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               Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Rommerz

                                                                             Feuerwehr Standarte
            v. links Erwin Möller, Reinhold Möller, Alfred Möller

 



Die Feuerwehr Rommerz wurde im Juli 1925 gegründet, an der Gründungsversammlung nahmen 43 Rommerzer Bürger teil, dies waren: Ferdinand Föller, August Deutrich, Wilhelm Seufert, Rochus Staubach, Augustin Schiebener (Nolls), Emil Hohmann (Etzels), Franz Jahn, Franz Heil, Karl Jahn, Franz Gärtner, Franz Schad, Karl Kress, Karl Oestreich, Bonifazius Kress, Anton Auth, Theodor Jahn, Damian Kress, Karl Maul, Johann Imhof, Josef Auth, Karl Schad II, Karl Siebert, Albert Seufert, Karl Hohmann, Ferdinand Leibold, Emil Jahn. Wilhelm Staubach, Hermann Heil, Adolf Heil, Franz Josef Heil, Eduard Schleicher, Emil Klug, Josef Balzer, August Möller (Kehre), Georg Jost, Josef Schad, Gustav Schäfer und Emil Leibold. Als monatlicher Beitrag wurden zehn Pfennig festgelegt, wer in die Feuerwehr eintreten wollte musste ein Eintrittsgeld von einer Mark bezahlen. Hier sei erwähnt das der Stundenlohn 1925 bei ca. 40 bis 60 Pfennig lag. 

Auch wurde aus diesen 43 Personen eine 9 Mann starke Kapelle gegründet, dieser gehörten an: Emil Klug, Eduard Schleicher, Josef Balzer, Hermann Heil, Adolf Heil, Franz Josef Heil, August Möller, Georg Jost und Josef Schad. Zum ersten Brandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Rommerz wurde der Kamerad Ferdinand Föller gewählt, zu seinem Stellvertreter wurde August Deutrich, welcher auch gleichzeitig den Vorsitz des Vereins Feuerwehr übernahm, gewählt. Alarm gab der Hornist Karl Siebert und zum ersten Gerätewart wurde Augustin Schiebener gewählt. Brandmeister Ferdinand Föller leitete auch die noch bestehende Pflichtfeuerwehr die ebenfalls zu den Übungen und Einsätzen antreten musste.  

Als Feuerwehrhaus und Lager für die Löschgeräte diente auch weiterhing das alte Spritzenhaus in der Ortsmitte.

  wAnsicht Mühlenstraße   wAnsicht v
                                  Die alte Ortsmitte von Rommerz mit Spritzenhaus    Bevor das Gebäude zum Spritzenhaus wurde, diente es lange Jahr
als Kirche von Rommerz, damals hatte Rommerz eine geringere 
Einwohnerzahl


Im Oktober 1925 wurden für die Kameraden der Feuerwehr unter Bezuschussung der Gemeinde und des Landkreises Uniformern angeschafft. Auch wurde in 1925 zu Kirmes das erste Tanzvergnügend im Saale Heurich (Pöresch) abgehalten, zu dieser Veranstaltung hatte jedes Vereinsmitglied in Uniform zu erscheinen. Als Vereinslokal wurde die Gaststätte Imhof gewählt, Johann Imhof war Gründungsmitglied der Feuerwehr.  

                                                                          1936 Vereinsregister
  1936 Eintrag in das Vereinsregister beim Amtsgericht
                            Die Satzung als PDF

In den Jahren 1925 bis 1939 herrschte ein reges Vereins Leben. Zahlreiche Feuerwehrfeste, u. a. in Blankenau, Pilgerzell, Eichenzell, und Rückers wurden besucht. Der Transport dorthin geschah jeweils mit einem Pferdegespann und Leiterwagen. Auch gab es in dieser Zeit einige kleiner Brände zu Löschen und vier Großbrände bzw. Großeinsätze der Feuerwehr, dies waren: 

Bei Wilhelm Balzer, am Fuchsberg schlug ein Blitz in die Scheune.
Bei Gustav Schäfer, Hauptstraße , geriet ebenfalls durch Blitzschlag das Wohnhaus und die Scheune in Brand.
Außerdem richteten Brände bei  Wilhelm Heurich, in der Hauptstraße und bei
Leo Hartmann, in der Schachtstraße (heute Maigrabenstraße) größere Schäden an. 

  Brand bei Leo Hartmann
                                                                             IMG



Auch wurde die Rommerzer Wehr zu einem Brand in Buchenrod gerufen, bei dem sie mit zwei Pferdegespannen innerhalb von 40 minuten als erste auswärtige Wehr am Brandort eintraf und dafür von der Hessischen Brandversicherungsanstalt mit 300 DM belohnt wurde. 

