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 "Rommerz" und "Flieden"

 

Flieden und Rommerz 

Zu einem Hirten, der am Berge
einst weidet mit seiner Herde,
gesellt freundlich sich ein Zwerge,
grüßt ihn und folgendes begehrte:

"Ich gebe Goldes dir in Fülle,
wenn du mir treulich wollest dienen!"
Es öffnet sich des Berges Hülle,
drin sah der Hirte Erzes Minen.

"Dies alles sie fortan dein eigen,
wenn du mir lebest zu Gefallen!"
"Was soll ich dir dafür erzeigen?
Was ist`s, Was du begehrst von allem?"

 "Du darfst nicht mehr zur Kirche gehen,
nie wieder zu dem Schöpfer beten,
wen immer du als Feind magst sehen
musst du im ersten Zorne töten!"

Und mehr noch solcher Schandbegehren,
solch teuflisch frevelhaft Ansinnen
der arme Hirte mußte hören.
"Weich!" sprach er, "Satans, von hinnen!"

"Flieh den" rief es in seinem Herzen.
"Flieh den ! Sein Sündliches Begehren,
Verblendung lauert hinter Erzen,'
sie sollen deinen Sinn betören!"

"Dafür mag Gott mich stets behüten
mit allen seinen Engelscharen!
Nein, lasse du mir meinen Frieden!
Schütz Jesu mich vor den Gefahren!"

"Romm Erz!" ergrimmt sprach der Zwerge.
"Du bist ein Tropf bis auf die Sohlen!"
Das Gold sofort in diesem Berge
verwandelt wurde nun in Kohlen.

Mit vieler Mühe, schwerer Plage
die Kohlen werden ausgebeutet,
so daß daraus nun heut zu Tage
wird künslich wieder Gold bereitet.

Doch "Rommerz", der vertrackte Namen,
ist diesem Orte nun geblieben.
Die Knappen, die zum Werke kamen,
"Bei Rommerz liegend" immer schrieben.

Und "Flieden" - noch in jüngsten Tagen
hab ich von diesem Ort vernommen,
als nach dem Ursprung hört ich fragen,
soll von besagter Warnung kommen.

Gedicht vom Medizinalrat Dr. Ignaz Schwarz

032010 rem