© Heimat und Geschichtsfreunde Rommerz



Im Jahre 1925 wurde mit dem Bau des Schwesternhauses am Fuchsberg begonnen. Am Sonntag den 8. November 1925 wurde das Richtfest für das neuerbaute Schwesternhaus gefeiert. Der Bau wurde größtenteils aus Mitteln, die das Wohlfahrtsamt zur Verfügung stellte, erbaut. Die Gemeinde erwarb den Bauplatz von dem Hüttner Wunibald Gärtner. Die Steine, die zum Bau des Schwesternhauses verwand wurden, sind auf dem Acker der Kriegswitwe Mina Fröhlich gebrannt worden. Am Tag des Richtfestes bewegte sich ein langer Zug mit Bürgern aus Rommerz von der Kirche zum neuerbauten Haus. Im Auftrag des Landrates Heinrich Rudolf Erich Kurt Franz Konstanz von Gagern aus Fulda beglückwünschte der Herr Kreis depütierte Vieths die Gemeinde Rommerz und ihre Bürger zu dem schönen Neubau. Die Schulkinder der Rommerzer Schule trugen Gedichte und mehrstimmige Lieder vor. Die Urkunde wurde verlesen und mit den üblichen Hammerschlägen eingemauert.

Im Jahr 1927, am 20. November, hielten drei Vinzentinerinnen ihren Einzug in das Schwesternhaus. Das Gebäude wurde als Nähschule, Kindergarten und als ambulante Pflegestation für die Ortschaft Rommerz genutzt. Neun Jahre später, nämlich am 24. Juli 1936, mussten die Vinzentinerinnen das Schwesternhaus wieder verlassen. Nun diente das es als Reichsarbeitsdienstlager  für Mädchen. "Der Reichsarbeitsdienst (RAD) war zur Durchführung gemeinnütziger Arbeit bestimmt -Reichsarbeitsdienstgesetz vom 26.6.1935- und wurde von den Nationalsozialisten als Ehrendienst am deutschen Volke gesehen".

Maria Annuntiata Krieg
Kinderschwester, Vinzentinerin Annuntiata Krieg



Von 1945 bis 1953 diente das Haus, für Menschen die durch den zweiten Weltkrieg ihre Heimat verloren hatten, als Wohnung. In 1953 konnten die Schwestern,  in das für sie erbaute Haus, wieder einziehen. Es wurde wieder als Kindergarten der Kath. Kirchengemeinde genutzt und eine Schwester versah den ambulanten Pflegedienst in Rommerz. Wegen Schwestermangel wurde das Haus von den Vinzentinerinnen aus Fulda (Haus der Barmherzigen Schwestern) in 1972 aufgegeben. Die Kirchengemeinde nutzte das Schwesternhaus bis in das Jahr 1979 noch als Kindergarten. Das Haus wurde anschließend, von der Gemeinde Neuhof verkauft, da in der Georgstraße ein neuer Kindergarten gebaut wurde.

Heute dient das alte Schwesternhaus als "Seminarhaus Rommerz" hier finden Feierlichkeiten, Tagungen, Seminare und verschiedene Kurse statt.  

www.seminarhaus-rommerz.de

Haus_0129
Kurz vor der Fertigstellung des Schwesternhauses 1927

 11 2011rem