule wirkten zu Beginn des Schuljahres folgende Lehrkräfte:
1. Josef Schmitt, Hauptlehrer
2. Max Grieger, Lehrer
3. Herbert Buchholz, Lehrer
4. Fräulein Horn, Lehrerin
Die am 1.Dezember 1949 durch die Regierung neu gegründete 5. Planstelle ist zur Zeit nicht besetzt.
Neubesetzung der 5. Planstelle
Mit der Verwaltung der 5. Planstelle wurde die a-pe Lehrerin Fräulein Magda Seelmann aus Steinwand in der Rhön beauftragt. Sie trat am 13. Mai die Stelle an.
Schulbesuchsziffern am 15. Mai 1950.
Nach dem Stande vom 15. Mai 1950 wurde die Schule bei 5 planmäßigen Schulstellen mit 6 Klassen von 226 Kindern gesucht. Diese verteilten sich wie folgt:
Knaben 107, Mädchen 119, katholisch 208, evangelisch 18
Schulferien
Vom 22.7. bis 15.8. waren Sommerferien.
Einweihung der beiden neuen Schulsääle am 27. August 1950
Rommerz ist stolz auf seine neue Schule, so lauteten die Schlagzeilen der Fuldaer Volkszeitung über die feierliche Einweihung am Sonntag den 27. August 1950. Ja, es war nicht nur ein Tag des Stolzes, sondern auch der Freude für das ganze Dorf, an dem auch die Nachbargemeinden freudigen Anteil nahmen. Die Anwesenheit des Herrn Landratres und der beiden Schulrätre Weigand und Schmitt wiesen hin auf die Bedeutung des Tages. Auch der Hochwürden Dechant Fasselabend aus Neuhof nahm an der Feier teil
In unermüdlicher, freudiger Arbeit, bis oft in die frühen Abendstunden hinein, hatten die Schüler Kränze gewickelt, Ehrenpforten vorberitet, Blumen zusammengetragen um der Schule innen und außen ein festliches Gewand zu geben. Keine Arbeit war ihnen zuviel und alles konnte nicht schön genug sein. An hohen Masten flatterten die Bundes - und Landesfahnen, eine schöne Ehrenpforte aus rotblühender Heide begrüßte die Gäste. um das Hauptportal wand sich ein Kranz mit bunten Bändern und leuchtenden Blumen. Alle Fensternischen schmückten Kränze mit bunten Fähnchen. Auf der großen Mauer, der den Schulhof umschließt, reihten sich Blumen an Blumen.
Auch innen bot die Schule einen festlichen Anblick. In den hellen lichten Fenstern der beiden Schulsääle fügten sich die naturfarbenen Tische und Stühle stimmungsvoll ein. Rote Geranien an den Fenstern, Gladionen und leuchtende Gänseblümchen geschmackvoll auf den Tischen verteilt machten für sie gleichsam zu einem festlich geschmückten Hochzeitssaal So war der äußere Rahmen zur Feier gegeben.
Um 13 Uhr riefen die neuen Glocken Jung und Alt zur Dankandacht in unser schönes neues Gotteshaus. In feierlichen Zügen ging es mit Musik und dem Lob- und Danklied "Gott wir preisen deine Güte" auf den Schulhof, auf dem sich schon die Ehrengäste und die vielen Zuschauer eingefunden hatten. Unter Leitung des Herrn Lehrer Grieger sang der Gesangverein zur Einleitung: "Das ist der Tag des Herrn.
In seiner Ansprache rief unser hochwürdigster Herr Pfarrer Roßmann Gottes Schutz und Segen auf Schule, Lehrer und Schüler herab, damit ihre Arbeit Segen bringen für Zeit und Ewigkeit. Anschließend weihte er unter Mitwirkung von Herrn Dechant Fasselabend Neuhof und des Flüchtlingspfarrers die Schulsäle und die beiden neuen Kreuze.
Diese wurden der Schule durch Herrn Pfarrer Roßmann und durch den Katholischen Arbeiterverein Rommerz gestiftet und dem Schulleiter durch den Vorsitzenden des Kath. Arbeitervereins, Herrn Hermann Heil alle nacheinander und verpflichtendes Zeichen überreicht.
Damit war die kirchliche Feier beendet und Herr Bürgermeister Atzert begrüßte die hohen Gäste aus Fulda und alle, die zur Einweihungsfeier erschienen waren.
In einem kurzen Rückblick zeigte er wie innerhalb eines Jahres durch die Zusammenarbeit von Gemeinde, Kreis und..........trotz der schweren Zeit das stattliche Gebäude fertig gestellt werden konnte, das es in seinem äußeren geschmackvollen Rahmen und der schönen praktisachen Inneneinrichtung nicht nur ein Zierde für unser Ort, sondern auch zu den schönsten Schulen des Landkreises Fulda gehört. Sinnvolle Gedichte und Lieder der Schulkinder, prunkvolle Chöre des Gesangvereins umrahmten und verschönerten die Feier.
