Die Sage vom Kesselborn |
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Unweit des Dorfes Rommerz liegt ein Waldstück, dass sie wegen der Bodenform den Kesselborn nennen, mit dem folgende Sage verknüpft ist. Träumten da eines Nachts drei Bauern von einem geheimnisvollen, blauen Feuer, dass auf einer kleinen Waldwiese emporzüngelte, ein Zeichen dafür, dass hier nach früheren Überlieferungen entsprechend, ein wertvoller Schatz verborgen sei. Schon in der nächsten Nacht gingen die drei Schatzgräber, mit Hacken und Spaten ausgerüstet, zu dem angezeichten Platze. Schwarz und stürmisch war die Nacht. Bei der Arbeit wurde kein Wort gesprochen. Schon waren sie im Boden verschwunden und die Geräusche der Grabwerkzeuge klangen wie aus Grabestiefe. Der Schweiß floß in Strömen und doch war kein Erfolg zu verzeichnen. Erfolg zu verzeichnen. Man glaubte fast einem Irrlicht gefolgt zu sein, als nach einem Pickelschlag ein Gräusch an ihr Ohr drang, was aus einem Gegenstand aus Metall zu kommen schien. Mit vereinten Kräften zerrte man an dem Henkel eines großen eisernen Kasten. Wie sehr man sich auch abmühte, ihn an die Oberfläche zu befördern es schien fast unmöglich, dass schwere Gewicht zu meistern. Ein Bauer, der die Geduld verlor und glaubte, seinen Nachbarn zu größerer Kraft anstrengung aufmuntern zu müssen, rief diesem zu: Heb !" Kaum war das Wort seinen Lippen entfahren, sauste die Truhe mit dem gleißenden Golde 1000 Klafter tief in die Tiefe, vielfaches Echo an den nahen Höhenzügen weckend. Enttäuscht gingen die drei nach Hause, ohne ein Wort zu sprechen, kamen aber den nächsten Tag wieder mit der Hoffnung im Herzen, doch noch zu einem günstigen Resultat zu kommen. Erst als sie stockwerktief die Erde aufgewühlt hatten, sahen sie die Nutzlosigkeit ihrer Schatzgräberarbeit ein. Kurze Zeit darauf aber entsprang an der Stelle, wo sie nach Gold gegraben hatten, eine frische Quelle, der Kesselborn. rem 072011 Bilder: rem |