                                                                                                        10 Ferdinand Foeller

 

Ferdinand Föller wurde im Jahre

1936 von August Deutrich als

Brandmeister abgelöst


In den Kriegsjahren ruhte das Vereins Leben und der Brandschutz wurde wieder von einer Pflichtfeuerwehr übernommen, zu der alle männlichen Personen, welche körperlich dazu in der Lage waren. Das Amt des Brandmeisters versahen in dieser schweren Zeit: Karl Siebert, Rochus Staubach, Johann Imhof. In den Kriegsjahen gab es zwei größere Brände in Rommerz, welche beide ihre Ursachen in Fliegerangriffen hatten, dies war einmal bei Berta und August Emmert und einmal bei Adolf Schmelz.

Im Jahre 1946 führten die Bestrebungen zum Erfolg, die Wiederaufnahme des Vereinslebens einzuleiten. Die Aufrechterhaltung des Brandschutzes in der Stunde Null, nach diesem schrecklichem Krieg, gestaltete sich trotz einer guten Übungsbeteiligung der aktiven Feuerwehrmänner als äußerst schwierig, die Geräteausstattung war denkbar schlecht. Die alte Handspritze, der Schlauchwagen und die Löscheimer stammten noch aus der Vorgründerzeit. Die Schläuche waren zum größten teil vermodert und damit unbrauchbar geworden. Sämtliche Geräte waren immer noch im alten Spritzenhaus untergebracht, welches viel zu klein war und sich infolge der Nässeeinwirkung in einem schlechten baulichen Zustand befand. Außerdem war kein Trockenturm vorhanden, nach dem Gebrauch der Schläuche wurden diese an der Scheune des damaligen Gerätewartes Augustin Schiebener aufgehängt und getrocknet. Trotz dieser widrigen äußeren Umstände fanden sich bereits 1946 mehr als Vierzig Männer bereit, aktiven Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr  zu leisten, als ihr Brandmeister fungierte Emil Schleicher.

1957 Sonderübung     Übung 1954 (2)
       



Das Vereins leben gestaltete sich gut, unter großer Beteiligung der Bevölkerung wurde der jährliche Kameradschaftsabend abgehalten. In den Kemmetewiesen fanden regemäßig Übungen statt, welche zweimal pro Jahr von dem damaligen Bezirksbrandmeister Heiner aus Kerzell geleitet wurden. Im Jahre 1950 richtete die Rommerzer Wehr den Bezirksfeuerwehrtag in Imholf´s Garten aus. 

Auch von Einsätzen ist aus dieser Zeit zu berichten. Bei dem Anwesen des Franz Josef Heil schlug ein Blitz in die Scheune, so das es hier zu einem Brand kam.
Ebenfalls Scheune und Stallungen brannten bei Hermann Heurich nieder.
Der dritte Einsatz galt einem Brand auf dem Anwesen der Gastwirtschaft Heurich und Fröhlich.





12.11.1965   1966 Gute Ausbildung
     




Am 5. September 1960 musste die Rommerzer Wehr zu einem Waldbrand in Richtung  Hauswurzer ausrücken, es brande das Stück Wald mit dem Namen "Rommerzer Gebück". Im Jahre 1960 wurde auch der Rommerzer Fanfaren und Spielmannszug gegründet, auch wurde im gleichen Jahr Verhandlungen mit der Gemeinde und dem damaligen Bürgermeister Josef Atzert über den Bau eines neuen Spritzenhauses geführt.

 

                                                               Bunter Abend 1961
   



In 1963 war es dann soweit, unsere Wehr hat eine neue Heimat bekommen, in der Fliedener Straße wurde das neue Spritzenhaus von unserem Jungpfarrer Erwin Sturm eingeweiht. Zu diesem Anlass hat sich unser Verein um die Austragung des Bezirksfeuerwehrtages beworben und in diesem Rahmen wurde nicht nur das neue Spritzenhaus sondern auch eine neu angeschaffte Motorspritze eingeweiht. Zu einer Schauübung am 23. Juni 1963, anlässlich des Bezirksfeuerwehrtages, klang erstmalig die neu installierte Sirene von Fara Hausdach über Rommerz und gab Alarm zur Übung auf dem Anwesen des Karl Bös. Nicht zuletzt durch die Anschaffung des neuen Löschfahrzeuges, auch im Jahre 1963, hat sich die Ausstattung und damit die Schlagkraft der Feuerwehr Rommerz, gegenüber den Nachkriegszeiten erheblich verbessert. Aus heutiger Sicht kann man sagen das unsere Feuerwehr so ein Jahr wie das Jahr 1963 mit all seinen Anschaffungen seitens des Landes Hessen und unserer damals noch selbstständigen Gemeinde nicht noch einmal erlebt hat. Das dies von den aktiven Feuerwehrmännern gewürdigt wurde, stellt ein Wettkampf in Bad Hersfeld im Jahre 1964 unter Beweis, bei dem die Rommerzer Wettkampfgruppe eine so hervorragende Leistung erzielte, dass sie von unserem Landrat Dr. Stieler ein Anerkennungsschreiben nebst einem Geldgeschenk erhalten hat. 

