Als Schulhaus diente das im Jahre 1656 erbaute Haus Nr. 16 1/2 heute am Fuchsberg, damals am sogenannten Gäßchen, zum Schulhaus gehörte ein großer Schulgarten. Mit dem Bau der neuen Schule wurde im Jahre 1893 begonnen, der Bauplatz für die Schule, wurde von dem Landwirt Anton Ruppert neben der Kirche erworben.Die Baukosten betrugen 26 0000 M. Das Schulhaus enthält zwei Schulsäle und Wohnungen für zwei verheiratete Lehrer. Solange Rommerz noch keinen eigenen Seelsorger hatte, befand sich im 1. Stock das sogenannte Kaplanszimmer. Für dieses Zimmer zahlte die Gemeinde beim Neubau der Schule 600 M extra. Am 3. Januar 1893 wurde die neuerbaute Schule durch Dechant Enders aus Neuhof eingeweiht und drei Schulklassen errichtet.
Fulda, den 30 August 1893
Königl. Pr. Landratsamt Fulda
Inv. Nr. I 13980
Abschrift
II
Die Räume in dem neuerbauten Schulhaus
zu Rommerz werden wie folgt zugeteilt:
I. dem ersten Lehrer und Küster
a) sämtliche Wohnräume im Erdgeschoß,
b) der nördliche Keller,
c) die Waschküche gemeinschaftlich mit dem zweiten Lehrer,
d) die Stube im nördlichen Giebel des Schulhauses und der vor derselben befindliche Bodenraum,
e) ein Abort im Nebenbau nach freier Wahl,
f) die südliche der Tenne im Nebenbau hergestellten Stallungen,
g) die Tenne gemeinschaftliche mit dem 2ten Lehrer,
h) die Hälfte des Bodenraumes des Nebengebäudes,
i) der östliche vom Schulhaus gelegene Hausgarten.
II. dem 2ten Lehrer
a) Die Wohnräume mit alleiniger Ausnahme des so genannten Kaplanszimmers im ersten Stock,
b) die Stube im westlichen Giebel des Schulhauses und der vor diesem Zimmer befindliche Bodenraum,
c) der westliche Keller,
d) die Waschküche gemeinsam mit dem 1sten Lehrer,
e) ein Abort im Nebenraum nach freier Wahl,
f) die nördlich der Tenne im Nebenbau hergestellten Stallungen,
g) die Tenne gemeinschaftlich mit dem 1ten Lehrer,
h) die Hälfte des Bodenraumes des Nebengebäudes,
i) der restlich vor bew. neben dem Schulhause hergestellten Hausgarten.
Lehrer in Rommerz Johannes Beck | |
Johannes Beck ist am 23. September 1791 in Untereschenbach geborgen, seine Frau war Maria Anna Maul geb. am 9. April 1793 in Rommerz. Lehrer Beck war bis 1825 also 10 Jahre in Rommerz an der Schule, anschließend wurde er nach Hofbieber versetzt wo er bis 1873 als Lehrer gewirkt hat. Er wohnte mit seiner aus Rommerz stammenden Frau bis 1875 im Schulhaus in Hofbieber, hier verstarb er am 28.12.1975. |
Besoldung eines Lehrers von 1814
Am 8. Februar 1814 wurde der Lehrer Johann Beck an hiesiger Schule mit einem jährlichen Gehalt von 75 Gulden angestlellt. Sein Geld wurde in folgender Weise erbracht:
a) 59 fl in baarem Gelde
b) Ein Garten an der Schule und Wieschen am Aspen, welche für 16 fl angerechnet wurden.
c) Von jedem Nachbar (damals 60) Auszüger und Beisitzer in der Gemeinde eine Kaute Flachs, welche für das Läuten das Jahr hindurch gerechnet wird.
d) Jährlich eine Maas Lein ohne Abgabe, was unter den Bauern der Reihe nach herumgeht.
e) 2 Klafter Buchenholz frei vor die Thüre geliefert.
Auf Befehl einer hochgebietenden Kurfürstlichen Schulen und Studien Direction zu Fulda vom Jahre 1819, den 1. Juli, mußte die hiesige Gemeinde vom Jahre 1818 her, 24 fl 8 kr zusetzen.
Im Jahre 1818 wurden demselben jährlich 40 fl als Besoldungszulage aus dem Kurfürstlichen- Landes- Schulfonds gebilligt; im Jahre 1823 wurde diese Besoldungszulage auf jährlich 50 fl erhöht.
Der Lehrer als Kirchendiener und seine Obliegenheiten
1. An allen Sonn- und Feiiertagen den Nachmittagsgottesdienst halten (unentgeltlich) !
2. Das ewige Licht stehz im Stand halten.
3. Putzen der Leuchten, reinigen der Kirche von Schmutz, Staub und Spinngeweben, sowie Instandhaltung des Altars.
4. Besorgung der Kirchenwäsche (aufs Stück bezahlt).
5. Abend- Andacht halten an den Mittwochen, Freitagen, der Hl. Fastenzeit; in der Charwoche wird jeden Abend e.....(?) d. Samstag gehalten.
6. Prozession auf weißen Sonntag nach Neuhof 1/2 7 Uhr geht jeder weg, zurück geht jeder für sich.
7. Sammlung der Beichtzettel nach vorausgegangenem Ersuchen Seitens d. H. Pfarrers.
Ein eigentliches Gehalt als Kirchendiener ist einem hiesigen Lehrer nie gezahlt worden, obgleich der selbe jedesmal bei einer Anstellung an hiesiger Schulstelle ein Dekret vom Bischöflichen General- Vicariate zu Fulda behändigt erhielt und auch vom Hr. Pfarrer zu Neuhof verpflichtet wurde.
Den Gottesdienst und die üblichen kirchlichen Obliegenheiten besorgte bis zum 1. October 1875 ein Franziskanerpater vom Kloster Frauenberg bei Fulda. Derselbe blieb aber in der Regel
nur Sonntags und Montags hier und deshalb mußten die Krankenfälle, welche an den übrigen Wochentagen vorfielen, von der Geistlichkeit zu Neuhof besorgt werden.
