1902
Die Brücke bei der unteren Kemmetemühle wurde eingeweiht, die Brücke trägt unter der Bevölkerung den
Namen "Neu Bröck". Die Brücke steht im Kemmetetal kurz vor Hauswurz.
Es wird für die Kirche ein Geläut von drei Glocken angeschafft
1906
Am 8. Januar 1906 wurde mit dem Abteufen des Schachtes "Wilhelm von Recklinghausen" in Neuhof begonnen. Das Teufen dauerte zwei Jahre, der Durchmesser betrug 5,80 m und die Kosten wurden auf etwa 2 Millionen Mark geschätzt.
1907
Die politische Gemeinde Rommerz erwirbt ein Gründstück am "Stürig" und legt einen eigenen Friedhof an. Unsere Toten wurden früher in Flieden und ab 1582 in Opperz auf dem Friedhof der um die Michaelskirche war beigesetzt. Ab dem Jahre 1865 wurden die Toten an dem neuen Friedhof in Opperz, der östlich der Michaelskirche angelegt wurde beigesetzt. Auch wurden die Verstorbenen aus Kalbach in Opperz zu Grabe getragen.
Friedhof an der Michaelskirche in Opperz |
1909
Im Jahre 1909 wurde unsere Ortschaft Rommerz zur Pfarrkuratie erhoben, vorher wurde der Gottesdienst durch Stationare vom Kloster Frauenberg und von Opperzern Kaplänen gehalten. Erster Kuratus war Aloys Hild der zunächst bei Kreischesch wohnte.
1910
In 1910 konnte die Gemeinde ein neu erbautes Haus von Emil Auth am Fuchsberg erwerben, das dann bis 1966 als Pfarrhaus diente und anschließend an Fam. Vanderberg aus Neuhof verkauft wurde, heute wird das Haus von der Fam. Wetter bewohnt.
Das alte Pfarrhaus im Jahre 2014 |
1910
Gründung der "Gewerkschaft Ellers, Steinsalzwerk zu Ellers bei Rommerz"
Doch trotz aller positiven Entwicklungen belastete die Gewerkschaft Neuhof ein großen Problem. Die königlich preußische Bergbehörde forderte entsprechend der Zweischachtverordnung einen zweiten Tagesausgang für das Grubengebäude. Zu diesem Zweck war berereits am 11. April 1910 die 1.000-teilige "Gewerkschaft Ellers, Steinsalzwerk Ellers bei Rommerz", gegründet worden, der man von dem konsolidierten Bergwerksbesitz die Hälfte = 14.226,11 m² abtrat.
Verständlicherweise zeigten jedoch die Gewerken wenig Sinn für das Teufen eines zweiten Schachtes. Immerhin hatten sie nur mit hohen Zubußen den Schacht Neuhof vollenden können und hofften auf eine baldige Ausbeute, wenn die Schulden beglichen waren. Daher folgten sie gern dem Vorschlag ihres Grubenvorstandsvorsitzenden Emil Sauer. Sie verkauften ihm 990 Kuxe der Gewerkschaft Ellers für 30 Kuxe der Gewerkschaft Wilhelmshall und Obligationen der Gewerkschaft Ellers in Höhe von 280.000 Mark unter der Auflage, mit dem Abteufen des Schachtes Ellers sofort zu beginnen und die nötigen Mittel dafür zu beschaffen. So gab Emil Sauer einen Teil dieser Kuxe an ein Bankenkonsortium weiter mit der Auflage, sofort eine Zubuße von 1.000 Mark/Kuxe zu leisten. Vorwürfe aus Gewerkenkreisen, dass Emil Sauer bei dieser Transaktion einen persönlichen Gewinn von 1,2 Millionen Mark gemacht haben soll, konnten jedoch nie bewiesen werden.
1911
Die Politische Gemeinde Rommerz verlegte eine Wasserleitung von der unteren Kemmetemühle in die Ortslage Rommerz, die beiden Quellen erwarb man im Kemmetegrund bei Kauppen. Der Bau des Wasserbehälters am heutigen Grillplatz kostete weiter 7 000 Mark.
Im Jahre 1911 begannen die Vorarbeiten für das Abteufen des Schachtes Ellers.
Der Gesangverein Rommerz "Harmonie Rommerz" wird gegründet.
1914
Der Kriegsausbruch am 1. August 1914 brachte das Abteufen des Schachtes Ellers zum Stillstand.
1916/17
Herrschte im Winter eine große Hungersnot in Rommerz sowie im damaligen Deutschland, dieser Winter ging unter dem Namen Steckrübenwinter in die Geschichtsbücher ein. Die Steckrübe wurde in diesem sehr kalten Winter zum Hauptnahrungsmittel für die Bevölkerung.
1917
Am 25. Juli 1917 mußten von unserene Kirchenglocken 2 abgeliefert werden, um zu Kriegszwecken verwendet zu werden. Es mußten die Dreifaltigkeitsglocke und die Josefsglocke abgeliefert werden. Als sie vom Turm herabstiegen um auch die Reise in den Krieg anzutreten, stimmte die Schwesterglocke das Abschiedsgeläut an. Die Herzen aller waren bei diesem Abschiedsgeläute mit Wehmut und Trauer erfüllt. Die abgelieferten Glocken hatten ein Gewicht von acht und vier Zentnern. Die Heeresleitung zahlte für sie 2 700 Mark. Auch die Prospektpfeiffen unserer altehrwürdigen Orgel gelangten zur Ablieferung.
