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Andreas Führ, der erste Pfarrer von Rommerz

Als erster Pfarrer von Rommerz wurde am 22. Februar 1921 Andreas Führ von dem Fuldaer Bischof Josef Damian Schmitt (1907 - 1939) ernannt. Sein Einzug in Rommerz fand am Dienstag den 1. März 1921 statt, er wurde von einer mit Kränzen geschmückten Pferdekutsche und zwölf Vorreitern in Neuhof abgeholt. Am Ortseingang wurde er von Bürgermeister August Weber und von Lehrer Bierwirth gegrüßt, bevor es dann in einer Prozession zur Kirche ging. Pfarrer Führ hatte in seiner Zeit als Kaplan von Neuhof, unter Pfarrer Franz Bermoser, schon Gottesdienste in Rommerz gehalten. Es war Sonntag der 6. März 1921 als Pfarrer Führ in einer Prozession vom Pfarrhaus am Fuchsberg abgeholt und zu seiner neuen Pfarrkirche in der Ortsmitte geleitet wurde. Die Einführung des neuen Pfarrers wurde von Pfarrer Dicke aus Neuhof, der in Vertretung des erkrankten Dechanten von Keitz aus Rückers, vorgenommen.

Pfarrer Andreas Führ wurde am 27. November 1881 in Kehrenbach bei Melsungen geboren und am 29. Juni 1906 durch den Fuldaer Bischof Adalbert Endert (1898 - 1906) zum Prister geweiht. Zunächst wurde er Kaplan in Sannerz und hier auch in 1907 Pfarrverweser, im gleichen Jahr kam er zur Stadtpfarrkirche nach Fulda und in1911 nach Jena. Bis zu seiner Anstellung in Rommerz war er noch von 1914 - 1916 als Kuratus in Weida / Thüringen tätig und von 1916 bis Januar 1921 in Wanfried an der Fulda. 

Pfarrer Führ erkrankte schon nach wenigen Wochen seines Wirkens in Rommerz,er musste von Juli 1921 bis zum Januar 1922 in dem Landeskrankenhaus in Fulda, am linken Fuß behandelt werden. Die Sonntagsmesse wurde bis zum September 1921 von Pater Silvester aus dem Franziskanerkloster in Salmünster gehalten. 

Pfarrer Führ in Kindergarten
rechts Pf. Führ und eine von zwei Vinzentinerinnen im Kindergarten (Schwesternhaus) in Rommerzer 


Kooperatoren (Mitarbeiter des Pfarrers) bis 1923 in Rommerz:
Kaplan Josef Cire, geb. in Hofbieber und verstorben 1947 als Pfarrer von Kirchwobis im Eichsfeld.
Neupriester Franz Ebel, geb. in Fulda und verstorben 1969 als Pfarrer von Bremen bei Geisa.
Kaplan Josef Fröhlich geb. in Marbach / Fulda.

Besondere Ereignisse in der Zeit von Pfarrer Andreas Führ in Rommerz:
17.12.1922 - 1.1.1923 Volksmission in Rommerz, hierbei wurde auch ein Frauen- und Mütterverein gegründet, der 146 Mitglieder hat.

Auch wurde ein Männerapostolat gegründet, welches 127 Mitglieder hat.

1923 wurde eine Glocke zu Ehren des hl. Josef angeschafft. Die Glocke sollte anfangs 60 000,- Mark kosten, aber durch die Inflation kostete sie bei Auslieferung 1 346 660,- Mark.

29.3.1925 Primiz von Anton Henkel (Krüz) aus Rommerz, hierzu waren vom Elternhaus im Kreuzdorf bis zur Kirche in der Ortsmitte dreizehn Ehrenpforten errichtet worden.

1925 wurde mit dem Bau des Schwesternhauses am Fuchsberg begonnen, das in 1927 vollendet wurde.

2.7.1926 ist der Bauplatz für die neue Kirche erworben worden und schon im September wurde mit dem Anfahren der Steine begonnen. Pro Hektar mussten vier Kubikmeter Steine angefahren werden.

1927 kamen drei Vinzentinerinnen für Kindergarten, Nähschule und ambulante Krankenpflege nach Rommerz ins neue Schwesternhaus.

10.3.1928, dem Namenstag des hl. Josef, wurde der erste Spatenstich getan.

3.6.1928 wurde der Grundstein für die neue Kirche, unter großer Anteilnahme der Bevölkerung aus nah und fern, gelegt.

Pfarrer Führ hatte im November 1929 einen Nervenzusammenbruch erlitten. Seine onehin schwache Gesundheit war den großen Anforderungen und auch den vielen Anfeindungen, die nun einmal ein so großer Kirchenbau mit sich bringen, nicht gewachsen.

Am 1. Juli 1930 verzichtete, er wegen Erkrankung auf die Pfarrei Rommerz und ging nach Eckweisbach in den Ruhestand. Ursach für die erneute Erkrankung des Pfarrers waren nicht zuletzt, die enormen Schwierigkeiten beim Kirchbau.

   
                                                      Andreas Führ



Im Jahre 1936 übernahm er noch einmal die Kuratie Bernbach im Freigericht  und 1948 die Kuratie Friesenhausen. In 1960 trat er endgültig in den Ruhestand und starb am 13.1.1963 in Liebhards / Rhön, wo er auch seine letzte Ruhe fand.

Quellennachweis: Chronik Lehrer Josef Schmitt, 50 Jahre Pfarrkirche "Maria Himmelfahrt Rommerz" von Pfarrer Erwin Sturm Bild Klaus Grieger. 
11 2011 rem