Fand gelegentlcih eine Taufe hierselbst statt, so erhielt der Lehrer 12 Kreuzer=34. Von einer Kopulation erhielt der Lehrer eine Mark incl. der Gesangleitung. Für Mühewaltung bei der Aussegunug der Wöchnerinnen erhielt der Lehrer die Hälfte von dem seither an den Stationar gegebenen s. g. Aussegen- Flachs, welches nach Pfund abgzogen wurde, oder 5 Mfg. in baarem Gelde, da 9 Mphg. für jeden fall bezahlt wurden. Für Glockenschmiere und Läuten bei Sterbefällen, sorgt herkömmlich die Gemeinde; ebenso auch für die Beschaffung der erforderlichen Wagskerzen.
Die Aula der Rommerzer Schule nach der Erbauung |
Schulbesuche und Überprüfungen
6. Mai 1884 Besuch der hiesigen Schule durch den Localschulinspector (Oberklasse) und ernstliche Ermahnung gegenüber sämmtl. Schüler um anständiges Betragen auf der Straße, Feld, Wald pp. Insbesondere wurden ......................... und seine Schwester ..................... nach beendigter Schule gerügt, da dieselben unzüchtige Handlungen verübt hatten. Ehedem wurde der Schüler ............... und die Schülerin .............. durch den Herrn Localschulinspector vernommen, da dieselben sich einander Briefe geschrieben hatten. Beide Vorfälle gereichten den Schülern zu großen Ärgerniß.
4. Juni 1894 der Schüler ......... der Oberklasse, wiedersetzt sich der Züchtigung des Lehrers, er wurde auf den untersten Platz gesetzt und vom Dienen bei der Hl. Messe ausgeschlossen.
Am 19. Februar 1877 prüfte der Hr. Kreisschulinspektor Sermond die hiesige Schule.
Die Osterprüfung 1877 durch den Local- Schulinspector Herrn Dechant Abel fand am 16 März statt. Derselbe nahm auch die Entlasssung vor.
Am 3 Juni 1881 fand eine Prüfung durch den Königlichen Kreisschulinspector Hr. Sermond aus Fulda statt.
Der Herr Kaplan hörte am 22. Februar 1894 dem Religionsunterricht zu.
Am 20. September 1904 revidierte Herr Regierungsrat und Schulrat Bottermann aus Kassel die hiesige Schule. Nach einer zweistündigen Prüfung der Mittelklasse erschien der Herr Revisor in der Oberklasse. Derselbe prüfte die Kinder in der Naturlehre (Hebal), weiter im Rechnen, Raumlehre und Deutsch. Der Herr Regierungsrat war mit den Leistungen der Kinder zufrieden.
Am 10.3.1914 besuchte der Herr Kreisschulinspektor Wulf die hiesige Fortbildungsschule von 7.00 - 7.40 Uhr abends. Dieselbe wurde diesen Winter von 27 Schülern besucht. Der Unterricht ging ohne jegliche Störung von statten. Die Schüler zeigten überhaupt diesmal ein anständiges Betragen.
Aufnahme und Austritte der Schüler
Die Schulprüfung 1876 fand durch den Local- Schulinspektor, Hr. Dechant Abel, am 16. März statt. Es wurden von demselben entlassen, 9 Knaben und 11 Mädchen. Am Tag darauf erfolgte die Aufnahme der Neulinge, nämlich 11 Knaben und 13 Mädchen. Am 1 October 1876 wurden 3 Schüler, nämlich Wilhelm Atzert, Hildegard Wehner und Auguste Hofmann, entlassen.
Am 19 Februar 1877 prüfte der Herr Kreisschulinspekctor Sermond die hiesige Schule.
Die Osterprüfung 1877 durch d. Local. Schulinspekctor Herrn Dechant Abel fand am 16. März statt. Derselbe nahm auch die Entlassung vor.
Am 1. October 1877 kamen 2 Buben aus der Schule.
Die Osterprüfung pro 1878 erfolgte am 16. April, es wurdne 9 Knaben und 7 Mädchen entlassen.
Am 1. October kamen 3 Mädchen aus der Schule.
Zu Ostern 1879 kamen 9 Schüler aus der Schule und im October 1879 nochmals 5 Schüler.
Die Schülerin Regina Hillenbrand (8 Jahre) wurde am 9. März 1893 fürs Spital zu Fulda behufs Heilung in der Schule abgemeldet.
Der Trinkwasserbrunnen in der Aula |
Gewöhnliche und Aussergewöhnliche Vakanzen
Die üblichen Weihnachtsferien währten von Samstag vor dem Hohen Weihnachtsfeste 1875 bis zum Montage nach Neujahr oder vom 24.Dezember 1875 bis 2. Januar 1876.
An den beiden Fastnachtstagen, den 28. und 29. Februar 1876 wurde der Schulunterricht ausgesetzt.
Den 28. März 1876 mußte ich vor Gericht, weshalb der Unterricht gänzlich ausfiel.
Schulfreie Tage waren sodann: Der Geburtstag Seiner Majestät des Kaisers und Königs, sowie der Gedächnistag Ihrer Majestät Konigin Auguste.
Von Samstag vor Pfingsten ab, bis Freitag nach Pfingsten war schulfrei, da donnerstags nach Fulda gewallt wurde.
Die Heuferien dauerten 1 1/2 Wochen (von 2. - 14. Juli) , auch die Ernteferien dauerten 1 1/2 Wochen vom 28. Juli - 1. August und die Herbstferien gingen vom 25. September
bis 23. October 1876.
In 1881 gingen die Weihnachtsferien vom 24. Dezember bis 3. Januar, Ostervakanz vom 14. - 25 April. Am 23 Mai fiel der Unterricht wegen einer Wallfahrt nach Rückers und zurück aus. Die Pfingstvakanz 3. - 8. Juni, die Heuernte vom 30. Juni bis 14. Juli und die Kornferien vom 25. Juli bis 8. August. Den 29. September, den Patrontag für Rommerz war Schulfrei, am 24. October fielen 5 Stunden aus, da Hr. Dechant Abel zu Neuhof beurlaubt war.