Gerätehaus 963   Gerätehaus 1963
     



Höhen und Tiefen wechseln bei einem Verein mitunter sehr schnell. Diesem ungeschriebenen Gesetz scheint auch die Rommerzer Feuerwehr unterworfen zu sein. Während noch im März 1965 wegen überdurchschnittlicher Leistung unsere Feuerwehr eine Urkunde mit Plakette, die Plakette war lange Jahre am Feuerwehrauto (Opel Blitz) angebracht, ausgezeichnet wurde, kann die Wettkampftruppe nur zwei Monate später wegen mangelnder Beteiligung nicht an den fälligen Wettkämpfen in Eichenzell teilnehmen. Auch die Beteiligung bei Feuerwehrfesten ließ sehr zu wünschen übrig. In diesem Zusammenhang wurde besonders der Fanfarenzug gerügt. Appelle, die zum besseren Besuch der Übungen aufforderten, blieben ohne Wirkung. Mehrfach müssen angesetzte Lehrgänge ausfallen, sodass der Protokollführer voller Ärger den Satz "Wo bleibt hier die Disziplin?" im Protokollbuch vermerkte. 

 

   
                                      Robert Hofmann Feuerwehr
  Unser Opel Blitz 



Am 16. Januar 1966 werden in der Jahreshauptversammlung Ludwig Jökel zum ersten Vorsitzenden und Paul Schiebener, Erwin Hartmann, Robert Klug und Alfred Klug zu Beisitzern im Vorstand gewählt. Die Feuerwehr veranstaltet öffentliche Tanzabende an Silvester und an Kirmes, auch Aufführungen von Theaterstücken, sowie ein Preisskat gehören zum Jahresablauf. Gegen Ende der sechziger Jahre geht es auch leistungsmäßig wieder bergauf. Die Wettkampfmannschaft wird 1969 für erfolgreich beendete Wettkämpfe ausgezeichnet.

                                                           1970 Trüdis6  
     



Mit der damals noch selbstständigen Gemeinde Rommerz werden Verhandlungen geführt um die Wehr mit Atemschutzgeräten auszurüsten. Bevor diese jedoch zur Verfügung standen, wirkte sich ihr fehlen fatal aus. In der Nacht zum 24. Juni 1970 ertönte in unserem Ort die Sirene. In dem Anwesen Josef Möller (Drüdis) ist ein Zimmerbrand ausgebrochen. Da die Wehr aus Rommerz noch nicht die Atemschutzgeräte besitzt, muss die Nachbarwehr aus Neuhof alarmiert werden, wodurch wertvolle Zeit vergeht. So kann nicht verhindert werden, dass zwei Menschen in dieser Nacht den Tod finden, die dritte Person stirbt kurze Zeit später in Fulda im Krankenhaus. Nur kurze Zeit danach standen die Atemschutzgeräte der Rommerzer Wehr zur Verfügung und es wurden entsprechend Kameraden für den Einsatz mit Atemschutz ausgebildet.   

1970 Trüdis2 1970 Trüdis3   1970 Trüdis4  
1970 Trüdis7     1970 Trüdis5 (2)  
         



Im Jahre 1973 richtete die Feuerwehr Rommerz wieder den Bezirksfeuerwehrtag aus, hierfür wurden an das Feuerwehrhaus eine Toilettenanlage und im Gerätehaus wurde der Gruppenraum erweitert. Ein wesentlicher Grund hierfür war, dass durch das Anlegen eines Fußballplatzes (Bolzplatz) neben dem Feuerwehrgerätehaus ein ausgezeichneter Festplatz für Rommerz entstanden ist. Das Material für den Umbau wird von der mittlerweile neuen Gemeinde Neuhof übernommen, während die erforderlichen Arbeiten in Eigenleistung durchgeführt wurden. Durch diesen Umbau werden besonders die hygienischen Bedingungen zur Abhaltung eines Festes erheblich verbessert. Dies kam/kommt nicht nur der Freiwillegen Feuerwehr sondern allen örtlichen Vereinen zugute. 

