© Heimat und Geschichtsfreunde Rommerz


Der Erste Weltkrieg war ein Krieg der von 1914 – 1918 in Europa, dem Nahen Osten, Afrika und Ostasien geführt wurde und über neun Millionen Menschenleben forderte.

  

 
Image



Aus Rommerz verstarben im 1. Weltkrieg:

Im Jahre 1914 fielen 6
Im Jahre 1915 fielen 10
Im Jahre 1916 fielen 12
Im Jahre 1917 fielen 3
Im Jahre 1918 fielen 4

Von den Gefallenen waren 11 verheiratet, 24 unverheiratet.

Auf den folgenden Blättern sollen nun die Namen der Gefallenen und Vermissten angeführt und der Nachwelt überliefert werden. Gleichzeitig werden die Kämpfe und Schlachten kurz mitgeteilt, an denen sie teilnahmen, oder in denen sie gefallen sind. Soweit die Angehörigen noch im Besitze der Briefe waren, sind auch einige schöne Stellen daraus angeführt, die für die Gefallenen charakteristisch und für die Allgemeinheit von Bedeutung sind.

 


 

Emmert, Anton (Jönges)

Bergmann, geb. am 11. September 1883,verheiratet mit Berta geb. Hohmann

Vater von drei Kindern (August, Lina, Johanna).
Am 5. August 1914 wurde er als Landwehrmann zum Res. Inf. Reg. 88 einberufen und machte den Vormarsch durch Belgien mit. Dort fiel er am 22. August 1914 durch einen Kopfschuß bei Neufchateau. Er wurde zuerst dort am Waldesrand beerdigt, später aber wieder ausgegraben und auf dem dortigen Ehrenfriedhof beigesetzt. Am 10. August 1914 schrieb er aus Hanau an seine Frau und Angehörigen:

"Heute morgen hat der Pfarrer uns das Herz erst leicht gemacht. Und ich habe auch erst mal kommuniziert. Wir kommen nach der französischen Grenze. Aber keine Bange. Mir ist es jetzt schon leichter als anfangs. Laßt es kommen wie es will, ich bin ja reisefertig. Macht euch weiter keine Gedanken um mich und bleibt einig zusammen."

Von seinen Kameraden wurde berichtet, daß er am Morgen seines Todestages erst noch die hl. Kommunion empfangen habe. Sie lagen bei einer Kirche, und der Pfarrer forderte sie auf, erst zum Tische des Herrn zu gehen, und er allein trat vor zur Kommunionbank, um sich zu stärken für seine letzte schwere Stunde. Er ist der erste Gefallene aus Rommerz, in diesem Krieg.

 

Image

 



Auth, Karl (Peresch)


geb. am 11. Januar 1892, ehel. Sohn des Athanasius Auth und der Sophie geb. Wehner.

Diente beim Ausbruch des Krieges im zweiten Jahre beim Inf. Reg. No. 81 in Frankfurt a/M. Gleich am 1. Mobilmachungstage rückte er ins Feld und machte den Vormarsch durch Belgien nach Frankreich mit. Wahrscheinlich fiel er am 8. September 1914 im Argonnenwald. Er gilt als vermißt. Nähere Nachricht über ihn ist nicht eingetroffen.

+ 6. September 1914 bei Etrepy!

 

Image

 



Jahn, Josef, Gorre


Schuhmacher, geb. am 28. Januar 1892 ehel. Sohn des Ambrosius Jahn und der Katharina geb. Heurich

Bei Ausbruch des Krieges stand er im 1. Dienstjahre beim 1. Garde Reg. Zu Fuß in Potsdam. Zehn Tage nach der Mobilmachung zückte er ins Feld auf dem westl. Kriegsschauplatz. Dort nahm er an den Kämpfen bei Rheims teil, wo seine Kompanie bis auf 7 Mann vernichtet wurde. Er gehörte zu diesen sieben Überlebenden. Etwa 8 Tage später, am 26. Sept. 1914, wurde er, als er Munition vorbringen mußte, vermißt. Erst drei Jahre später erhielt der Vater die Nachricht, daß sein Sohn bei St. Leonhard a. d. Marne beerdigt sei.

 

Image

 


Möller, Wilhelm (Kaline)


Maurer und Fabrikarbeiter, geb. am 9. Februar 1885, ehel. Sohn des August Möller und der Justina geb. Wenzel.

Wurde am 6. August 1914 zum Inf. Reg. 137 nach Münster i. W. eingezogen. Am 22. September 1914 kam er nach Frankreich und zwar nach dem Elsass. Dort fiel er nach wenigen Tagen, am 27. September 1914 bei Fransart. Er liegt in einem Massengrab.

 

Image

 



Etzel, Emil, (Etzels)


Schuhmacher, geb. am 16. September 1887, ehel. Sohn des Heinrich Etzel und Auguste geb. Möller.


Wurde am 4. August 1914 zum Res. Inf. Reg. 204 nach Berlin eingezogen. Als Unteroffizier bildete er dort bis 13. Okt. 1914 Freiwillige aus. Kam am 13. Okt. 1914 auf den westlichen Kriegsschauplatz nach Belgien, nahm an den dortigen Kämpfen teil und fiel am 26. Okt. 1914 bei Dixmuiden. Bei einem Sturmangriff erhielt er einen Kopfschuß und starb nach wenigen Augenblicken. Er liegt bei Essen begraben, wahrscheinlich in einem Massengrab.

 

Image

 

 


 


Schiebener, Karl (Nolls)


Arbeiter, geb. am 13. Februar 1889, ehel. Sohn des Romanus Schiebener und Luise geb. Bessler.