14. Juli 1894 Ausfall der Schule wegen großer Hitze.
27. Februar 1896 Tag der ewigen Anbetung, Ausfall des Unterrichts in allen Klassen.
Sterbefälle unter den Kindern
Am 17. Mai 1876 wurde Theresia Auth, Schülerin der unteren Abtheilung Unterklasse beerdigt. Der Lehrer und sämmtliche Schüler folgten dem Sarge und beteten. Der Sarg war mit Kränzen umwunden, die von Schülerinne gefertigt waren. A. Schick
Auguste Günter, Schüler derselb. Abth., starb am 25. Mai 1876 an der Halsbräune, er wurde bis vor das Dorf von sämtlichen Schülern begleitet.
Von solchen Kindern, die noch nicht in die Schule gingen, starben an die 43, indem die Halsbräune schrecklich grassierte.
Kurz nach Ostern 1910 brach in unserem Rommerz eine Maserrnepedimie aus; es starben 9 Kinder im Alter von 1 bis 13 Jahren. Auch die Schulkinder der unteren Jahrgänge erkrankten sämtlich, so daß der Unterricht 14 tage lang ausfallen mußte. Auffallend war, daß in vielen Fällen, zu den Masern, auch Lungenentzündungen auftraten.
In dem Jahr 1927 kam von Westen her wieder die Grippe nach Rommerz und auch hier wurden viele von derselben ergriffen, besonders in der Oberklasse fehlten durchschnittlich 1/4 der Schüler, in der Unterklasse leiden viele Kinder am Keuchhusten. Der Unterricht wird dadurch sehr beeinträchtigt.
Hütekinder
1912
Von Ostern bis einschließlich 10. Mai dieses Jahres wurden 14 Kinder nach Hauswurz bzw. nach Weidenau überwiesen, die dort als Hütekinder über die Grenzen ausgenutzt wurden. Die Kinder müssen um 4 Uhr, 1/2 5 Uhr und um 5 Uhr morgens aufstehen, um das Vieh zu füttern oder bei anderen landwirtschaftlichen Arbeiten behilflich zu sein. Nach der Schulzeit geht es sofort mit dem Vieh auf die Weide bis Sonnenuntergang. Auffällig war es, daß sie 14 Tage die Schule nicht besuchen konnten, Daß diese Kinder während des Sommers nicht mit genügend der Aufmerksamkeit den Unterricht der Schule folgen können, ist selbstverständlich. Auch für die hiesige Schule kann es nicht von Vorteil sein, wenn alljährlich ungefähr 15 Kinder abwesend sind.
1922
Die Schülerzahle verminderte sich von 169 auf 158. Auch in diesem Jahre gehen wieder eine Reihe von Kindern von Rommerz in andere Dörfer um als Hütejunge und Knechte ausgenutzt zu werden. Es ist gewiß nicht den Eltern zu verdenken, daß sie ihre Kinder gerne abgeben, da die Lebensverhältnisse immer schlechter werden.
Feierliche Veranstaltungen
Am 2. September 1881 das Sedansfest
Programm Sedan - Fest
1. Eröffnungsgebet
2. Lied: Ich hab mich pp.
3. Rede des Lehrers
4. Gedicht 432
5. Lied: Was ist das
6. Gedicht 421
7. Lied: Deutschland, Deutschland
8. Turnspiel
9. Nationalhymne
10. Schlußgebet
Nachmittags folgte ein Spaziergang als Schluß der Feier.
( Der Sedan - Tag war der 2. September. Dieser Tag wurde im Deutsche Reich noch bis zum Ende des 1. Weltkriegs feierlich begangen, um an den Sieg der deutschen Armeen bei Sedan am 2. September 1870 im Deutsch - Französischen Krieg zu erinnern. Bei der Schlacht bei Sedan wurde der französische Kaiser Napoleon III. gefangen genommen, was letztlich zum Gewinn des Krieges führte. Das französische Kaiserreich brach zusammen und der preußische König Wilhelm I. wurde 1871 in Versailles zum Kaiser ausgerufen. Der "Sedantag" wurde als nationaler Gedenktag gefeiert und war neben Kaisergeburtstag der wichtigste Nationalfeiertag. Am 2. September war überall was los. )
Am 17. Mai 1889 wurden die Bildnisse v. Sn, Majestäten Kaiser Friedrich II. und Wilhelm II. in die Schule überbracht und unter einer entsprechenden Ansprache an die Schüler seitens des Lehrers ihrem Platz überwiesen.
Die Geburtstagsfeier am 17. Januar 1909 Sr. Majestät konnte mit der Oberklasse nicht abgehalten werden, da der Lehrer beurlaubt war, um an das Krankenbett seiner schererkrankten Mutter zu eilen.
Am 10. März 1912, dem hundertjährigen Gedenktag des Geburtstages der Königin Luise und der Stiftung des Eisernen Kreuzes wurde eine besondere Schulfeier abgehalten. Es wechselten Deklamationen und Gesänge miteinander ab. In der Ansprache wies der Lehrer auf die besondere Bedeutung des Tages hin.
Zu Feier des silbernen Regierungsjubiläums am 10. Juni 1913, unseres geliebten Kaisers, Sr. Majestät Wilhelm II. hatten sich im oberen Schulsaal sämtliche Kinder der hiesigen Schule vor dem festlich geschmückten Kaiserbild versammelt. An der selben nahm auch der Herr Curatus Wolf und Herr Lehrer Schmitt teil. Nachdem Lieder und Deklamationen miteinander abgewechselt hatten, hielt Lehrer Bierwirth eine längere Ansprache. In der selben wurden die besonderen Verdienste unseres Kaisers während seiner glorreichen Regierungszeit hervorgehoben. Genannt wurden: die Erhaltung des Friedens, Erhöhung der Wehrkraft des Landes (Ausbauung des deutschen Heerwesens, Gründung der Luftschiff - Flotte, Förderung der Marine), Arbeitsschutzgesetzgebung. Am Schluss der Feier wurde die Verteilung von 6 Broschüren an brave und fleißige Schüler des 7. und 8. Schuljahres vorgenommen.
1921, am 2ten Weihnachtsfeiertage führten die Schulkinder Theaterstücke in der Gastwirtschaft Imhof auf zum Besten des Kirchenbonus. Es wurde gespielt: "Ein neuer Engel" und die "Märchenkönigin" von Ludwig Nüdling. Dieser Abend brachte mit dem 2. Theaterabend am Dreikönigsfeste vom Gesangverein "Harmonie" aufgeführt einen Reinertrag von 1.501 Mark, die dem Pfarrer Führ überreicht wurden.
