Franzikaner-Stadionare aus dem Kloster Fulda und Kapläne aus Opperz, die in Rommerz ihren Dienst taten.
Die ersten Rommerzer Siedler mußten in die Urpfarrei nach Flieden zur Kirche gehen. Dort wurden ihre ersten Kinder getauft und auf dem Wehrfriedhof in Flieden wurden auch ihre Toten begraben. Dies blieb auch so bis zum Jahre 1503 als in der Opperzer Michaelskapelle ein Taufstein aufgestellt wurde und ein Geistlicher für die umliegenden Dörfer angestellt wurde. Als dann um 1560 die Pfarrei Neuhof entstand, gehörte auch Rommerz zu ihr. Nun wurden die Rommerzer Kinder zur Taufe und die Toten zur Beerdigung nach Opperz gebracht. Ein Gotteshaus besaß Rommerz erst ab dem Jahr 1737, dieses wurde am Dreifaltigkeitssonntag des Jahres 1738 durch den aus Winterberg/Westfalen stammenden Opperzer Pfarrer Johannes Braun (1737-1747) zu Ehren der Gottesmutter benediziert. Einen regelmäßigen Gottesdienst hatte Rommerz aber noch nicht.
In 1759 kam erstmals ein Stationar nach Rommerz, dies waren Franziskaner Pater vom Kloster Frauenberg, die am Wochenende zum Beichthören und zum Sonntagsgottesdienst ihren Dienst in Rommerz versahen. In der alten Schule am Fuchsberg (Lene) befand sich ein Zimmer für die Übernachtung des Stationars.
Pater Vinzenz Nitsch
1759 kam der erster Stationar Pater Vinzenz Nitsch aus Thulba bei Hammelburg nach Rommerz. Er versah seinen Dienst vierzig Jahre lang, bis er im Jahre 1799 im Opperzer Pfarrhaus verstarb. Im Jahre 1762 wurde von Ihm und der Rommerzer Bevölkerung, anläßlich einer Viehseuche, das Fest des hl. Wendelinus (21. Oktober) als "Verlobter Tag" eingeführt.
Pater Spiridion Trunk
Im Jahre 1804 wird Pater Spiridion Trunk aus Hammlelburg als Stationar in Rommerz genannt. Er gehörte dem Kapuzinerorden an. Das Fuldaer Kapuzinerkloster war damals durch den neuen Landesherrn Wilhelm von Oranien aufgelöst worden. Die Patres wurden den Franzilkanermönchen zugeteilt. Pater Spirition verstarb im Jahre 1935.
Pater Deochar Jost
Schon im Jahre 1831 wird als Stationar für Rommerz Pater Deochar Jost genannt, der damals als Stationar nach Rückers berufen wurde.
Pater Eugen Böhm
1833 hielt Pater Eugen Böhm aus Fulda den Gottesdienst in Rommerz.
Pater Amnichad Schöppner
1836 Pater Amnichad Schöppner aus Fulda, er verstarb noch im gleichen Jahr.
Pater Franz Gensler
Im Jahre 1841 wird Pater Gensler als Stationar für Rommerz genannt. Er stammt aus Vitmühl bei Hofaschenbach und verstarb im Jahre 1859.
Pater Peter, Pater Florentius, Pater Aloys Lauer, Pater Pazificus Schulz, Pater Xaver Post
Zu unbekannter Zeit kamen ein Pater Peter und ein Pater Florentius (Weichlein aus Fulda) nach Rommerz. Auch der spätere Generalminister des Franziskanerordens, Pater Aloys Lauer aus Kath. Willenroth bei Romsthal, gehörte zu den Stationaren in Rommerz. Ebenso Pater Pazificus Schulz aus Kassel, der im Preußischen Kulturkampf 1884 in den Weltklerus übernommen wurde und 1924 als verdienstvoller Pfarrer und Förderer des Bades von Bad Soden bei Salmünster starb. Letzter Stationar war Pater Xaver Post aus Fulda, der 1887 ebenfalls in den Weltklerus übernommen wurde und 1892 als Pfarrer von Lahrbach verstarb.
Franz Atzert 1883 bis 1884 Hilfspfarrer in Rommerz | |
Nach der Abtrennung der Pfarrei Mittelkalbach von Opperz, im Jahre 1895 mußten die Pfarrer oder der Kaplan aus Opperz den Gottesdienst in Rommerz besorgen, Rommerz hatte inzwischen ein größeres Gotteshaus erbaut.
Neuhöfer Kapläne als Seelsorger in Rommerz
Johannes Josef Medler aus Rodges, gestorben 1926 als Pfarrer und Dechant von Geisa.
Karl Golbach aus Kassel, der 1904 nach Amerika auswanderte und dort 1928 als Pfarrer gestorben sein soll.
August Ebel aus Ungedanken, gestorben 1942 als Pfarrer von Neustadt bei Marburg.
Heinrich Lecher aus Emsdorf, gestorben 1924 als Pfarrer von Magretenhaun.
Heinrich Gnau aus Stausebach, gestorben 1944 als Pfarrer von Oberufhausen.
Wilhelm Hülsmann aus Füchtorf bei Warendorf/Westfalen, gestorben als Pfarrer von Anzefahr bei Marburg.
Aloys Ewald aus Lahrbach, gestorben 1946 als Pfarrer von Altmittlau.
Eduard Biecker aus Rüdigheim, gestorben 1914 als Pfarrer von Kranlucken.
Adam Kramm aus Horas, gestorben 1924 als Pfarrer von Schröck.
Anton Nitzge aus Volkmarsen, zuletzt Pfarrer von Haselstein, gestorben 1957 in Volkmarsen.
Dominikus Heller aus Kranluken, zuletzt Professor am Priesterseminar Fulda, gestorben 1959 in Fulda.
Leopold Alsheimer aus Weyhers, gestorben 1923 als Pfarrer von Kassel-Rothenditmold.
Josef Schlitzer aus Großenlüder. Er starb mit 25 Jahren, nach einer Operation, nachdem er wenige Tage vorher den letzten Gottesdienst in Rommerz gehalten hatte. Unter großer Beteiligung der Rommerzer Bürger, wurde er am Fest Peter und Paul in seinem Heimatort Großenlüder zu Grabe getragen.
Karl Graf aus Allendorf bei Marburg, gestorben 1959 als Pfarrer von Erfurtshausen bei Marburg.
Josef Wiegand aus Rasdorf. Er starb schon 1913 im Alter von 35 Jahren als Kuratus von Momberg bei Marburg und wurde in seinem Heimatdorf Rasdorf begraben. Seine Wohltätikeít und Leutseligkeit wurden in Rommerz gerühmt. Er stiftete 3000 Reichsmark für die Errichtung einer Kuratie in Rommerz.
Andreas Führ aus Kehrenbach bei Melsungen. Er wurde später erster Pfarrer von Rommerz (1921 - 1930), war zuletzt Pfarrkurat in Friesenhausen und starb 1963 im Ruhestand zu Liebhards bei Eckweisbach.
Wilhelm Pfeifer aus Bad Orb. Er wurde später Studienrat in Fulda und starb 1954 als Pfarrkurat in Elters bei Hofbieber.
Quellennachweis: Chronik Lehrer Schmitt, 50 Jahre Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt
rem 11 2011