Wurde am 2. Mobilmachungstag nach Spandau zum Garde Grenadier Reg. Nr. 5 einberufen und kam auf den westl. Kriegsschauplatz. Nahm an der Erstürmung Namurs teil und brachte dann einen Gefangenentransport nach Deutschland zurück. Dann kam er auf den östlichen Kriegsschauplatz und Nahm an den Kämpfen bei Warschau teil. Seit 24. November 1914 ist er vermißt. Drei Jahre später traf die Nachricht ein, daß er bei Lotz gefallen und in Borowo nahe bei Lotz begraben sei.

 

Image

 



Krah, Augustin (Ossemöllesch)


geb. am 4. Oktober 1887, ehel. Sohn des Gregor Krah und der Justina geb. Schnell.


Wurde am 5. August 1914 nach Hanau zum res. Inf. Reg. No.88 Einberufen. Von Hanau rückte er ins Feld auf den westlichen Kriegsschauplatz und nahm an folgenden Kämpfen teil:

24. – 29. August 1914 Schlacht an der Maas.
30. August 1914 Gefecht am Ardonnenkanal und Verfolgungsgefechte
31. August 1914 Gefecht bei Oches
7. – 12. September 1914 Schlacht an der Marne
Vom 14. September ab Stellungskämpfe in der Champagne und westl. der Argonnen. Vom 27. September ab immer in Stellung.
Am 3. Februar 1915 Erstürmung der Höhe 191. Fiel am 16. Februar 1915 bei der Höhe 191 vor Massiges, von einem Granatsplitter in die Schläfen getroffen. Wurde dort in der Nähe beerdigt.

 

Image

 



Rübsam, Emil (Rübsams)


Arbeiter, geb. am 19. September 1893, ehel. Sohn des Anton Rübsam und der Martha geb. Schädel


Als der Krieg ausbrach, stand er im zweiten Dienstjahre bei 2. Garde Reg. Zu fuß in Berlin und war Unteroffizier. Gleich bei Kriegsausbruch kam er auf den westlichen Kriegsschauplatz, machte den Vormarsch durch Belgien und Frankreich mit und nahm an den dortigen Kämpfen und Schlachten teil. Fiel am 1. März 1915 bei La Masnil in der Champagne. Wo er beerdigt worden ist, ist nicht bekannt. Wahrscheinlich wurde er von einer Granate verschüttet, wie seine Kameraden berichten.

 

Image

 



Schöppner, Augustin (Odhätte)


Arbeiter, geb. am 1. Oktober 1887 ehel. Sohn des Franz Schöppner und der Maria geb. Lauer.


Wurde am 5. August 1914 zum Inf. Reg. 118 nach Mainz einberufen. Nach seiner Ausbildung kam er am 10. März 1915 auf den östl. Kriegsschauplatz. Wurde dort dem Inf. Reg. 70 zugeteilt. Fiel am 30. März 1915 bei Wierstomimy Rußland, infolge Brustschuß. Wo er beerdigt worden ist, konnte nicht festgestellt werden. Am 14. März schrieb er aus Razki (Rußland) an seine Eltern:

"Glücklich bin ich in Rußland angekommen. Heute hatten wir Sonntag, aber wir nicht. Zu kaufen ist nichts als Tee u. man ist froh, wenn man den bekommt. Wie glücklich seid ihr doch in der Heimat u. wißt es nicht zu schätzen. Wenn ich nur meine Heimat wieder sehe."

 

Image

 


Kress, Ferdinand (Dehlers)


geb. am 23. September 1894, ehel. Sohn des Hüttners; Berhard Kress und Genovefa geb. Hasenauer.


Wurde am 13. Januar 1915 zum Garde Füsilier Reg. nach Darmstadt eingezogen. Am 6. März kam er ins Feld nach Rumänien und machte folgende Gefechte mit:

17.März 1915 – 4. April 1915 Zwinin II
6. April 1915 – 17. April 1915 Moldawska

Wurde am 15. April 1915 durch Bauchschuß verwundet und starb den Heldentod. Er ist beerdigt auf dem Militärfriedhof in Kornarniki.

 

Image

 

 


 


Schöppner; Karl Johannes, (Klenneres)


geb. am 23. November 1894, Sohn des Bardo Schöppner und der Maria geb. Kopp.


Wurde am 22. Januar 1915 nach Offenbach Inf. Reg. 168 einberufen. Von da kam er nach Galizien, in Stellungskampf gegen die Russen in den Karpaten. Fiel am 20. Mai 1915 bei Haryslawice (Galizien) durch Kopfschuß morgens 4.30 Uhr. Das Grab befindet sich auf der Höhe 284 bei Haryslawice. In einem Brief an seine Eltern vom 9.4.15 beschreibt er seine Reise in die Karpaten und seine Ankunft auf dem Schlachtfeld. Darin heißt es: Ich will euch mitteilen, daß es mir gut geht. Wir sind gefahren über Eisenach, Dresden, dann die Elbe hinauf, bis Böhmen. Da sind wir verpflegt worden. Dann ging's nach Prag, von Prag nach Lobositz, Wien, Budapest, nach Ungarn. Hier ist nun der Verkehr mit Menschen abgeschlossen, lauter Zigeuner. Und dann sind wir gekommen bis zur Endstation. Da war es Ostersonntag morgens 5 Uhr. Dann sind wir 15 km marschiert, da haben wir Halt gemacht, haben gegessen und Patronen empfangen und sind eingeteilt worden in Kompanien. Am Abend haben wir unter Zelten geschlafen. Montag wurden wir um 4 Uhr geweckt und dann ging's die Karpaten hinauf. Gegen Mittag waren wir dort. Dann sind wir an einen Waldrand geführt worden, wo wir gerade unser Regiment im Sturmangriff sehen konnten. Da haben wir den ganzen Mittag gelegen bis Abend 7 Uhr. Hier haben wir die ersten Granaten und Schrapnells und Gewehrkugeln gehört. Da sind wir zusammen gekrochen, ich und Weber. Und sie sind immer 100 Meter hinter uns geplatzt. Dann sind wir Abends 7 Uhr abmarschiert in russ. Stellungen, die sie verlassen hatten. Wir haben im Freien geschlafen bis morgens 8 Uhr. Dann sind wir in die Kompanie gekommen und haben Schützengräben ausgehoben u.s.w . In einem anderen Brief vom 11.4.15:

"Heute haben wir Sonntag, aber wir merken nichts vom Sonntag."

Denn letzten Brief schrieb er am 16.5.15 an seine Eltern aus Galizien:

"Ich konnte nicht eher schreiben, denn wir sind seit 5. Mai auf Verfolgung der Russen. Wir haben eben jeden Tag große Märsche. Keine Post kommt an und auch kein Paket. Aber wir sind jetzt aus den Bergen heraus und haben schönes Land vor uns. Wir werden nach der Festung Przemist kommen, die Russen reißen dauernd aus."

 

Image

 



Weber Karl (Hambals)


Bergmann, geb. am 11. Januar 1894, Sohn des Hüttners Ferdinand Weber und der Thekla geb. Best.

Wurde am 25. Januar 1915 nach Offenbach zum Inf. Reg, 168 einberufen, nach seiner militärischen Ausbildung kam er nach Galizien. Beim ersten Angriff auf Lemberg am 16. Mai 1915 wurde er durch Brustschuß verwundet und kam ins Lazarett zu Dobromil. Dort starb er infolge seiner Verwundung am 20. Mai 1915, Nachmittag 7Uhr 50 Minuten. Er ist begraben auf dem dortigen katholischen Friedhof. Aus den Karpaten schrieb er am 22. April 1915 den letzten Brief an seine Eltern, demselben legte er zwei Blumen aus den Karpaten bei mit den Worten:

"Hier lege ich auch ein paar Blümlein bei, aus den Karpaten. Hebt sie gut auf, als Andenken an mich."

 

Image

 



Gärtner, Karl, (Domese)


geb. am 1. Oktober 1870 zu Rommerz, verheiratet mit Maria geb. Schad. Vater von 5 Kindern.


Wurde im November 1914 nach Hanau zum Landsturmbattalion eingezogen. Kam im Mai 1914 auf den östlichen Kriegsschauplatz nach Russland. Kämpfte zuerst bei Kowno, von da nach Barglow, fiel bei einem nächtlichen Überfall der Russen durch einen Bajonettstich in den Leib am 29. VII. 1915. Er starb am 30. Juli 1915 im Feldlazarett zu Königsberg und ist dort begraben. Von den Gefallenen von Rommerz ist er der Älteste.

 

Image

 



Henkel, Josef, (Krüz)


Bauer, geb. am 31. Dezember 1890, Sohn des Bauern Magnus Henkel und der Theresia geb. Nüchter.


Wurde am 26.11.1915 nach Oestrichwinkel (bei Mainz) zum Inf. Reg. 224 eingezogen und dort ausgebildet, dann kam er erst nach Hanau und Homburg v.d.H. Von dort aus zog er ins Feld nach Galizien, macht mehrere Gefechte mit. Dort erkrankte er an Cholera und starb am 30. Juli 1915 im Lazarett in Nadajow, Bezirk Bezezani (Galizien) und ist dort auch beerdigt. An seinem Todestag starb auch Karl Gärtner den Heldentod.

 

Image

 



Schad, Leo, (Metria)


Arbeiter, geb. am 3. März 1895, Sohn des Ferdinand Schad und der Demetria geb. Wehner.


Wurde am 5. Mai 1915 nach Homburg v.d.H. Inf. Reg. 81 eingezogen und kam am 28. Juni 1915 ins Rekrutendepot Authe (Frankreich). Am 20. August rückte er ins Feld (Champagne) und nahm an der großen Offensive in der Champagne teil. Fiel am 25. September 1915 durch einen Granatsplitter bei Ville sutr Tourbe.Wo er beerdigt worden ist, ist unbekannt, wahrscheinlich liegt er in einem Massengrab. Aus dem Rekrutendepot Authe schrieb er am 8.8.1915 an seine Eltern: „Heute hatten wir Kirchgang. Da war hl. Messe und Predigt. Der Pfarrer forderte uns auf zum aushalten; alles war so andächtig hier und da sah man eine Träne aus dem Auge rollen. Jetzt ist mein Herz rein, jetzt mag es kommen wie es will, wir ziehen mit Gott in den Krieg. zuletzt sprach er vom Bußsakrament, er hat ein gemeinsames Gebet gesprochen mit uns und unsere Sünden sind uns vergeben. Das kann nur hier im Felde gemacht werden denn es dauerte zu lange, wenn er jeden, wenn er jeden seine Sünden anhören wollte. Er beteuerte auch, daß man im Felde zu jeder Zeit die heilige Kommunion empfangen kann. In einem anderen Brief vom 3.8.1915:“ Ich denke: Gott mit mir! Ich ergebe mich ganz ihm hin, mag kommen wie es will. Soll es ihm gefallen, mein Leben zu sich zu nehmen, da ist auch nichts daran zu ändern und sollte er mir eine Verwundung zukommen lassen, so wird er`s am besten zu lenken wissen. In einem der letzten Briefe, vom 19.9.1915:

“Heute ist es wieder einmal Sonntag. Um 10 Uhr hatten wir Kirchgang. Welche Andacht herrschte unter uns Kriegern. Und wie sie alle beten. Zum Schluße der Messe wird die Kommunion ausgeteilt und das ist uns Trost. Was wäre ich so froh, wenn ich erst einmal bei Euch zur Kirche gehen könnte und wir unsere Gebete zu Gott zusammen beten könnten. Und um eins bitte ich Euch: Vergesst mich nicht im Gebet.“

In einem Brief vom 13.9.1915 schreibt er:

"Liebe Mutter, Du machst Dir Sorge um mich. Des Tages über kommen auf einem Platz so groß wie das Kreuzdorf meistens 500 Granaten. Wie manche sind neben mir geplatzt, und viele Splitter sind um mich herum gefunkt. Wenn Gott es zuließe, wäre ich schon nicht mehr. Aber er hat mich beschützt und wird mich auch weiter beschützen. Denn ein Jüngling so reinen Herzens wie ein Engel, warum soll Gott einen solchen nicht beschützen. Und soll es ihm gefallen, mich zu sich zu nehmen, so bin ich auch aufgehoben; aber am liebsten täte ich Euch Lieben noch einmal sehen. Am Beten fehlt es bei uns nicht und Ihr dürft uns auch im Gebete
nicht vergessen, denn es ist unsere einzige Zuflucht,"


Das Leben iim Schützengraben
(Leo Schad, Brief v. 13.9.1915)

"Jetzt will ich Dir, liebe Mutter, auch einmal unser Leben im Graben beschreiben. Die Graben sind nicht breiter als 50cm und 2,50 m tief und beschreiben meistens Schlangenlinien. Vom Grunde dieser Gräben gehen links und rechts die Unterstände ab. Die Unterstände sind 3 bis 4 Meter tief und schön mit Eichenholz gesprießt. Der Boden ist mit Brettern gedielt und Stroh drauf. Auch ist ein kleiner Vorplatz vorhanden, wo wir uns mit gelben Lehmsteinen einen kleinen Herd gebaut haben und nach oben ein Loch gearbeitet, daß der Rauch abzieht. Des Nachts bekommen wir warmes Essen und des Tages kochen wir uns Kaffe und essen Geleebrot dazu. Auch haben wir Haustiere angelegt, die schönsten sind die Ratten und Mäuse. Die Ratten sind so schön und fett wie so eine halbausgewachsene Katze. Nebenbei halten wir uns auch eine Bienezucht, von welchen wir Tag für Tag 20 bis 30 Stück pro Mann schlachten. Des Nachts, wenn man einwenig schlafen will, halten sie den Parademarsch auf unseren Buckeln ab. Da muß man aufwachen und den Takt dazu schlagen. Hoffentlich werden wir bald in Ruhe kommen. Da werden sie nebst Dampf aus dem Korb herausgeholt. Hoffentlich werden wir dann nicht mehr zur Ruhe brauchen, denn wir wollen bis Weihnachten in Paris sein."

 

Image

 

 


 


Leibold, Leonhard,


geb. am 28. August 1895 In Kleesberg Kr. Schlüchtern. Ältester Sohn des Gerhard Leibold und Apollonia geb. Hau

Wurde am 10.VI.15 nach Darmstadt zum Inf. Reg. 116 eingezogen. Kam am 15.IX. 15 nach Galizien u. wurde dort dem Res. Inf. Reg. 221 zugeteilt. Am 2. November 1915 fiel er bei einem Sturmangriff an der Strypa. Beerdigt ist er mit noch 13 Kameraden in einem Massengrab in der Nähe von Sinniekowce ander Strypa.Der Feldwebe seiner Kompanie schreibt an die Eltern des Verstorbenen:“Wir verlieren in ihm einen lieben Kameraden, der bis zum letzten Augenblick seine Pflicht u. Schuldigkeit getan hat und wir werden sein Andenken stets hoch in Ehren halten. Liebevolle Kameradenhände haben ihm sein Grab gegraben u´. an Ort u. Stelle beerdigt.

 

Image

 


Schad, Franz (Hättis)


Maurer, geb. am 22. Juni 1890, ehel. Sohn des Bonifatius Schad Und der Veronika geb. Möller.


Wurde im November 1914 nach Mainz zum Inf. Reg. 87 eingezogen, kam im Frühjahr 1915 ins Rekrutendepot nach Ham in Nordfrankreich. Im März 1915 kam er an die Front, Stellungskämpfe bei Roy, im Februar 1916 nach Verdun. Am 21. Februar 1916 fiel er bei Flabas vor Verdun. Er liegt in einem Massengrab.

 

Image

 



Möller, Karl (Spatze)


geb. am 25. April 1886, ehel. Sohn des Theobald Möller und der Sophie geb. Seufert.