Elternabend am 11. November 1931
Am 11. Nov. veranstaltete die Schule einen Elternabend.............. Mit großem Eifer hatten die Kinder mehrere Theaterstücke eingeübt. Die kleinen Spieler hatten sich gut in die Rollen eingelebt und gaben sie sehr natürlich wider.
Tag der deutschen Jugend am 24. Juni 1933 (Tag der Sonnenwende),
um 9 Uhr abends versammelten sich die Kinder vor der Schule. Schön sahen die Mädchen mit den Kränzen und die Jungen in ihren Turnhöschen aus...... So ging es unter den flotten Klängen der Kapelle zum Holzstoß.
Sammeltätigkeiten an unserer Schule
An der von der Behörde gewünschten Sammeltätigkeit beteiligten sich auch die Schüler der hiesigen Schule. Sie sammelten im Jahre 1917:
25 Pfund Blei
10 Pfund Obstkerne
14 Zentner und 86 Pfund Heidelbeeren
17 Pfund Brennesseln
39 Pfund Buchenknospen
Ferner lieferten die Kinder 4010 (Viertausendundzehn) Kohlweißlinge ab.
Heidelbeerernte 1922
Die Schüler sammelten in diesem Jahre Heidelbeeren. Von der Schulbehörde war zu diesem Zwecke genehmigt worden, daß hierzu die drei Wandertage der Monate Juli, August und September verwand wurden. Die Oberklasse erzielte für die Heidelbeeren den Betrag von 2 100 Mark die Mittelklasse erreichte 1300 Mark.
Die Summe wurde für den Schulausflug verwandt, ferner wurden vom Restbetrag noch folgende Lehr- und Lernmittel von der Oberklasse angeschafft:
3 Lederbälle (Schlagbälle)
9 Meter Fahnentuch für Turnfähnchen
20 Tintenfässer (Oberklasse)
1 Gros Schulfedern
6 Probiergläschen
1 Winkel
1 Reißschiene
1 Transporteuer
1 Meterstab
Das Bild über dem Trinkwasserbrunnen |
Verfassungsfeier am 1. Dezember 1955
In einer Gedenkstunde wurde die Feier anlässlich der 10. Wiederkehr der Verfassung des Landes Hessen durchgeführt. An die Schüler des 7. und 8. Schuljahres wurde der Sonderdruck „ Hessische Verfassung und Grundgesetz“ ausgegeben. Die öffentlichen Gebäude hatten geflaggt.
Bundesjugendspiele 1956
Am 10. Juli wurden die Bundesjugendspiele in Flieden durchgeführt. Die Schule Rommerz beteiligte sich mit 57 Schülern und Schülerinnen. Nach dem gemeinsam gesungenen Lied „Turner auf zu Streite!“ begrüßte Hauptlehrer Werner aus Flieden die Lehrerschaft und die Schüler. Bei günstiger Witterung wurden die Wettkämpfe programmmäßig durchgeführt. Lehrer Käßler - Flieden – hatte hierbei die technische Leitung. Die Schule Rommerz ging mit 11 Landessiegern und 3 Bundessieger hervor.
Bundessieger waren:
1.) Siegfried Jahn 63 Punkte
2.) Reinhold Diegmüller 58 Punkte
3.) Rudi Spitznagel 56 Punkte
Den Siegern wurden im Rahmen einer Ehrung die Urkunden durch Hauptlehrer Werner überreicht.
In der 4 x 75 m – Staffel der Jungen (13 u. 14 Jahre) siegte Rommerz mit 45 Sekunden. Ebenso gingen die Mädchen (10 bis 12 Jahre) in der 4x50 m Staffel als Sieger hervor. Laufzeit 35 Sekunden,
Im Fußballspiel siegte die Schule Rommerz gegen Flieden mit 5 : 0.
Entlassungsfeier
Am 22. März 1957 wurden nach erfüllter Volksschulpflicht 16 Knaben und 9 Mädchen entlassen. Die Verabschiedung erfolgte im Imhof`schen „Weißen Saal“, wozu die ganze Gemeinde am Sonntag den 24. März eingeladen war. Unter den vielen Gästen bemerkte man Herrn Pfarrer Roßmann, Herrn Bürgermeister Atzert und den früheren Leiter der Schule, Herrn Hauptlehrer i. R. Schmitt. Zu Beginn begrüßte der Schulleiter die Eltern, Gäste und Freunde der Schule. Er wies auf die Bedeutung der Veranstaltung hin und gab seiner Freude über den guten Besuch des Abends Ausdruck. Die Oberklasse leitete den Abend mit einem dreistimmigen Frühlingslied von Mendelssohn und einem Frühlingskanon ein. Anschließen führten die Kleinen ein entzückendes Spiel –„Der glückliche Tag einer kleinen Blume“ unter Leitung von Frl. Groß eingeübt – auf. Es war eine Freude für all, zu sehen, wie die Kinder der Unterstufe in ihren bunten Gewändern Blumen – Käfer u.s.w. darstellten, so ungezwungen spielten, tanzten und sangen. Dann wurden die Zuschauer durch die Mittelklasse unter Leitung von Herrn Lehrer Langer ins Märchenland geführt. Die Kinder führten das Spiel „Schneewittchen“ auf. Auch hier konnte man feststellen, wie die Spieler mit Hingabe bei der Sache waren und dadurch aufmerksame Zuschauer fanden. Die Oberklasse brachte ein wertvolles Spiel „Das Erbe“. Dieses Laienspiel zeigte, dass die Gestaltung des schulischen Spiels auf dem Wege ist, eine eigene Form zu entwickeln. Es ist dies ein herrisches Spiel, wobei Wort und Lied sich gegenseitig in harmonischer Weise steigern. Das Spiel bildet einen würdigen Übergang zur eigentlichen Verabschiedung der Entlaßung der Schüler, die auf der Bühne Aufstellung nahmen. Dank – und Abschiedsgedichte seitens der Schüler mit ausgewählten Liedern umrahmten die Abschiedsworte des Schulleiters an die Schüler. Seinen Ausführungen lag das Wort zugrunde: „Nimm Christen in dein Lebensschiff!“
Diese Veranstaltung kann man als wohlgelungen bezeichnen. Alle Anwesenden waren von den Darbietungen stark beeindruckt. Insbesondere wird dieser Abend den verabschiedeten Schülern stets in froher Erinnerung bleiben.
