Die kargen Böden machen in unserer Heimat den Ackerbau wenig ergiebig, von daher war die Viehzucht die Lebensgrundlage für einen großen Teil der Bevölkerung. Wer um sein Haus oder in Ortsnähe seine Wiesen hatte, brauchte drausen keinen Unterstand für sein Vieh, waren die Wiesen weit entfernt waren Schutzhütten für das Vieh unerlässlich.
Die Wiesen der Kleinbauern (Tagelöhner, Häusler oder Hüttner) konnten nicht stark abgehütet werden, da das Gras als Heu und Grumet für die Winterfütterung gebraucht wurde. Sie hatten weder große Flächen zur Verfügung, noch standen bei Ihnen Kühe oder gar Pferde in den Ställen. Meist waren es Ziegen, Schafe und Federvieh. Hier wurde das Vieh meist von den Kindern, nach der Schule, zum Fressen an die Ränder der Feldwege gebracht. Wenn das Grumet gemacht war konnten auch auf den Wiesen der Hüttner und Tagelöhner gehütet werden.
Auch hatte man in Rommerz Gemeindliche Huten, Allmende genannt, dies waren Wiesen im Gemeindevermögen an denen alle Gemeindemitglieder das Recht der Nutzung hatten. Das Weideland, wie in Rommerz die Gemeindewiesen, wurde nach einem vereinbarten Schlüssel zur Hut der Weidetiere freigegeben.
Weidevieh im Kemmetetal |
Feldscheunen, Viehhütten, Schafsställe oder einfach nur der Unterstand sind bei uns heute dem Untergang geweiht. Durch die Umstellung in der Landwirtschaft haben diese ihren Zweck verloren, sie verfallen oder werden von den Eigentümern abgerissen. Größere Feldscheunen dienten auch als Unterstand für Landwirtschaftliche Maschinen, heute werden in ihnen oft alte und nicht mehr gebrauchte Maschinen abgestellt.
Die Feldscheuer von Kreischers | Bis vor wenigen Jahren standen die Milchkühe vom Sommer bis Herbst hier im Kemmetegrund |
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Dies ist wohl die größte Feldscheune im Kemmetegrund | Flurname "Hohen Rain" | |
Belze Feldscheune am "Buchenröder Pfad" der Pfad hat auch den Namen "Kriegerspfad" |
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Das Bienenhaus vom "Kehre" Reinhold | Es liegt links von der Flur "Authengraben" hinter der "Büdhätte Dall" im Kemmetegrund |
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Scholtheße Feldscheuer am Franzosebörn | das Flurstück über die Straße ist die "Dürre Wiese" |
Das Jungvieh wurde im Frühjahr in die Kemmetewiesen getrieben und blieb bis zum Herbst auf der Hut. Mit dem Milchvieh wurde meist "Außegefahren", das heißt es wurde morgens nach dem Melken auf die Wiese gebracht und zum Abend wieder zurück in den Stall geholt. Dies war in Rommerz für die meisten ob Groß- oder Kleinbauern üblich, das "Außefahren" sah man auch zu dieser Zeit den Rommerzern Straßen an.
Einzig der "Kreischersbauer" Damian Schmitt brachte sein Milchvieh im Frühjahr in die Kemmetwiesen, hier wurde es an jedem Nachmittag auf der Weide zusammen getrieben und gemolken. Sein Milchvieh blieb meist den ganzen Sommer bis zum Herbst draußen an der Kemmete.
Noll`s große Fehldscheune Flurname "Hahlacker" am "Hahl" |
Feldscheune bei der "Semmeswiese" rechts von der Säubröck" | |
Unterstand am "Eichborn" im "Remerz | |
Odhäte Feldscheune "Am Remerzer Läer" | |
Zweckbauten die nicht an den Standort angepasst wurden | in der verlängerten Mühlenstraße |
Das alte Telekom Gebäude, heute ist unsere Gemeinde Eigentümer. Pächter ist die DLRG und die Narrenzunft Neuhof |
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Feldscheune am "Stürig" | |
Unterstand in der Gemarkung Ellers am "Stürig" an dem alten Rommerzer "Kirchpfad" der nach Opperz führte. |
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Außenstall an der neuen Umgehungsstraße L 3181 im "Stürig" | |
Die Feldscheune steht in der Nähe des Schwebener Weges, heute Am Röhrig, die Flurbezeichnung könnte der "Hirtsgrund" sein |
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Feldscheune gegenüber der Tankstelle Schäfer in der Neustadt | |
Die Feldscheunen wurden dorthin gebaut, wo sie zweckmäßig waren und auch in die Landschaft paßten. Oft standen neben ihnen einzelne Bäume oder es wurden von den Bauern Bäume daneben gepflanzt. Auch wächst häufig an den Feldscheune Holunder. |
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Unterstand am Stürig Weiher | |
Feldscheune auf der Gemarkung von Neustadt | |
Diese Feldscheunen waren auch für jungen Menschen ein idealer Platz um frisch gefangene Bachforellen ungesehen zuzubereiten. Auch wurden die Hütten als Unterstand bei Regen und Gewittern genutzt. Heute sind die Unterstände nicht mehr oft zu finden, durch die ausschließliche Viehhaltung im Stall werden Feldscheunen nicht genutzt und sind somit dem Verfall ausgesetzt.
rem 22016