Wurde am 4. Mobilmachungstage nach Posen zum Res. Inf. Reg. 46 einberufen und kam von da auf den westlichen Kriegsschau – platz, zuletzt war er bei Verdun. Seit dem 28. März 1916 ist er vermißt. Wahrscheinlich ist er bei Forts Vaux gefallen. Ein Kamerad teilt nach genauer Erkundigung mit, daß er dort wahrscheinlich mit 8 anderen Kameraden den Heldentod gestorben sei. Diese seien von einem Volltreffer getötet worden. Nach seinem Urlaub schrieb er am 14.1.15 an seine Mutter:

"Gestern Abend wieder im Schützengraben angelangt. wir sind hier 3 Tage, um unsere Sachen in Ordnung zu bringen, dann geht`s wieder drei Tage in Bereitschaft, dann wieder 3 Tage in Schützengraben. Man muß jeden Tag Gott danken, daß man immer so Glück hat. Denn im Schützengraben und in Bereitschaft, da sind wir immer im Artilleriefeuer. Bruder Eduard hat mir auch einen Brief geschrieben. Wir wollen hoffen, daß uns der liebe Gott alle beide auch weiterhin beschützt und uns alle beide gesund in unsere Heimat zurückführt."

 

Image

 



Hofmann, Josef (Bälze)


geb. am 21. November 1895, Sohn des Karl Hofmann und Rosaliageb. Heurích.


Wurde am 25. Mai 1915 nach Mainz, Fuss Art.Reg.No. 3 eingezogen. Kam am 27.August 1915 auf den westlichen Kriegsschauplatz, nach Hattonkourt, kämpfte bei Verdun. fiel bei Douaumont am 7.März 1916 von einem Granatsplitter in den Kopf getroffen. Sein Grab ist bei Louremont. Kurz nach seiner Ankunft auf dem westl. Kriegsschauplatz, von Hattenkourt aus, schrieb er an seine Eltern:

"Und macht euch lt. Eltern keine Gedanken. Sehen wir uns zu Hause nicht wieder, dann aber auf ein frohes Wiedersehen im Himmel. Lasst die Schwestern für mich beten, daß ich wieder gesund nach Hause komme, besonders Rosa und das kleine Schwesterchen Lina. Haltet die Geschwister zum Beten an. Ich habe als ungern gebetet, aber jetzt betet man von selbst."

Dann heißt es weiter:

"Liebe Eltern! macht Euch keine Sorgen um mich. Ich bin gerettet, wenn eine Kugel kommen soll. Es ist keiner Kugel auszuweichen. Halte still wie Gott es will und füge dich darein."

 

Image

 



Kopp, Klemens, (Kopps)


Maurer, geb. am 20.August 1877 zu Hauswurz, verheiratet mit Auguste geb. Leinweber.

Vater von drei unerwachsenen Kindern. Zog am 10.märz 1916 als Landwehrmann beim Inf. Reg. 117 nach Frankreich, kämpfte bei Douamont, fiel am 17. April 1916 durch einen Kopf und Brustschuß. Ferdinand Mahr von Rommerz hat ihn dort tot liegen sehen. Wo beerdigt; ist unbestimmt. Zwei Tage vor seinem Tod schrieb er an seine Frau und Kinder einen Brief, worin es heißt:

"Bete für mich, daß ich; wenn Gott will, mit dem Leben davon komme. Nun das Beste wollen wir hoffen, denn wer auf Gott vertraut, hat auf festen Grund gebaut."

 

Image

 

 


 


Schmitt, Ferdinand, (Holl-Schmitte)


geb. am 17. Dezember 1883, ehel. Sohn des Raimund Schmitt und der Ida geb. Möller, verheiratet mit Katharina geb. Breuning.

Seit einer Reihe von Jahren wohnte er in Frankfurt a. M. er ist Vater von zwei Kindern. Wurde am 5. Mai 1915 nach Villbach zum Truppenübungsplatz einberufen und dort ausgebildet. Kam am 27.Oktober 1915 nach Serbien und am 26.April 1916 auf den westlichen Kriegsschauplatz, Champagne. Machte den Angriff auf Verdun mit, galt anfangs als vermißt, später erhielten die Eltern seine Sachen (Rosenkranz, Sterbekreuz, Portemonnaie u. letzte Löhnung). Sein Todestag wurde auf den 11. Juli festgesetzt. Näheres über seinen Tod konnte nicht festgestellt werden. Vor Ostern empfing er seine hl. Osterkommunion. Den Beichtzettel mit dem Bilde des Gekreuzigten, worunter die Worte standen:

"Vater in Deine Hände empfehle ich meinen Geist“, schickte er an seine Frau und fügte hinzu: "dieselben Worte will auch ich sprechen. Um eins bitt ich Dich, lb. Frau, sollte ich fallen, dann bete alle Tage ein Vater unser für mich."

Seine Eltern bat er, seine Frau und Kinder nicht zu verlassen.

 

Image

 


Möller, Ferdinand, Damian (Stoffels)


Hüttner, geb. am 31.1.1880, verheiratet mit Maria Wenzel. Vater eines Kindes.


Wurde am 6.August 1914 zum Inf.Reg.88 einberufen und kam dann auf den westl. Kriegsschauplatz. Machte folgende Gefechte bezw. Schlachten mit: 22 – 23.8.1914 Schlacht bei Neufchateau, 24 – 29.8.1914 Schlacht bei Maas, 7 – 12.9.1914 Schlacht an der Marne, vom 13.9.1914 die Stellungskämpfe in der Champagne. Er wurde im Jahre 1915 Unteroffizier. Fiel am 1.August 1916 bei Souville beim Vormarsch nach Verdun. Wurde dort in einem Massengrab beerdigt. Am 13.Juli 1916, kurz vor seinem Tode, schrieb er an seine Frau:

"Wir liegen hinter der Front in einem schönen Städtchen. Aber, morgen geht es fort nach Verdun. Dort sollen wir stürmen. Das wird dort ein schönes Durcheinander geben. Denn das ist keine Kleinigkeit. Was werden da wieder so viele Ihr Leben lassen müssen. Wollte doch Gott, daß ich da auch verschont bliebe undwieder glücklich zurückkomme. Jetzt will ich schließen und stelle mich unter den Schutz der lieben Gottesmutter, des hl. Josef und des hl. Herzens Jesu. Lebet wohl, meine Lieben, auf ein frohes Wiedersehen."