Es ist noch erwähnenswert das dieser Entlaßjahrgang Jungen auffallend groß und gut gewachsen ist. Die Durchschnittsgröße beträgt 1,69 m.
Die drei größten Jungen sind:
Paul Bös 1,79 m
Siegfried Jahn 1,75 m
Rudi Spitznagel 1,73 m.
Das Schuljahr 1957/58
Einrichtung einer Schulküche
Gemäß Bildungsplän –Teil I – wird für die Mädchen „Familienhauswesen“ gefordert. Familienhauswesen ist ein Lebens- und Unterrichtsbereich, der nicht nur Nadelarbeit und Hauswirtschaft umfasst. Im Grunde können alle Fächer zeitweise in den Bereich des Familienhauswesens einbezogen werden. Im 7. und 8. Schuljahr werden den Mädchen in der einen Woche 2 Stunden Nadelarbeit, in der folgenden Woche 4 Stunden Hauswirtschaft erteilt. In dieser Woche fallen für die Mädchen die Zeichenstunden fort. Soweit die Erklärung zu den Bildungsplänen.
Um diese Forderungen zu erfüllen, wurde in diesem Schuljahr (1957) hier zum ersten Mal eine Schulküche in Betrieb genommen. Da ein eigener Küchenraum zunächst nicht zur Verfügung steht, dient der untere alte Schulsaal, der gegenwärtig nicht benützt wird, als Behelfsküche. Nachdem die Gemeinde die notwendigen Einrichtungs- und Ausrüstungsgegenstände beschafft hat, wurde am 29. Mai zum ersten Mal gekocht. Den Unterricht erteilt Frl. Groß. Über diesen ersten Kochtag hat die Lehrerin folgenden Bericht gemacht:
Speisezettel am 29.Mai 1957
Kartoffelsuppe, Grießflammeri und Rhabarberkompott.
Die Rezepte wurden am Tag vorher von den Mädchen aufgeschrieben. Sie sind für
4 Personen berechnet.
1. Kochgruppe 8. Schuljahr 7 Mädchen
2. Kochgruppe 7. Schuljahr 7 Mädchen
Das 8. Schuljahr kochte das Essen für 8 Personen. Die Einteilung war folgende:
3 Mädchen kochten die Kartoffelsuppe
2 Mädchen kochten den Flammeri
2 Mädchen kochten den Kompott.
Das 7. Schuljahr kochte das Essen für 6 Personen. Die Einteilung war die gleiche wie beim 8. Schuljahr.
Die Lebensmittel wurden von den Kindern, von Zuhause mitgebracht. Neben dieser Einteilung wurde noch je 2 Mädchen für folgende Ämter verantwortlich gemacht: Herdamt, Spülamt, Abtrockenamt, Einräumeamt, Tischamt, Fußbodenamt.
Das Essen wurde um 11.30 Uhr serviert. Der Tisch war mit Blumen geschmückt. Alle Kinder begannen gleichzeitig mit dem Essen der Speisen. Vor und nach dem Essen wurde ein Tischgebet gebetet.
Am 17. Juni feiert die Bundesrepublik den „Tag der deutschen Einheit“ Nach dem Erlaß des Ministers fand am 15. Juni in der Schule eine würdige Feierstunde statt. In seiner Ansprache hob der Schulleiter die sinnwidrige Teilung unseres Vaterlandes hervor. Es sei Aufgabe nicht nur der Staatsmänner, sondern jedes einzelnen von uns, mitzuhelfen, dass die Menschen beiderseits der Grenze wieder zusammengeführt werden und ein geeintes Staatswesen bilden. Mit der 3. Strophe des Deutschlandliedes schloß die Feier.
Neue Schulmöbel
Von den gegenwärtig drei benutzten Klassenräumen waren zwei mit modernen Möbeln, Tischen und Stühlen ausgestattet. Am 2. August 1957 wurde nun auch das dritte Klassenzimmer mit neuen, modernen Mobiliar versehen. Die alten Bänke, welche bereits über 60 Jahre ihren Dienst taten, sind bis auf einzelne, welche in dem als Behelfsküche eingerichteten vierten Klassenraum für den Werkunterricht benötigt wurden, verschwunden.
Die neuen Schulmöbel wurden von der Fa. Straub – Butzbach – Pohlgöns – geliefert. Der Beschaffungspreis beträgt ca. 3200 DM.
Auf diesem Bild sind, neben den Kindern, die alten Schulmöbel zusehen.
Die Namen der Schüler auf dem Bild
1. Reihe v. links: Helmut Möller, Ewald Henkel, Martin Möller, Wolfgang Schiebener
2. Reihe: Hermann Auth, Eberhard Oestreich, Franz Karl Heurích, Günter Matzner,
3. Reihe: Helmut Schöppner, Walter Möller, Hugo Kopp, Heinz Schleicher
4. Reihe: Ursula Weß, Rosemarie Krah, Marianne Weber, Klara Heurich,
5. Reihe: Helga Soukup, Annemarie Neidert
6. Reihe: Ursula Döppel, Maria Auth, Magdalena Heil, Lehrer Winkler
Bundesjugendspiele 1958
Am 15. Juli wurden die Bundesjugendspiele in Flieden durchgeführt. Es traten folgende Schulen an: Flieden, Döngesmühle, Rückers, Struth und Rommerz. Nach dem gemeinsam gesungenen Turnerlied „Turner auf zum Streite“ begrüßte Hauptlehrer Werner – Flieden Lehrer, Helfer und Schüler. Lehrer Heißler – Flieden hatte bei günstiger Witterung die technische Leitung. Die Schule Rommerz beteiligte sich mit insgesamt 35 Kindern. Die besten Leistungen der Jungen erreichten:
Fridolin Schäfer 58 Punkte
Reiner Limburg 55 Punkte
Floribert Möller 54 Punkte
bei den Mädchen:
Anita Weß 51 Punkte
Karin Elend 49 Punkte
Ursula Weß 41 Punkte
Insgesamt erhielten 35% die Siegerurkunde.