1966 Gute Ausbildung     1969 Wettkämpfe
       




Der Bezirksfeuerwehrtag vom 22. bis 24 Juni 1973 verlangte zwar von jedem einzelnen Mitglied ein beträchtliches Arbeitspensum, welches jedoch angesichts des guten Festerfolges nicht umsonst gewesen war. Der Jahresausflug nach Paris war für jeden der daran teilgenommen hat eine kleine Entschädigung. 

Ab dem Jahre 1973 wurden regelmäßig Gruppenübungen der Feuerwehren der neuen Gemeinde Neuhof durchgeführt. So wurden zum Beispiel anlässlich einer solchen Übung in 1974 1200 Meter Schlauchleitung vom Dorf zum Sägewerk Helmut Heil verlegt un innerhalb von 18 Minuten Waser an den angenommenen Brandort gebracht. Im Anschluss an diese Übung wurden Würstchen gegrillt und die eine oder ander Flasche Bier getrunken, welches von Helmut spendiert wurde. 

Auch im Jahre 1974 setzte die Wettkampfgruppe mit einem dritten Platz, auf Kreisebene, ihre in den letzten Jahren begonnene Erfolgsserie fort. Ein herausragendes Datum im Jahre 1974 ist der 3. März, an diesem Tag wurde von Brandmeister Bruno Jahn und Helmut Oestreich die Jugendfeuerwehr Rommerz gegründet. Es dauerte nicht lange und schon waren 17 Jugendliche aus unserem Ort der Wehr beigetreten, zum ersten Jugendwart wurde Helmut Oestreich gewählt. 

Für sportliche Erfolge für unsere Wehr steht das Jahr 1975, bei den Fußballturnieren aller Feuerwehren der neuen Gemeinde Neuhof gewinnen sowohl die Jugendfeuerwehr, als auch die aktiven Kameraden die Turniere und nehmen die begehrten Pokale mit nach Rommerz in das Feuerwehrgerätehaus. Diese Fußballturniere der Feuerwehren der Gemeinde Neuhof hatten keine lange Lebensdauer, da die einzelnen Spiele doch mit einem zum Teil übertriebenem Ehrgeiz, sowohl von den Zuschauern als auch von den Spielern, durchgeführt wurden. Im gleichen Jahr gewann die Feuerwehr auch den "Wenzel Achterling Pokal" welcher unter den Vereinen aus Rommerz ausgespielt wurde. Auch die Wettkampfmannschaft kam in 1975 auf Kreisebene, unter der Leitung von Brandmeister Bruno Jahn, wieder unter die ersten Wehren im Landkreis, man belegte einen sehr guten 3 Platz.


In Imhofs Scheune wurde ein Zeltgestänge entdeckt, welches von der Familie Imhof der Feuerwehr zur Verfügung gestellt wurde. Es war ein Zeltgestänge in einem schlechten Zustand, das Gestänge war vernietet und stark verrostet. In mühevoller Kleinarbeit wurde das Gestänge am Platz vor dem Feuerwehrhaus entrostet und anschließen mit Eisenmennige gestrichen. Unser Bierlieferant Hermann Wurmehl aus der Bergstraße in Rommerz organisierte bei der Henniger Brauerei in Frankfurt einen größeren Geldbetrag für Werbung auf der Außenhaut der Plane, so dass dieses Zelt von der Feuerwehr auch an andere Vereine, die ersten Jahre auch außerhalb von Rommerz, verliehen wurde. 

Im Jahre 1975 gehörten mehr als 80 Personen als aktive und passive Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr an. Der Leistungsstand ist, wie die Ergebnisse der Wettkampfmannschaft besonders in den letzten fünf Jahrenzeigen, sehr zufriedenstellend. Nachwuchssorgen bestanden nicht, zumal die Wettkampftruppe der Jugendfeuerwehr unter dem Jugendwart Helmut Oestreich anlässlich des Zeltlagers in Giesel einen hervorragenden 2. Platz gelegen konnten.     

Diese Chronik wurde von unserem Kameraden und Vereinsmitglied Horst Michel anlässlich unseres 50 jährigen Vereinsjübiläumsfestes in 1976 aus alten Schriftführerbüchern und aus Berichten von älteren Feuerwehrkameraden mühsam zusammengetragen, da doch ein großer Teil der Unterlagen verschollen ist. Im sei an dieser Stelle nochmals für seine Mühe und Arbeit gedankt. 

 

Quellennachweis Mitteilungsblatt der FFW Rommerz
32021 rem