 

Image

 



Fröhlich, Leonard (Möllesch)


geb. am 21. Dezember 1883, verheiratet mit Mina geb. Auth. Vater von drei Kindern.


Wurde am 5.August 1914 nach Hanau zum Res.Reg.88 einberufen. Kam am 13 August auf den westl. Kriegsschauplatz. War anfangs bei der Fuhrparkkolonne. Vom 28.Dezember 1915 ab in die Front, bei Vaux in der Champagne in Stellung. Seit Juni 1916 kämpft er bei Verdun. Dort wurde er seit dem 2.August 1916 vermißt. Wahrscheinlich ist er verschüttet, oder von der Granate, zerrissen worden, wie ein Kamerad mitteilte. In seinem vorletzten Briefe vom 11.7.16 schreibt er an seine Frau: 

"Am Sonntag war ich zu hl. Kommunion und gehe alle Abend in die Kirche u. bete, daß mich unser hergott beschützt. Betet auch Ihr, dann wird er schon alles zum Besten lenken. Und dann noch eins. Wen mir das Glück nicht beschieden sein sollte, zu Euch zurückzukehren, dann liebe Mina, erziehe unsere Kinder gut."

In seinem letzten Brief vom 29.7.1916 schreibt er an seine Frau:

"Wir sind hier in einem kleinen Ort, die Kirche mitten im Dorf, der Friedhof um die Kirche herum. Ich sitze auf einem Heldengrab, es liegen da zwei Deutsche und ein Franzose darin und wenn man so herumschaut, da sitzt an jedem Stein ein Mann u. schreibt an seine Lieben in der Heimat. Möge uns doch der göttl. Heiland einen recht baldigen Frieden schenken, damit das Elend bald ein Ende nimmt."

 

Image

 


Heil, Wilhelm, (Schöffesch)


geb. am 28.November 1895, ehel. Sohn des Leonhard heil und der Franziska geb. Herbert.


Wurde am 3.Mai 1915 nach Homburg v.d.H. zum Res.Inf.Reg.81 eingezogen, kam im Juli 1915 nach Frankreich in die Champagne-Offensive, vom 28.Juli 1916 ab nach Verdun. Seit 2. August 1916 ist er vermißt.

 

Image

 


Stupp, Klemens, (Stupps)

Bergarbeiter, geb. am 23. November 1883 zu Flieden, verheiratet mit Bibiane geb. Staubach. Vater von drei Kindern.


Wurde am 5.August 1914 zum Res.Inf.Reg. 88 eingezogen, kam auf den westl. Kriegsschauplatz, machte folgende Gefechte bezw. Schlachten mit: 22. – 23.8.14 Schlacht bei Neuschateau, 24. – 29.8.14 Schlacht an der Maas, 7. – 12.9.14 Schlacht an der Marne, 13.9.14 Stellungskämpfe in der Champagne. Wurde am 3.2.1915 bei der Erstürmung der Höhe 191 nördlich Massige verschüttet, konnte sich aber wieder befreien. Fiel vo Verdun am 3.8.1916. Wahrscheinlich ist er in einem Massengrab beerdigt. Über seinen Tod und seine letzten Augenblicke schreibt sein Kamerad Reusswig:

"Ihr Mann hat bei mir gesessen in einem Erdloch. Es saßen noch mehr darin und wer dachte von uns allen, daß noch einmal einer herauskommt bei solch schrecklichem Feuer. Und da kam die tödlich schwere Granate, sie ging ein Stückchen vor uns und ein großer Splitter ging in den Körper Ihres lieben Mannes; ich hörte ihn noch beten und nach diesen Worten war er tot."

Ferner schreibt sein Kamerad Damian Kress von Rommerz: "Er ist gut gestorben. Wir hatten kurz vorher noch gebeichtet u. kommuniziert. Und der Ger."

Möller von Rommerz schreibt: 

"Er ist von einer Granate in den Rücken getroffen worden, hat kurze Zeit noch gelebt und hat dabei noch gebetet u. dann ist er während dem Beten gestorben."

 

Image

 

 


  

 

Auth, Emil (Peresch)


Bergmann, geb. am 22.III.1879, Ehemann der Rosalia geb. Klug.


Kam am 1.August 1914 zum Res. Inf. Reg. 80 nach Belgien zur Besatzung, 1915 nach Frankreich, kämpfte in der Champagne und bei Verdun, dort ist er wahrscheinlich am 15.August 1916 gefallen; er gilt als vermißt. Er wurde beim Sturmangriff verwundet (Kopfschuß). Entweder ist er an seiner Verwundung gestorben, oder im Artilleriefeuer gefallen, weil die Stellung beschossen wurde. Näheres über seinen Tod konnte nicht festgestellt werden.

 

Image

 



Wehner, Wilhelm, (Hättis)


Maurer, geb. am 27. Juli 1881, verheiratet mit Franziska geb. Möller. Vater eines Kindes.