Aus der Chronik von Lehrer Josef Schmitt
1918
Ende November kehrte das Artillerie Regiment Nr. 47 durch unseren Ort in seine Garnisonstadt Fulda zurück. Es kam aus der Gegend von Metz und rückte am folgenden Tage in musterhafter Ordnung in Fulda ein. Wenn es nicht als stolzer Sieger heimkehrte, so bereitete die Stadt Fulda dem heimkehrenten Regimente, das sich in zahllosen Schlachten tapfer und treu erwiesen hatte, einen überaus herzlichen Empfang.
In der folge kamen gewaltige Truppenmassen der 3. Armee, die über Koblenz durch Nassau und quer über den Vogelsberg mussten, um dann in Fulda, Meiningen und Koburg entlassen zu werden. 14 Tage lang kamen ununterbrochen Infanterie, Artillerie und Kavallerie von Hauswurz herunter. Tagelang waren Ort- und Schulsäle dicht belegt. Eine Flackabteilung hatte hier ihre Abwicklungsstelle und blieb den ganzen Winter hindurch hier liegen. Viele Wochen dauerte es, bis die letzten Krieger zurück gekehrt waren.
Aus der Chronik von Lehrer Josef Schmitt
1919
Die Gewerkschaft Ellers nahm nach Kriegsende das Weiterteufen des Schachtes wieder auf. Am 29. Oktober 1920 erfolgte dann bei 533,4 m der Durchschlag zur Verbindungsstrecke. Nach Abschluss der Teufarbeiten und der Errichtung der Produktionsstätte kam am 10. Mai 1921 das erste Salz aus Ellers zum Versand.
1920
Im Jahr 1920 wurden die Fliedener Tannen abgeholzt, denn der Hunger war nach dem 1. Weltkrieg groß und jeder suchte ein Grundstück um sich selbst etwas zu ziehen. Daher wurden die Tannen abgeholzt und der Boden an solche, die keinen Grundbesitz hatten verkauft und von diesen urbar gemacht. Der Gemeinde Rommerz wurden 19,41 Hektar zugewiesen, diese wurden an 53 Hüttner zu je einem Morgen (2 500 qm) verteilt. Der Kaufpreis betrug 400 Mark (z. Z. der Inflation).
Rommerz wird zur Pfarrei erhoben
Im August 1920 wird die Spielgemeinschaft Blau Weiß Rommerz in der Gastwirtschaft Imhof gegründet.
1921
Das Überlandwerk Fulda-Hünfeld-Schlüchtern errichtete in Rommerz eine Stromversorgung und es brannte erstmals das elektrische Licht. Die Analge kostete 70 000 Mark, jeder Grundbesitzer mußte pro Quatratmeter Baufläche 4 Mark an das Überlandwerk zahlen.
1920
Das Waldstück "An den Fliedener Tannen" wird gerodet und die Grundstücke der Politischen Gemeinde Rommerz zugewiesen. Gemeinde verkauft die Grundstücke an 53 Rommerzer Hüttner, damit diese sich in der Nachkriegszeit (1. Weltkrieg) selbst versorgen konnten.
Die Spielgemeinschaft Blau Weiß Rommerz wird gegründet.
1923
wird eine Josefsglocke angeschafft
1925
Mit dem Bau des Schwesternhauses (heute Tagungshaus) am Fuchsberg wurde begonnen
Die Freiwillige Feuerwehr Rommerz wurde am Sonntag den 24. Mai gegründet.
1926
In diesem Jahr wurde ein Bauplatz für die geplante neue Kirche erworben
Am 23. Mai 1926 beschloss die Versammlung der Gewerkschaft Ellers ihre eigene Liquidaton. Dieser Beschluss war Nachvollziehbar, da vom Dezember 1911 bis Dezember 1924 in Summe 4.359.527 Goldmark Zubuße gezahlt werden mussten, ohne je eine Ausbeute erzielt zu haben. Auch die Gewerkschaft Hewigsburg mit dem Kaliwerk Neuhof beschloss am 20. September 1926 die eigene Liquidation, damit gehörten beide Werke der Kali-Industrie.AG.
Am 26. Juni 1926 wurden die beiden Kaliwerke Neuhof und Ellers stillgelegt und als Reservewerke betrachtet.
Wird der Brieftaubenverein "Komm zur Heimat" gegründet
1927
Das Schwesternhaus am Fuchsberg wurde in diesem Jahr fertiggestellt, auch kamen zum Ende des Jahres drei Vinzentinerinnen aus Fulda für den Kindergarten, die ambulante Krankenpflege und für die Nähschule der Rommerzer Mädchen in das Schwesternhaus.
1928
Wird mit der Kanalisation im Ort begonnen
Am 3. Juni diesen Jahres wurde der Grundstein für die neue Rommerzer Kirche, in der heutigen Maigrabenstraße gelegt.
