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Robert Bagus,
er wurde in Rommerz am 18. Februar 1931 geboren, seine Eltern waren Franz und Bertha Bagus geb. Heumüller aus Ellers, seine Großeltern väterlicher seitens Liberius Bagus aus Federwisch und Cäcilia geb. Balzer aus Scheiche, von Ihr hat das Haus seinen Hausnamen "Zill". Robert hatte noch vier Geschwister, dies waren Josef Bagus, Adolf Bagus, Rosa Hack und Emma Kremer.

1931 war ein Jahr der reichen Obst und Beerenernte, die Wälder waren schwarz voll Heidelbeeren über sechzig Zentner wurden allein in Rommerz verkauft. Es wurde jeden Tag vor Imhof Apfelwein gekeltert da sich im Herbst die Äste unter der Last der Früchte bogen.

Durch seine Semesterarbeit, welche am 15. Oktober 1953 erschien, hat Robert für unsere Gemeinde Rommerz einen wichtigen geschichtlichen Schatz geschaffen, welcher uns heut noch als Nachschlagewerk wertvolle Dienste erweist. Dies ist die zweite größere Chronik, nach der von Lehrer Josef Schmitt und von Arno Krause Beschriftete Chronik für unsere Ortschaft Rommerz.

Im Vorwort der Chronik heißt es unter anderem: In der vorliegenden Arbeit, die ja nur eine Studie sein soll, möchte ich meinen Heimatort in geologischer, siedlungsgeographischer, geschichtlicher und wirtschaftlicher Hinsicht schildern. Ich hielt es daher für angebracht, mir gerade dieses Thema auszuwählen, da die Menschen der heutigen Zeit meist nur die Zukunft im Auge halten und dabei altes Kulturgut in Vergessenheit geraten lassen. 

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  Robert Bagus im Gespräch mit Reinhold Möller, hier bei der
Feier zur Herausgabe des Buches "Wie ein Blatt im Wind" der Heimat-
freunde Rommerz.
 

 

Die Kinzigtal Nachrichten schrieben am 1. April 2020 zum Tode von Robert Bagus folgenden Nachruf:

Allgemeinwohl war ihm Herzensangelegenheit

Robert Bagus im Alter von 89 Jahren gestorben / Ehemaliger Schulleiter

Uerzell  Das Ehrenamt hatte für den früheren Lehrer Robert Bagus zeitlebens einen hohen Stellenwert. Bagus ist am vergangenen Sonntag im Alter von 89 Jahren gestorben. Er hat seinen Heimatort und weit darüber hinaus in besonderer Weise geprägt, insbesondere durch den Schuldienst sowie durch sein ehrenamtliche Wirken, unter anderem in der Feuerwehr.

Robert Bagus wurde am 18. Februar 1931 in Rommerz geboren. Nach dem Lehramtsstudium begann er im Jahre 1955 in Sannerz seine schulische Laufbahn. Die damaligen Volksschulen in Bad Soden, Ulmbach und Rabenstein waren weitere berufliche Stationen. In der Zeit von 1965 bis 1981 war Bagus Leiter der Grundschule Uerzell, bevor er Konrektor der Grund- und Hauptschule Ulmbach wurde. Ab 1987 bis zum Eintritt in den Ruhestand 1995 war er nochmals Schulleiter in Uerzell. Von Beginn an war ihm die Uerzeller Schule eine Herzensangelegenheit. Immer wieder hat er Renovierungen und Verbesserungen initiiert. Eine weitere Herzensangelegenheit war Robert Bagus das ehrenamtliche Feuerwehrwesen. In Rabenstein, wo er damals in der Lehrerwohnung wohnte, war er 1961 Initiator zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr und 1967 in Uerzell Initiator zur Gründung einer Jugendfeuerwehr. Als aktiver Wehrmann war er über viele Jahre Ausbilder sowohl der Jugendfeuerwehr als auch der Uerzeller Wettkampfmannschaften. Nach der Hochzeit mit seiner aus Stork stammenden Frau Maria wurde Bagus in Uerzell heimisch, wo er zu Beginn der 1970er Jahre in der Kirchstraße ein Haus baute. Über viele Jahre war der Verstorbene nicht nur bei der Uerzeller Wehr Vorstandsmitglied, sondern auch überregional im damaligen Kreisfeuerwehrverband Schlüchtern. Zudem war er Geschäftsführer der Kreisjugendfeuerwehr.

Ein weiteres Steckenpferd war die Kommunalpolitik. Von 1960 bis 2006 war er diesbezüglcih ehrenamtlich aktiv, unter anderem als Ortsvorsteher in Rabenstein, Vorsitzender der Gemeindevertretung in Ulmbach, Stadtverordneter der Stadt Steinau, Mitglied des Magistrats, Mitglied des Ortsbeirats Uerzell. In der Zeit von 1974 bis 1989 war er Uerzeller Ortsvorsteher. Er gehörte verschiedenen Vereinen an, unter anderem war er gut 50 jahre Mitglied im Gemischten Chor Uerzell. Lang ist die Liste der Auszeichnungen, die Bagus in den vergangenen Jahrzehnten erhalten hat., von der Verleihung des Brandschutzehrenzeichens des Landes Hessen in Gold und der Ehrenmedaille in Gold des Nassauischen Feuerwehrverbands über die Ernennung zum Ehrenstadtrat der Stadt Steinau und die Verleihung des Ehrenbriefs des Landes Hessen bis hin zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes.

Dass sich Robert Bagus unermüdlich für das Allgemeinwohl engagiert hat, betont der Uerzeller Ortsvorsteher Bernhard Schöppner. „Dies war ihm eine Herzensangelegenheit“, so Schöppner. Insbesondere Uerzell und Neustall hätten ihm viel zu verdanken. Er habe „bleibende Spuren“ hinterlassen. Aus dem engsten Familienkreis hinterlässt der Verstorbene seine Ehefrau Maria, drei Töchter und sechs Enkel.