Weihnachtliche Feier der Schule (1958)
Am 1. Weihnachtsfeiertag gestaltete die Schule eine weihnachtliche Feier für die Öffentlichkeit im „weißen Saal“ von Imhof. Nach dem dreistimmigen Chor „Ehre sei Gott in der Höhe“ von F. Silcher, vorgetragen von der Oberklasse, begrüßte der Schulleiter die zahlreich Erschienenen. Er wies hierbei auf die Arbeit der Schule in der Vorweihnachtszeit hin, die unter dem Gedanken – Advent – Weihnachten stand und besonders in den musischen Fächern sichtbaren Ausdruck fand. Ferner hob er hervor die Bedeutung einer guten Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule zum wohle der Jugend. Als dann wurde von der Oberklasse das Krippenspiel „Der Stern überm Stall“ aufgeführt. Es ist dieses ein chorisches Spiel. Der Chor (sämtliche Schüler der Klassen) umsteht im Halbkreis, nach den Zuschauern hin offen, das Spielgeschehen und den Spielplatz. Aus ihm treten die einzelnen Spieler heraus und in ihn treten sie wieder zurück. Alles geschehen vollzieht sich innerhalb dieser Gemeinschaft. Die Mittelklasse (Lehrer Langer) führte das Weihnachtsspiel „Jan ist König“ von August Hinrichs auf, wobei auch Schüler der Oberklasse mitwirkten. Ein Mann kommt Nachhause, es ist Weihnacht Abend und er hat Geschenke für die Kinder bei sich. Da er aber leicht angetrunken ist, schläft er unterwegs im Walde ein und die Spielzeuge erhalten in seinem Traum Leben, so dass sich eine märchenhafte Handlung entspinnt. Die Unterklasse (Frl. Meurer) bot das Spiel „Vom Tannenbäumchen Kümmerling“. Die Kleinen, welche Tannenbäumchen, Schneeflocken und Waldgetier darstellten, tanzten und sangen ungezwungen in ihren ansprechenden Gewändern und eroberten sich die Herzen der Zuschauer. So bot der Abend –mit eingestreuten Weihnachtsliedern -ein reichhaltiges Programm.
Bundesjugendspiele am 4. Juni 1959 in Flieden
Aus Rommerz wurden 10 Jungen und 9 Mädchen mit Siegerlorbeer geschmückt.
Die Siegerliste:
Harald Ratzka 56 Punkte
Fridolin Schäfer 56 Punkte
Floribert Möller 51,5 Punkte
Gerold Rempeters 49,5 Punkte
Helmut Ruppert 49 Punkte
Josef Soukop 47,5 Punkte
Lothar Vogel 47,5 Punkte
Günther Matzner 45 Punkte
Willi Schöppner 41,5 Punkte
Paul Emmert 40 Punkte
Anita Weß 51,5 Punkte
Siglinde Resch 46,5 Punkte
Marianne Weber 44,5,Punkte
Angela Schad 43,5 Punkte
Gabriele Weber 43 Punkte
Antonia Becker 42,5 Punkte
Christa Köditz 42,5 Punkte
Annemarie Becker 41 Punkte
Rosemari Kreß 40,5 Punkte
Alarmübung
Am 19. August 1960 wurde hier die erste Alarmprobe –Brandgefahr- durchgeführt. Diese fand nach einem Unterricht über die Verhaltensmaßregeln bei Alarm statt. Die Lehrkräfte wurden von dieser ersten Alarmprobe verständigt. Der Alarm verlief nach der vom Schulleiter aufgestellten Alarmordnung. Hiervon hängt in jedem Klassenraum ein Exemplar.
Neue Lehrkraft
Als Nachfolger des Lehrers Kurt Schloßbauer, welcher am 1.4.1960 nach Oberuffhausen Kreis Hünfeld versetzt wurde, hat die Regierung den Lehrer Franz Wellek der hiesigen Schule zugeteilt. Am 19.8.1960 begann Herr Wellek hier seine Tätigkeit. Herr Wellek ist am 23.1.1937 in Wallern (Böhmerwald) geboren. 1946 wurde die Familie nach Presberg im Rheingau ausgesiedelt. Herr Wellek besuchte das hum. Gymnasium in Hadamar, wo er 1957 sein Abitur machte. Er besuchte die pädagogische Akademie Jugenheim und legte dort seine erste Lehrerprüfung im Juli 1960 ab. Seine Eltern wohnen jetzt in Geisenheim/ Nothgottes im Rheingau.
Entlassungsfeier
Ostern 1961 verließen nach erfüllter Volksschulpflicht, 9 Knaben und 8 Mädchen die Schule. Die Entlassung fand im großen Saal des Gasthauses Imhof statt, wozu die ganze Gemeinde eingeladen war.
Die Veranstaltung vollzog sich am Sonntag, den 26. März. Der Saal war, wie stets bei solchen Anlässen, sehr gut gefüllt. Der Schulleiter begrüßte alle Eltern und Freunde der Schule und wies auf die Bedeutung des Abends hin. Das Programm wurde von allen Stufen bestritten. Mit einem Kanon und Frühlingslied –vorgetragen von der Oberklasse, spielte die Unterstufe unter Leitung von Frl. Meurer, Wettlauf zwischen Hase und Igel, sowie Abenteuer im Walde. Die Kleinen gewannen mit ihrem zwanglosen Spiel, die Herzen aller Zuschauer. Herr Wellek hatte mit der Mittelstufe zwei Schwänke von Steguweit „Iha der Esel“ und „Die Gans“ eingeübt. Die Oberklasse brachte das Chorspiel „die Mühlenlegende“. Mit der Aufführung des Theaterstücks wechselten mehrstimmige Lieder, durch den Schülerchor vorgetragen ab.