1929
Die Spielgemeinschaft Blau Weiß Rommerz erhält in 1929 eine feste Spielstätte, am Dieborn (ehem. Sägewerk Heil) in Richtung Flieden.
Am 26. August Dachstuhlbrand am Haus Nr. 222
Aufgenommen in die Schule in Rommerz wurden am 10. April 1929 folgende Knaben und Mädchen
Ernst Hermann Schleicher, Sohn des Bergmanns Hermann Schleicher geb. 6.3.1923
Anton Wilhelm Schad, Sohn des Landwirts Emil Schad, geb. 17.21923
Karl Schleicher, Sohn des Maurers Eduard Schad, geb. 10.12.1922
Erhard Balzer, Sohn des Zimmermanns Hermann Balzer, geb. 11.12.1922
Aloys Schiebener, Sohn des Maurers Josef Schiebener, geb. 16.4.1923
Anton Ferdinand Mahr, Sohn des Maurers Ferdinand Mahr, geb. 12.1.1923
Ludwig Jakob Döppenschmidt, Pflegevater Wilhelm Seufert, am 22.1.1934 nach Neuhof überwiesen, geb 22.2.1923
Karl Hohmann, Sohn des Maurers Emil Hohmann, geb. 24.2.1923
Franz Leinweber, Sohn des Maurers Magnus Leinweber, geb. 4.2.1923
Helmut Robert Gärtner, Sohn des Maurers Emil Gärtner, geb. 21.9.1923
Karl Otto Jahn, Sohn des Josef Schuhmachers Josef Jahn, geb. 28.5.1923
Augustin Müller, Sohn des Schmieds Emil Müller, geb. 6.8.1923
Frieda Jahn, Tochter des Elektrotechnikers Theodor geb 3.11.1922
Minna Heil, Tochter des Bürgermeisters Franz Josef Heil, geb. 29.11.1922
Augusta Kreß, Tochter des Schmiedemeisters Damian Kreß, geb. 3.10.1922
Elisabeth Biba, Tochter des Molkereivorarbeiters Konrad Biba, nach Frankfurt zur Arndt Schule überwiesen am 8.11.1929 geb. 19.12.1922
Maria Brigitta Schmitt, Tochter des Landwirts Karl Schmitt, geb 2.4.1923
Paula Maria Schad, Tochter des Elektotechnikers Hermann Schad,geb. 28.3.1923
Maria Elisabeth Fritz, Tochter des Maurers Leo Fritz, geb. 8.9.1923
Maria Augusta Jahn, Tochter des Arbeiters Franz Jahn, geb. 17.9.1923
Alle wurden am 24.3.1937 aus der Schule entlassen.
1934
Am 11. November 1934 erfolgte die Weihe der neuen Kirche. Da Bischof Dr. Joseph Damian Schmitt aus gesundheitlichen Gründen nicht kommen konnte, wurde sie durch Generalvikar Robert Günther lediglich benediziert. Das Allerheiligste wurde von der alten Kirche feierlich in die neue übertragen.
Es wurde von 1928 bis 1934 unter den Pfarrern Führ, Braun und Roßmann unter großen Opfern der Bürger die neue Pfarrkirche erbaut. Die Pläne stammten von Architekt Hermann Mahr, die Ausmalung wurde von Kunstmaler Hugo Pfister aus Fulda ausgeführt. Der holzgeschnitzte Altar kam aus Hall in Tirol. Die Weihe auf den Titel "Maria Himmelfahrt" durch Generalvikar Hünther erfolgte am 11. November 1934.
1941
Ab 1941 begann das Schuljahr nach den Sommerferien, auch wurde die deutsche Sütterlinschrift durch die Normalschrift mit lateinischen Buchstaben abgelöst. Nach dem 4. Schuljahr wurde die Hauptschule eingeführt.
1945
am Ostersonntag 145 wurde Rommerz kampflos von amerikanischen Truppen besetzt während Hauswurz umkämpft und zum Teil niedergebrannt war.
1946
kamen etwa 170 Heimatvertriebene, vorwiegend aus Falkenau im Egerland nach Rommerz.
Die Putzfrau unserer Schule kündigte ihren Dienst, weil es an dem nötigen Putzzeug fehlte. Bis Ostern 1947 reinigten die älteren Schülerinnen die Klassenräume und die Jungen besorgten die Öfen. Das Schulholz wurde erst zu Weihnachten angefahren, aber es war unmöglich, damit zu heizen. Die Schüler brachten trockene Holzscheite von zu Hause mit oder tauschten es gegen nasses Schulholz aus.
Weihnachten 1946 wurde in den Schulen Weihnachtsferien mit Bescherungen für die Heimatvertriebene abgehalten.
Der CDU Ortsverband wurde gegründet
1947
Im April 1947 wurde das 9. Schuljahr, zunächst auf freiwilliger Basis eingeführt auch wurde eine Schulspeisung eingeführt.
1948
Der RCV der Rommerzer Carnevalsverein wurde gegründet
1950
Wird die Rommerzer Schule erweitert