Wurde am 6.August 1914 zum Landw. Inf. Reg. 118 eingezogen, kam im September 1914 nach Frankreich, nahm an den Kämpfen im Argonnenwalde teil. Ende 1916 erkrankte er an den Nerven, kam am 2. Januar 1917 mit dem Lazarettzug nach Stolzenfels a. Rh. Er starb am 12. Januar 1917 zu Andernach und wurde am 14. Januar 1917 in Rommerz beerdigt.

 

Image

 


Neidert, Leo, (Neiderts)


Arbeiter, geb. am 17. Februar 1896, ehl. Sohn des Lorenz Neidert und der Josephine, geb. Maul.

Kam am 26. September 1915 zum Inf. Reg. 165 nach Donaueschingen. Nach seiner Ausbildung kam er am 6.8.1916 auf den westlichen Kríegsschauplatz. Fiel in der Schlacht an der Somme bei Grandecourt am 27. September 1916 durch Kopfschuß. Er nahm an folgenden Kämpfen teil: 5 – 19. September, Stellungskämpfe im Artois 20 – 27 September, Schlacht an der Somme. Am 29.9.1916 erhielten die Eltern folgende Nachricht vom Feldwebel:

"Ihr Sohn, unser lieber tapferer Kamerad starb am 27.9.1916 bei einem furchtbaren englischen Angriff den Helden – tod fürs Vaterland. Wir kämpften an der Somme und zwar westl. Grandecourt. Durch Artilleriegeschoß wurde Ihr Sohn in den Kopf getroffen und sofort getötet. Eine Bestattung Ihres Sohnes und Abnahme etwa vorhandener Wertgegenstände unsererseits war nicht möglich, da wir von den Engländern etwas zurückgedrängt wurden."

 

Image

 



Nüchter, Wilhelm, (Ännis)


Bergmann, geb. am 18.April 1883, ehl. Sohn des Hüttners Wigbert Nüchter und der Maria geb. Schad, verheiratet mit Theresia geb. Harbott. Vater von vier Kindern.


Wurde am 3. Mobilmachungstag nach Göttingen zum Inf. Reg. 82 eingezogen und kam dann auf den westl. Kriegsschauplatz. Im Jahre 1916 auf den östlichen Kriegsschauplatz in Stellungskampf Dort fiel er am 30. Nov. 1916 bei Grutung, von einer Granate getroffen. Vom westl. Kriegsschauplatz schrieb er an seine Elter:

"Liebe Eltern! Ich habe ein großes Gefecht mitgemacht. Wir haben am 23. Februar und 2. März die Franzosen zurückgeschlagen. Davor habe ich erst die hl. Sakramente empfangen. Ich glaube nicht, daß ich wieder glücklich herauskäme. Habe viel zur lieben Gottesmutter gebetet und zum hl. Herzen Jesu, und so bin ich diesmal wieder glücklich herausgekommen. Wie Mutter mir schreibt, hat sie auch diese Tage keine Ruhe gehabt. Betet für mich, daß ich doch wieder zu meiner lieben Frau und zu meinen Kindern zurückkehre.“

Aus Rußland schrieb er am 28.5.16:

"Wir haben hier ein Lager, so hat bei uns das Vieh ein besseres Lager als wir. Wir haben einen Strohsack, da sind drei Halme Stroh drin. Auf einem Stein liegt man eben so weich wie auf unserer Pritsche. Wenn ich des
Morgens aufstehe, da tun mir die Knochen weh. Das ist bald nicht mehr zum Aushalten."

 

Image

 



Heil, Leopold, (Ferdinande)


ehel. Sohn des Amand Heil und der Ferdinanda geb. Wehner, beb. am 29. Juni 1891.


Diente bei Kriegsausbruch beim Feld Art. Reg. 47, 2. Batt. zu Fulda. Zog am 6. Mobilmachungstage als aktiver Unteroffizier ins Feld. Kämpfte zuerst in Belgien, später in Rußland (Kurland) und am Schluß wieder in Frankreich. Dort machte er die große Marz-Offensive mit. Er kam auf einer Patrouille in der Nacht vom 7. zum 8. August 1918 abhanden (bei Villers). Er gilt als vermißt. War am 1. November 1917 zum Vicewachtmeister befördert worden. Kurz zuvor, ehe er vermißt wurde, schrieb er an seine Eltern:

"Auch wir wollendem Vaterlande ein Opfer bringen u. das will ich gern sein, wenn nur meine anderen Brüder wieder nach Hause kommen."

 

Image

 

 


 


Weber, Hermann, (Hambals)


Bergmann, geb. am 27.August 1897, Sohn des Hüttners Ferdinand Weber und der Thekla geb. Best.


Wurde am 2. Juni 1916 nach Darmstadt zum Garderegiment 115 eingezogen und dort ausgebildet. Kam im Oktober 1916 nach Belgien (Beverla). Im November nach Rheims. Am 24. Januar 1917 nach Verdun. Abends ½ 11 Uhr dort angekommen wurde er gegen ½ 12 Uhr von einer Granate tödlich getroffen und starb nach einigen Minuten. Er wurde auf der Höhe 250 bei Beaumont (in der Eckschlucht vor Verdun) begraben. Am 1.11.1916, ehe er von Beverla ausrückte, schrieb er an seine Eltern:

"Soeben schicke ich Euch das Abschiedspaket. Hoffentlich wird es ja glücklich ankommen. Um 10 Uhr haben wir heute Abschiedsgottesdienst, um 3 Uhr gehen wir zu Beichte und morgen früh empfangen wir die Abschiedskommunion. Dann kann es wegen mir auch in den Schützengraben gehen. Ganz sicher kommen wir bis Samstag fort nach Frankreich. Liebe Eltern, verzeiht mir alles was ich Euch in meinem Leben Böses zugefügt habe und vergeßt das Schreiben nicht, denn ich höre immer gern was von zu Hause. Jetzt will ich in die Kirche gehn, um dem Abschiedsgottesdienst Mitbeizuwohnen und heute Mittag will ich meine Sünden beichten und dann kann es losgehen. Liebe Eltern, wenn ihr mal die Nachricht erhalten solltet, daß ich auf dem Felde der Ehre gefallen sei, so braucht Ihr euch nicht zu kränken, denn da bin ich gut aufgehoben. Was wir natürlich nicht hoffen und was auch nicht der Fall sein wird."