Dann hielt Schulleiter Schmitt die Festansprache. Er kennzeichnete die Feier als einen Tag der Freude, des Dankes und der Verpflichtung für Eltern, Lehrer und Schüler. Ein Freudentag ist es für die junge Gemeinde. Dies zeigen die geschmückte Schule, die strahlenden und frohen Gesichter der Schüler und die vielen ........ die in weitem Umkreis der Schule umkümmern.
Es ist auch ein Tag des Dankes für alle und an alle die mitgeholfen haben, die neuen Schulsääle so schön und mit der alten Schule zu verbinden, dass wir in ..................stolz auf die neue Schule sein können.
Die Feierstunde ist aber auch eine echte Mahnung und eine feierliche Verpflichtung für Lehrer, Eltern und Schüler. Nur Lehrer mit rechtem Pflichtbewustsein, mit einem warmen Herzen für die Jugend und mit einem offenen Blick für die Belange.der Schüler und der Zeit sollen und dürfen in der Schule wirken. Nicht nur Lehrer, sondern auch Erzieher und Vorbild sollten sie sein und die Jugenderziehung zu eienm lebendigen Christentum, zur Erziehung und Duldsamkeit und zu Menschen, die sich ihrer Freiheit und Würde stets bewußt sind.
Anschließend hielten der Herr Landrat Stieler und die beiden Schulräte, Herr Regierungsrat Schmitt und Herr Schulrat Weigand kurze Ansprachen, beglückwünschten die Gemeinde zu der schönen neuen Schule und ermahnten die Kinder durch Fleiß und tüchtige Mitarbeit ihre Dankbarkeit zu zeigen, die Schule als Vorbereitungszeit für das spätere Leben zu benutzen und das sie nicht .......in der großen Gemeinschaft des deutschen Volkes ............
Nach dem Schlußwort des Herrn Bürgermeisters erklang mutig das Lob- und Danklied "Großer Gott wir loben dich".
Das Volksfest in Imhofs Garten vereinte das Dorf mit Gästen. Reigen, Liedern, Volkstänze und turnerischen Vorführungen brachten immer wieder Abwechselung und auch Freude und Frohsinn für jung und alt. Schnell flogen die Stunden dahin. Schon senkte sich die Nacht hernieder. Da erstrahlte die Schule mit Lorbeerkränzen der bunten Lichter und einer ............Beleuchtung versammelten sich noch einmal Dorfbewohner und Gäste um die Schule. So verlief die Feier in schöner ..........Weise. An alle Schüler wurde durch die Gemeinde Würstchen und Brötchen verteilt, das war wohl die größte Freude für unsere Kinder und dies werden sie wohl auch bis ins Alter in guter Erinnerung behalten.
Mögen nun auch alle Wünsche in Erfüllung gehen, möge Gottes Segen auf die Kinder, Lehrer und ihrer Arbeit ruhen , damit sie fruchtbar sei für Zeit und Ewigkeit.
Am 1. September 1950 wird Fräulein Lehrerin Angela Seelmann nach Frankenhain, Kreis Ziegenhain versetzt, um dort in der evangelischen Schule den Religionsunterricht für dir katholische Minderheit zu erteilen.
Die vierte Schulstelle wurde am 1. 11. 1950 mit Herrn Lehrer Ludwig Schaffrath neu besetzt.
Am 15.11.1950 wurde die Schule von 233 Schülern besucht und zwar von 113 Knaben und 120 Mädchen. Sie wurden in 6 Klassen von den nachfolgenden Lehrpersonen unterrichtet.
1. Josef Schmitt, Schulleiter
2. Max Grieger, Lehrer
3. Herbert Buchholz, Lehrer
4. Ludwig Schaffrath, Lehrer
5. Fräulein Horn, Lehrerin
Am 2. Weihnachtsfeiertag wurde an der Schule ein gut besuchter Elternabend durchgeführt.
Weiterhin fand eine Untersuchung in unsere Schule statt.
Mit Wirkung vom 1. September 1951 wurde Herr Lehrer Schaffrath nach Mittelkalbach versetzt. Die frei gewordene Stelle wurde mit Fräulein Hildegard Gross neu besetzt.
Am 21.3. ging das Schuljahr 1950/51 zu Ende.
In einer schlichten Abschiedsfeier, zu der auch der Ortsgeistliche, der Bürgermeister und die Vorsitzende des Elterbeirates erschienen waren wurden 9 Knaben u. 20 Mädchen aus der Schulgemeinschaft entlassen. Lehrer und Schulkameraden wünschten ihnen alles Glück für den kommenden Lebensweg.
Durch Verfügung der Regierung vom 22.3.1951 ist Herr Lehrer Winkler, Hettenhausen auf die Stelle des apl. Lehrers Buchholz eingewiesen worden. Herr Lehrer Buchholz wurde nach Renseln Kreis Eschwege versetzt.