Als letzter Teil des Abends, fand die eigentliche Entlassung statt. Die Schüler und Schülerinnen nahmen auf der Bühne im Halbrund Aufstellung. Durch Gedichte brachten die Schüler Abschied und Dank zum Ausdruck. Der Schulleiter richtete mahnend die Abschiedsworte an die Jungen und Mädchen. Vor ihrem geistigen Auge zeigte er noch einmal die 8 jährige Schulzeit, angefangen vom 1. Schultag bis heute und hob besonders das geistige betrachten dabei hervor. Er streifte in seinen weiteren Ausführungen die Zukunft der jungen Menschen und wies auf die damit Zusammenhängenden Aufgaben der Schule hin, welche jedem einzelnen die Grundlage dazu gibt, im späteren Leben ein voll-gültiger Staatsbürger zu werden, der in seinem Berufe Anerkennung findet und auch am politischen Geschehen aktiv mitwirken soll. Abschließend ermahnte er sie, neben anderen Tugenden insbesondere die der Dankbarkeit sich anzueignen, insbesondere auch den Lehrer gegenüber. Nun wünschte er den Entlaßschülern für ihre Zukunft alles Gute und Gottes Segen immerdar.
Mit kurzen Worten wandte er sich noch an die Eltern. Er brachte zum Ausdruck, dass die Schule mit dieser Stunde den Eltern ihre Kinder wieder gäbe, die sie durch 8 Jahre nach bestem Gewissen neben dem Elternhaus betreut hat. Er vergaß nicht, zu betonen, dass nunmehr die Eltern allein die Verantwortung trügen, welche eigentlich niemals erlöschen sollte. Mit dem Lied „Kein schöner Land“ und einem „Gute Nacht“ Kanon nahmen die Kinder Abschied. Hier die Namen der Entlassschüler Ostern 1961:
Anton Ott | Gabriele Albert |
Lothar Vogel | Roswita Klaus |
Hermann Auth | Rosemarie Krah |
Ewald Henkel | Helga Ott |
Helmut Möller | Ursula Weß |
Walter Möller | Marianne Weber |
Eberhard Oestreich | Ursula Wurmehl |
Helmut Schöppner | Elfriede Berlik |
Martin Möller |
Das Schuljahr 1961/62
Es begann am 12. April. An diesem Tage wurden 9 Jungen und 9 Mädchen in die Schule aufgenommen. Der Schulleiter begrüßte in Anwesenheit der Klassenlehrerin Frl. Meurer die Eltern und kleinen Kandidaten. Er sprach zu ihnen über Schulreife, Zurückstellung von Schulneulingen und die günstigen Auswirkungen dieser Maßnahmen für die Entwicklung der Kinder. Zum Schluß wies er auf die Zusammenarbeit Schule – Elternhaus hin. Er ermahnte die Eltern, von der Möglichkeit der Aussprache – Eltern – Lehrer – regen gebrauch zu machen.
Die Gesamtschülerzahl beträgt 137 Schüler, 70 Knaben und 67 Mädchen, davon 121 katholisch und 16 evangelisch.
Die Schüler werden in 4 aufsteigenden Klassen von 3 Lehrern unterrichtet.
Kl. 1 42 Schüler Frl. Meurer
Kl. 2 38 Schüler Herr Wellek
Kl. 3 29 Schüler Vertreterklasse
Kl. 4 28 Schüler Schulleiter
Mit Wirkung vom 16. August wurde die techn. Lehrerin Schlitzer (Hainzell) dem Schulaufsichtskreis Fulda – Süd – Dienstort Rommerz zugeteilt.
Bundesjugendspiele 1961
Am 1. Juli wurden die Bundesjugendspiele in Flieden durchgeführt. Die Schule Rommerz beteiligte sich mit 60 Schülern. Nach einer Begrüßung durch den örtlichen Schulleiter, Rektor Schratz, nach gemeinsamen Absingen des Turnerliedes, starteten die Wettkämpfe. Rommerz ging mit 27 Siegern, darunter 3 Bundessiegern, aus den Kämpfen hervor (45% Sieger). Mit einer Siegerehrung und dem Deutschlandlied schlossen die Spiele ab.
Bundessieger waren
Manfred Kielenz (10 Jahre) 68,5 Punkte
Arno Hartmann (10 Jahre) 56 Punkte
Harald Ratzka (12 Jahre) 55 Punkte
Schulentlassung 1962
Diese wurde von der Regierung auf den 17. März festgelegt. Die Entlaßfeier fand im Schulsaal statt. In seiner Ansprache erinnerte der Schulleiter rückblickend an die 8 Schuljahre, die im Leben des Kindes einen besonderen wichtigen Abschnitt darstellen. Er stellte die Bedeutung der Schuljahre für das Künftige Leben des Staatsbürgers heraus und dankte allen Schülern, die mit Fleiß und Gewissenhaftigkeit diese Zeit erfüllten.
Im 2. Teil mahnte der Sprecher, im künftigen Leben das religiöse, welches die Schule den Kindern angedeihen ließ, stets lebendig zu erhalten.
Im letzten Teil führte er Gedanken aus, die sich an den Menschen in Heimat und Vaterland bewegten. Die Ansprache schloß mit dem Deutschlandlied. Lieder und Gedichte rahmten die Worte des Schulleiters. Die Feier klang aus, mit Liedern welche die Schüler nach freier Wahl sangen. Dann folgte die Aushändigung der Entlassungszeugnisse an folgende Schüler: Friedrich Fuß, Heribert Möller, Fridolin Schäfer, Irene Bagus, Gerda Oestreich, Siglinde Resch, Bernhard Schleicher, Norbert Kozudowski, Werner Herbert, Helmut Engelmann, Hans Jürgen Otto, Adolf Maul, Annette Ritzel, Margarete Weiß
Waldemar Zecchin der im Laufe des Schuljahres von der Ostzone kam, wo das Schuljahr erst im Herbst beginnt, ist bis Herbst 1962 vom Schulamt beurlaubt. Dann folgt erst seine Entlassung.