In seinem letzten Brief schreibt er mit Todesahnung an seine Eltern:

"So eben sind wir von Rheims nach Verdun gekommen, dann werdet Ihr die Todesnachricht von mir sehr bald erhalten."

 

Image

 


Hack, Richard, (Firles)


Geb. am 5. August 1896, ehel. Sohn des Leopold Hack und der Luzia geb. Möller.


Wurde im März 1917 nach Wiesbaden zum Inf. Reg. 81 eingezogen. Kam im Mai auf den westlichen Kriegsschauplatz, kämpfte bei Verdun und Rheims. Wurde am 9. Juni 1917 bei Laon vermißt. Ob Gefallen oder in Gefangenschaft geraten, konnte nicht festgestellt werden. Wahrscheinlich ist er gefallen.

 

Image

 


Weber, Emil, (Nasse)


Maurer, geb. am 15.März 1894, Sohn des Bahnarbeiters Karl Weber und der Rosa geb. Maul.


Wurde im Juni 1916 nach Hanau zum Inf. Reg. 253 eingezogen und dort ausgebildet. Kam zuerst nach Russland, dann nach Rumänien. Im März 1918 nach Frankreich. Wurde am 9. Mai 1918 bei Kremenenz (im Park)
von einer Granate verschüttet. Er gilt als vermißt.

 

Image

 


Schleicher, Anton, (Binuse)


geb. am 24. Juli 1887, verh. mit Maria geb. Neidert. Vater eines Kindes.


Wurde am 5. August 1914 zum Res. Inf. Reg. No. 88 nach Hanau eingezogen, rückt am 11. August 1914 von Hanau aus, machte den Vormarsch durch Belgien mit und durch Nordfrankreich bis an die Marne. Wurde bei der Erstürmung der Höhe 191 nördlich Massiges leicht verwundet. Machte folgende Gefechte bezw. Schlachten mit: Oktoberherbstschlacht an der Champagner 15. Schlacht bei Verdun 1916. Stellungskampf in Lothringen 1917. Doppelschlacht Aisne - Champagne 1917. Stellungskampf bei Rheims. Tankschlacht bei Cambrai im November 1917. Große Angriffsschlacht von der Siegfriedstellung aus bei Arras und Albert 18. Mai 1918 Schrapnellsteckschuß im rechten Oberarm. Fiel am 13. August 1918 bei Hamelincourt bei Arras. Wurde von einem Granatsplitter im Kopf und rechtes Bein getroffen. Die Verletzung waren so schwer, daß der Tod sofort eitrat. Begraben wurde er auf dem Soldatenfriedhof Hamel bei Arras. Er liegt in einem Einzelgrab. Der Feldgeistliche P. Richard Schwarz, schrieb am 15. August 1918 an die Frau des Gefallenen:

"Am 13.8.18 wurde ihr Gatte bei Hamelincourt tödlich durch Artilleriegeschoß an Kopf und Bauch verwundet und erlag bald darauf seinen Wunden. Ich habe Ihm heute am 15. Aug. auf dem Friedhof zu Hamel b/Arras beerdigt. Er liegt in einem Eizelgrab. Schwer liegt die Hand des Herrn auf Ihnen. Plötzlich und unerwartet trat der Tod an Ihn heran, nach vier Jahre langen harten und mühevollen Kämpfen. War doch Hoffnung da, daß da er ja schon lange im Felde war, auch ferner erhalten bleibe. Gott hatte es anders bestimmt. Er hat ihn zu sich gerufen. Er wollte ihn belohnen den er war reif für den Himmel. Möge Maria, die schmerzhafte Mutter, Ihnen Kraft und Stärke erlangen, all das Leid mit Ergebung in Gottes Hl. Wille zu tragen Herr, dein Wille geschehe! Beten wir für den Verstorbenen, damit Gott ihm gnädig und barmherzig sein möge."

 

Image

 



Balzer, Franz (Severiins)


Bergmann, geb. am 27. März 1896, ehel. Sohn des Severin Balzer und der Cordula geb. Klug.


Wurde im Oktober 1916 zum Garde Jäger Reg. nach Charlottenburg eingezogen und dort am Maschinengewehr ausgebildet. Kam im Juli 1917 mit der Scharfschützen-Abteilung 4 nach Frankreich und machte die Kämpfe an der Marne und bei Verdun mit. Anfang 1918 wurde er während eines Sturms bei Venteuil an der Marne durch einen Granatsplitter in den rechten Oberschenkel getroffen und starb den Heldentod. Der Kompanieführer schrieb an den Vater:

"Die Kompanie verloran ihm einen treuen, stets liebenswürdigen und pflichteifrigen Kameraden, einen ihrer alten und besten Gewehrführer. Er liegt begraben bei der Courteaux-Ferme bei Vezilly auf dem dortigen Militärfriedhof."



36