Ausflug zum "Muna Museum" Bermutshain und zum Freigelaende im Oberwald bei Grebenhaín
Die Aufarbeitung der Geschichte haben sich die Heimat- und Geschichtsfreunde Rommerz zur Aufgabe gemacht. Aus diesem Grunde machte eine große Anzahl Mitglieder sich am 21.4. auf den Weg nach Bermutshain zum dortigen Muna Museum, welches in der 1829/30 erbauten "Alten Schule" untergebracht ist. Dort angekommen konnten wir uns unter fachkundiger Führung einen ersten Eindruck machen. Das Museum versteht sich als Erinnerungstaette für die waehrend der Zeit der Nationalsozialisten zwischen Bermutshain und Grebenhain bestehenden "Luftmunitionsanstalt Hartsmannhain". Diese Anlage wurde von der Luftwaffe betrieben und diente dem Deutschen Reich von 1936 bis 1945 zur Fertigstellung (Bezündung, Konfektionierung, Verpackung) von Luftwaffenmunition. Sie hatte eine Flaeche von etwa 176 ha mit einer gut funktionierenden Infrastruktur und einer Vielzahl von Gebaeuden. Dieses waren: Packhallen, Arbeitshaeuser, Werkstaetten, Verwaltungsgebaeude und vor allem etwa 120 oberirdische, gut getarnte Munitions- und Schutzbunker. Hier arbeiteten mehrere hundert Menschen, meistens deutsche Dienstverpflichtete und auslaendische Zwangsarbeiter, vor allem junge Ukrainerinnen, mit Munition und Sprengstoff, wobei es auch zu mehreren Ungluecks- und Todesfaellen kam.
Die Dauerausstellung I des Museums verdeutlicht die Entwicklung und Geschichte der "Muna" von 1936 bis 1945 mit Schautafeln, historischen Aufnahmen, Fotocollagen und Fotofilmen.
Die Dauerausstellung II zeigt die Entwicklung des "Muna Gelaendes" nach der Freigabe durch die amerikanische Militaerregierung 1946 mit Schautafeln und verschiedenen Exponaten und die Nutzung der noch erhaltenen Baulichkeiten durch zivile Firmen und Industriebetriebe ab 1946. In den Jahren 1978 - 1982 enstand auf dem Gelaende ein NATO-Versorgungslager, welches bis 1990 von der US-Army genutzt wurde. Heute werden diese Anlagen von der Gemeinde Grebenhain als Gewerbepark und Sportanlage genutzt.
Alte Schule Bermutshain, nach der Dorferneuerung 2008-2011, | Muna Museum |
In diesen Kisten wurde verpackt | Hier wurde in der Erde nach Sprengmitteln gesucht |
Am Nachmittag, nach dem Mittagessen im Deutschen Haus, fuhren wir dann zum Freigelände Oberwald um uns die Reste der "Muna" anzuschauen. Beeindruckt haben besonders die Groeße der Anlage und die noch vorhandenen gesprengten und erhaltenen Bunkeranlagen.
Bunker Notausgang | Bunker Eingang |
Das Schanzhaus im Munagelände | Das ehem. Wachhaus des Munageländes |
Klaus Grieger | 1. Vorsitzender Stefan Neidert |
Nato Bunker | Carsten Eigner führte |
Ewald Henkel, Stefan Neidert, Walter Möller, Klaus Grieger Guenter Sauermann | Der Rost frist an der Munikiste |
Dies sind 5 von 28 Natobunkern die in den 80er Jahren für einige 100 Millionen gebaut wurden. Die Bunker sind heute im Besitz der Gemeinde Grebenhain, sie sind alle an Gewerbetreibende als Lager oder Werkstätten vermietet, so bringen sie heute für die Gemeinde Gewerbesteuer ein.
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Um 15.00 Uhr war unsere Führung beendet. |
Unser Dank gehört dem "Arbeitskreis Muna" der sich in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Grebenhain der Erforschung der Geschichte der Anlage widmet und erreicht hat, dass sie unter Denkmalschutz gestellt wurde. Sie soll zu einem zentralen Ort in unserer Region werden, an dem die Zeit der Nazi-Diktatur und des 2. Weltkrieges gedacht werden kann.
Quellennachweis: Muna-Museum Grebenhain, Muna Grebenhain im Oberwald/Vogelsberg
Text: Martin Schiebener 052012
Bilder: rem
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