Lehrer Franz Wellek, der seit August 1960 hier wirkte, ist mit Beginn des neuen Schuljahres nach Johannesberg versetzt worden. An seine Stelle trat H. Baumgarel von Hettenhausen. Geboren ist H. Baumgartel in Ruditzgrün Kreis Falkenau im Egerland, er diente 1925/26 im tschechischem Heer. Wegen Drangsalierung der deutschen Schule durch die Tschechen ist H. Baumgartel erst 1928 in den Schuldienst eingetreten. Bis dahin war er Stellenlos. In dieser Zeit bewirtschaftet er den Bauernhof seines Vaters. 1930 2. Lehrerprüfung. 1939 – 45 Soldat (Kriegsdienst) 1945 Verwundung durch Granatsplitter. Amerikanische Gefangenschaft, bis 1948 Lager Darmstadt, bis 1950 fremdberuflich Tätig. 1950 Wiedereinstellung in den Schuldienst Hauswurz, 1954 Hettenhausen, mit Beginn des Schuljahres 1962/63 Rommerz. 1946 wurde seine Familie aus der Heimat (Egerland) vertrieben. Ihr erster Zufluchtsort war Flieden. H. Baumgartel wohnt mit Familie in Neuhof, wo er ein Eigenheim besitzt. Er muß täglich seinen Weg Neuhof – Rommerz mit dem Fahrrad zurücklegen.
Das Schuljahr 1962/63
Die Schulaufnahme der Schulneulinge erfolgte am 25. April 1962. Der Schulleiter begrüßte die Mütter und Kinder und sprach zu ihnen über die richtige Vorbereitung der Kinder auf die Schule, - Schule – Elternhaus.
Folgende Kinder wurden aufgenommen: Ewald Kollmann, Jürgen Auth, Stefan Ruppel, Brigitte Schleicher, Gabriele Kreß, Christine Bagus, Horst Heil, Reinhold Klüh, Werner Kullmann, Wolfgang Glückler, Maria Hohmann, Petra Möhle, Cornelia Gisselmann, Gabriele Grünberg, Angelika Staubach, Waltraud Mahr, Hannelore Scheich, Maria Eckert, Helga Bode
Nach der Eintragung der neuen Schülbürger begrüßt die Klassenlehrerin Frl. Meurer ihre Neulinge und führte mit den älteren Schülern das Spiel: “Heiner im Storchennest“ auf. Eine passende Kulisse sorgte für Verlebendigung dieses lustigens Stückchens, das viel Freude auslöste.
Bundesjugendspiele 1962
Sie fanden am 26. Juni in Flieden statt. Es beteiligten sich folgende Schulen daran: Flieden, Döngesmühle, Rückers, Struth, Schweben und Rommerz. Nach einem gemeinsam gesungenen Lied begrüßte Rektor Schratz – Flieden die Schüler und Lehrpersonen. Bei ausgezeichneter Witterung wurden die Wettkämpfe durchgeführt. Die Schule Rommerz beteiligte sich mit insgesamt 69 Schülern. Die besten Leistungen erreichten : Christa Köditz 46,5 Punkte, Marlies Wienold 46,5 Punkte; Marianne Zährl 43,5 Punkte, Harald Ratzka 54,5 Punkte, Manfred Kielenz 56 Punkte, Walter Soukop 54 Punkte. Es erhielten 32 % der Teilnehmer eine Siegerurkunde.
Schuljahr1963/1964
Der erste Schultag im neuen Schuljahr war der 18. April. Am gleichen Tage um 11 Uhr fand die Aufnahme der Schulneulinge statt. Es wurden 18 Knaben und 13 Mädchen aufgenommen. Hier die Namen:
Günther Lorenz Barbara Hartmann
Walter Fritz Ingrid Schad
Matthias Heurich Gerlinde Grundig
Martin Schiebener Monika Riedl
Hubert Betz Ursula Möller
Roland Hofmann Maria Balzer
Robert Ott Monika Atzert
Martin Balzer Barbara Heurich
Rudolf Kreß Carmen Gärtner
Reiner Klug Brigitte Baumann
Wolfgang Auth Maria Bagus
Erich Herr Christa Kullmann
Peter Kostroch Ute Bagus
Klaus Auth
Helmut Maul
Kuno Hofmann
Josef Deml
Helmut Hack
Der Schulleiter begrüßte in Gegenwart der Fürsorge von Klassenlehrerin - Frl. Meurer- die Neuaufgenommenen u. deren Mütter und sprach über das Thema “Wie lernt das Kind in der modernen Schule?” Frl. Meurer richtete ihrerseits Worte an die Eltern u. Kinder und stellte dabei insbesondere die Zusammenarbeit - Schule - Elternhaus - heraus. Anschließend führte die Lehrerin Farb-Dias (Osterhasenbilder) den Kindern vor. Nach Empfang der Überraschungen konnten die Kleinen den Heimweg antreten.
Am 7.April 1964 fand durch einen Verkehrsunfall in Neuhof, der zu Ostern aus der Schule entlassene Junge Werner Balzer, den Tod. Die Schule beteiligte sich geschlossen an dem Begräbnisse. Die Oberklasse nahm mit einem Lied Abschied von ihrem ehemaligen Mitschüler. Schüler und Lehrer legten je einen Kranz am Grabe nieder. Lehrerin Frl. Meurer dankte in ihrer Grabrede dem Verstorbenen für seine große Hilfsbereitschaft und sein anständiges, vorbildliches Benehmen.
Aus der Fuldaer Zeitung
Die Schulferien währten vom 7. Juli bis 18. August 1964.
Eine Schulklasse im Altbau wurde renoviert, (getüncht, gestrichen). Die Nachricht vom jähen Ableben des ehemaligen Hauptlehrers Josef Schmitt, der in Gläserzell bei Verwandten wohnt, versetzte den ganzen Ort in Erregung. Die Schule und der Lehrkörper erwiesen dem Verstorbenen die letzte Ehre. Die Oberklasse sang unter der Leitung des Hauptl. i. R. Max Grieger zwei Lieder am Grabe. Lehrer Krah legte im Namen des Lehrkörpers einen Kranz nieder. Die Beliebtheit des langjährigen Erziehers in Rommerz, zeigt sich durch die überaus große Beteiligung der Rommerzer Einwohner am Begräbnis.
Ansprachen: Pfarrer Erwin Sturm, Bürgermeister Josef Atzert.
Der große Schulausflug (2.6.1964) an dem die Schüler vom 4 – 8 Schuljahr teilnahmen, wurde im Rahmen eines von der Bundesbahn gestarteten Sonderausfluges durchgeführt. Ziel: Neckarsteinach – Heidelberg, verbunden mit einer Dampferfahrt auf dem Neckar.
Heimat und Geschichtsfreunde Rommerz rem Januar 2009