© Heimat und Geschichtsfreunde Rommerz

Renovierung der Kirche 1972 durch die Rommerzer Kirchengemeinde mit dem

Ortspfarrer Pfarrer Erwin Sturm



                                                                 Kirche (34)    
  Die alte Kirche,hier der farbig ausgemalte Altarraum mit Altar aus dem Jahre 1934  


Die letzte Heilige Messe wurde in der Kirche am Sonntag den 4. Juni 1972 von Pfarrer Erwin Sturm gefeiert, die Kirche wurde nach der sonntäglichen Mittagskirche dann am Abend für die Renovierungsarbeiten geschlossen.

Mit einem festlichen Gottesdienst wurde die frisch Renovierte Kirche Maria Himmelsfahrt am 5. November 1972 wiedereröffnet. Die Messe wurde von dem damaligen Weihbischof im Bistum Fulda Ludwig Schick (heute Bischof im Bistum Bamberg) zelebriert. Da dass Rommerzer Gotteshaus bei seiner Erbauung 1928 bis 1934 offensichtlich vergessen worden war zu konsekrieren, wurde dies bald 40 Jahre später bei der Messfeier zur neuerlichen Einweihung nachgeholt.

  Kirche 4Renovierung 1972
  Der frisch Renovierte Altarraum mit neuer Kommunionschranke und Pult anstatt Kanzel

 

Pfarrer Sturm schrieb am Samstag vor der Einweihung der Kirche in der Fuldaer Zeitung: Nicht allein weil es bisher zu düster in der Kirche war und zu viele Farben vorherrschten, musste das innere der Pfarrkirche „Maria Himmelfahrt“ neu gestaltet werden, an manchen Stellen begann auch schon der Putz abzufallen. Mit einem Kostenaufwand von 275 000 Deutsche Mark erhielt der Innenraum der Kirche ein neues Gesicht, das sich auch so Pfarrer Sturm, besser in die neue Zeit einfügtZur deckung der Kosten wurde in Rommerz eine Haussammlung durchgeführt, an der sich so gut wie alle Haushalte beteiligten.  

Nach Ansicht von Diözesen Baumeister und Architekten Rudolf Schick, Träger des Silvesterordens, sei die Innengestaltung des Tiroler Malers Peter Pizzinini in der Rommerzer Kirche „Eigenwillig und überladen“.

 

  1972 Meßdiener     1972 Meßdiener 2

 

Auch wir Messdiener haben bei den Arbeiten geholfen
 




  Kirche 5Renovierung 1972
  Die helle Kirche mit den seitlich angebrachten Kreuzwegstationen



        Kirche alte Ausmalung
  1934 die neu erbaute Kirche als Postkarte mit dem damaligen Pfarrer Johannes Roßmann



In der Zeit vom 5.Juni 1972 bis zur Einweihung der renovierten Kirche, wurden die Sonntagsgottesdienste in der Gastwirtschaft Imhof im dortigen Saal gefeiert, die Werktags Gottesdienste wurden im erst neu erbauten Jugendheim gefeiert. Auch war die Zeit für uns Messdiener recht abenteuerlich, wir konnten ab und an in der Kirche, welche innen komplett eingerüstet war, bis zur Decke auf dem Gerüst herumklettern.

Im Innenraum der Kirche wurde neben dem neuen Putz an den Wänden, die komplette Holzdecke neu gestrichen, die Kirchenfenster erhielten eine neue Bleieinfassung, im Bereich der Sitzbänke wurde ein neuer Steinfußboden verlegt. Anstatt der steinernen Kommunionbänke wurde eine sogenannte Kommunionschranke vor dem Altarraum aufgestellt. Auch wurde ein neuer Predigtpult im Altarraum, im gleichen Material wie die Kommunionschranke, aufgestellt. Die Kanzel, welche an der nördlichen Kirchenwand befestigt war, wurde abgerissen.

Im Altarraum wurde neben dem Predigtpult ein neuer Altar in der Form eines Sandsteinblockes, ein Bronzeleuchter und ein neues Weihbecken aufgestellt. Auch wurde ein neuer Kreuzweg, aus dem Jahre 1919 von dem Fuldaer Maler Hugo Pfister, aufgehängt, der Alte Kreuzweg verschwand durch die Putzarbeiten.

                  1967 Heldengrab in der Kirche
     

Das Heldengrag, in der Seitenkapelle, für die welche für den Kaiser, für das Volk
und oder für das Vaterland verstorbenen sind. Es befand sich auf der linken Seite
vom Haupteingang und wurde nach der Renovierung 1972 nicht mehr aufgebaut,
da das Ehrenmal mit den Namen der Verstorbenen des ersten und zweiten Krieges
schon 1967 vor der Kirche eingeweiht wurde. Auf der Tafel an der Wand erinnern
die Namen an die Verstorbenen des ersten Krieges, 
sie ist heute noch erhalten. 

 

 

 

Geblieben von der alten Rommerzer Kirche sind im innen Bereich nur der große handgeschnitzte Altar aus dem Jahre 1933, der 14 Nothelfer Retabel, die Tafel der gefallenen des 1. Weltkrieges und eine barocke Herz – Jesu Figur. Nach der Renovierung bot die Kirche noch für 500 Gläubige Platz.


                Vierzehn Nothelfer aus der alten Kirche
  Der vierzehn Nothelfer Altar hat auch einen neuen Rahmen bei der Renovierung gekommen.


Im Außenbereich wurde das Dach ausgebessert, Ausbesserungen fanden auch am Mauerwerk statt, auffällig waren außen nur die neu gestalteten Eingangstüren im Bereich des Haupteinganges.    

An der Renovierung der kath. Kirche in Rommerz 1972 waren nachstehende leistungsfähige Firmen beteiligt: Fa. Erwin Klüh aus Hauswurz für die Ausführung der Putzarbeiten,
Fa. Wilhelm Schad Neuhof für die Ausführung der Mauerarbeiten,
Fa. August Vogler aus Poppenhausen für die Ausführung der Maler- und Lackierarbeiten,
Fa. Kurt Goltz aus Schlüchtern für die Ausführung der Dachdecker- Bauspengler- und Blitzschutzarbeiten,
Fa. Knobloch und Heil aus Neuhof für die Ausführung der gesamten Elektroinstallation und Schwachstromanlagen,
Fa. Franz Ruppel aus Fulda für die Lieferung der Kircheneingangstüren in Kupfertreibarbeiten,
Fa. Gustav Weß aus Rommerz für die Deckenarbeiten sowie die Anfertigung von Türen,
Fa. Hermann Hohmann aus Bimbach für die Spengler Arbeiten,
Fa. Hermann Hohmann aus Fulda für die Malerei und Keimanstriche.


rem 12022 Quellennachweis: mündliche Überlieferungen, Fuldaer Zeitung vom 4. November 1972, Chronik kath. Jugend,