© Heimat und Geschichtsfreunde Rommerz



                                                                                  Rommerz, 21.1.1951

An das

Landesbauamt Fulda

Fulda

Beschwerde der Gemeindebürger der Gemeinde Rommerz

Betr.: Straßenzustand vom Ende des Pflasters bei Ferd. Heil bis zum Dorfausgang nach Flieden.

Die oben angeführte Straßenstrecke befindet sich in solch einem verwahrlosten Zustand, wie er wohl nicht mehr schlimmer sein könnte; denn es folgt ein Schlagloch nach dem anderen. Bei auftretendem Regenwetter befindet sich die Straße in einer Verfassung, die jedem einigermaßen kultivierten Menschen zuwider ist. In den Schlaglöchern sammelt sich das Regenwasser zu stellenweise20 – 30 cm hohen Pfützen an, und fast die gesamte Straße wird von dem Regen aufgeweicht. In dieser Zeit kann man doch wohl kaum den Leuten in ihrer meist sauberen Kleidung zumuten, daß sie diese passieren, da sie doch fast unbegehbar ist. Man tritt, ob man will oder nicht, entweder beinahe bis zu den Knöcheln in die Wasserlachen, oder aber in den aufgeweichten Schmutz. Noch schlimmer kann es werden, wenn man gerade von einem Auto oder Kraftrad überholt wird. An den meisten Stellen ist es unmöglich, auszuweichen. In diesem sehr häufig auftretenden Falle muß man den gazen aufspritzenden Dreck über sich ergehen lassen. Noch schlimmer, ja sogar lebensgefährlich kann dieser Umstand sich bei Dunkelheit auswirken. Infolge der vielen Schlaglöcher kann es vorkommen, daß der Fahrer die Gewalt über sein Fahrzeug verliert. Kommt in diesem Augenblick ein Fußgänger die Straße entlang, so kann es sowohl dieser, als auch der Fahrzeugbesitzer ohne eigene Schuld zu Schaden kommen. Beweise dafür sind vorhanden.

Ein Fußgänger wurde infolge der zahlreichen Schlaglöcher von einem Motorrad angefahren und war durch den entstandenen Unfall 14 Tage arbeitsunfähig. Ein weiterer Unfall geschah, indem ein Motorradfahrer stürzte, wobei dieser und sein Kraftrad zu Schaden kamen.- Es ist wohl nicht nötig, weitere Fälle als Beispiele anzuführen.

Von verständnislosen Personen wurde das zum Schutze der Allgemeinheit dienende Geländer an der Brücke auf unverständliche Weise abgerissen. Daß hier eine Lebensgefahr für Menschen und Vieh, besonders aber für Kinder bei einer Höhe von über 3 m droht, können Sie sich bestimmt auch vorstellen. Eine Kuh stürzte schon einmal auf Grund der Geländer losen Brücke in die Tiefe. Dieser Vorfall sollte doch eine Warnung sein. Besonders große Gefahr droht hier bei Dunkelheit. Nicht ortskundige und ahnungslose Personen, besonders ältere Leute und Kinder können hier zu körperlichen Schäden kommen, die größte Folgen haben können. Sollen erst solche Unfälle eintreten? Man sollte doch diese vermeiden und nicht dann erst mit der Instandsetzung beginnen, wenn es bereits schon zu spät ist.

Selbst bei trockenem Wetter ist es den Fußgängern nicht vergönnt, von der betreffenden Straße mit sauberen Schuhen nach Hause zu gelangen. Vom Grundstück Josef Leinweber fließt zu jeder Tageszeit Wasser über die Straße. Bei Frost bildet sich an dieser Stelle eine Eisschicht, die schon manchen zum Verhängnis wurde.

Wir haben Ihnen nun die fas katastrophalen Zustände der betreffenden Straße kurz geschildert und erwarten von Ihnen, daß Sie doch so bald wie möglich mit der Instandsetzung derselben beginnen. Nebenbei möchten wir noch bemerken, daß nur ein Ausbessern der Straße von vornherein als zwecklos erscheint.

                                                                                  Es unterzeichnen

                  

                                                                                                         Hochachtungsvoll

Beschwerdebrief Rommerzer Bürger
über den Zustand der Fliedenstraße
aus 1951, rechts als PDF
 hier doppelklick

Fliedener Straße Archiv Heimatverein Rommerz AAC 0128

                                          Ein Bild aus dieser Zeit mit Einfahrt in den Brunnenweg rechts, zeigt den schlechten Zustand der Fliedener Straße.

                                              

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