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Wüstungen bei Rommerz

Als Wüstung werden einzelne Höfe, Ortschaften und Wirtschaftsflächen bezeichnet, welche von ihren Bewohner verlassen wurden und die Gebäude nach und nach dem Verfall preisgegeben waren. Auch wurden Fundamente aus Steinen oder Steinmauern abgetragen und an anderer Stelle wieder verwand. Wenn man heute feststellen möchte wo die Höfe und Ortschaften waren, welche um Rommerz herum gestanden haben, muss man schon genau hinsehen um noch etwas davon zu finden. So kann man im „Remerz“ einen Teil der Rommerzer Landwehr anhand der Bodenbeschaffenheit erkennen oder etwa am „Lengheinze Hof“ die Größe des Gartens ausfindig machen oder die Flächen der Gebäude erkennen. Auch konnte man in der Flur Lage „Am Höfchen“ bei den Bauarbeiten für die neue Rommerzer Quelle Scherben aber auch Steine finden, welche auf eine Bebauung hinweisen. Die Namen der Orte finden sich zum Teil in den Lage- und Katasterkarten wieder, aber auch Flurnamen weisen auch heute noch auf die Wüstungen hin.    

Die ca. 350 jährige Blütezeit des Landlebens nahm um 1330/40 ein jähes Ende. Hierfür gab es verschiedene Ursachen, eine der wichtigsten war ein starker Bevölkerungsrückgang. Verantwortlich hierfür waren Hungersnöte (evtl. Klima bedingt) und Pestepidemien, die in mehreren Wellen unser Land heimsuchten. Besonders auf den Dörfern waren die Verluste an Einwohnern recht hoch viele Dorfbewohner wanderten auch in die weitaus sichereren Städte ab, welche die Bewohner der umliegenden Dörfer förmlich aufgesogen haben. Der Rückgang der Bevölkerung führte zu einer Nachfragenkriese nach Landwirtschaftlichen Erzeugnissen (Getreide und anderen Agrarprodukten), hierdurch wiederum fielen die Preise für Agrarerzeugnisse.

Auch kann die Lage an überörtlichen Straßen, wie bei uns in Rommerz die Via Regia, der Ortesweg oder die Antsanvia zum verlassen einzelner Höfe oder Dörfer geführt haben. Den auf den Straßen waren nicht nur Handelsleute und vertrauenswürdige Reisende unterwegs auf ihnen reisten auch Räuber, Räuberbanden oder Halunken die nicht davor zurückschreckten sich Eigentum anderer anzueignen. Auch zogen Soldaten über die Straßen die oftmals vom Hunger geplagt reisen mussten und nicht zimperlich mit anderen Leuten Eigentum umgingen.

Viele Grundherren verarmten und verloren ihre wirtschaftliche Basis. Ein Teil dieser Grundherren meist war es der niedrige Adel versuchte sein Einkommen durch Raubzüge und Fehden aufzubessern. Dies war die Zeit der Raubritter die hordenweise in allen Regionen in Deutschland in die meist ungeschützten Dörfer und Klöster einfielen, plünderten und die Dörfer anschließend in Brand setzen.
 

                                                         
                                                                    Das Schloss Neuhof um 1700 von Ernst Wenzel

 

 
So war die Stadt Gersfeld im Jahre 1428 komplett wüst, nur das Schloss war noch bewohnt. Durch diese Wüstungsperiode nahm die Siedlungsdichte zwischen den Dörfern erheblich ab, im Fuldaer Land waren vor dieser Periode 230 Wohnplätze bekannt, 130 Dörfer überdauerten diese Wüstungsperiode die ca. von 1340 bis 1500 anhielt. Die vorhandenen Dörfer waren zwar restlos vom Erdboden verschwunden doch der wirtschaftliche Teil, die Wiesen und Äcker wurden meist weiter bewirtschaftet. Denn der Grund und Boden waren zur damaligen Zeiten das wichtigste Ertrag bringende Kapital der herrschenden Grundherren.

Als Grundherren sind für Rommerz neben dem Kloster Fulda, die Lehnsleute des Fürstabtes, die Herren von Küchenmeister, die Herren von Romrod, die Herren von Lüder, die Junker von Lasthausen und die Propsteien Johannesberg, Michaelsberg und Neuenberg zu nennen. Von daher ist es auch verständlich das im Falle eines teilweisen oder kompletten Abzuges der Bauern vielfach eine Verpflichtung der noch vorhandenen Bauern, auch aus den Nachbardörfern bestand, die Ländereien weiterzuführen.

               gemarkung rommerz
Die Gemarkung Rommerz, die Eingliederung der Gemarkungen von Lütz, Reimbrechts und Wanhütten kann man gut erkennen 


Im 16. Jahrhundert wurden die Gemarkungsgrenzen eingerichtet. Die wüsten Siedlungen wurden mit ihrer Fläche an die bestehenden Ortschaften angegliedert. Dies kann man am deutlichsten in der Flur von Rommerz an der Wüstung „Luts, Lütz“ erkennen, wenn man sich die Gemarkungskarte (s. Bild) anschaut.

 

Rommerz hat als Nachbarn die Dörfer Ellers, Neustadt, Opperz (heute Neuhof), Giesel, Hauswurz, Schweben, Weinberg, Buchenrod, Döngesmühle, Kellerei, Magdlos und Flieden.

Als wüst gelten die Dörfer: Rod, Reinbrechts, Luts und Wanhütten. Auch fielen der Lengheinze Hof und das Höfchen wüst, auf die Existenz des Birkenhofes weist eine Flurbezeichnung hin. Robert Bagus schreibt in seiner Chronik über Rommerz, das die Höfe und Ortschaften die heute als Wüst bezeichnet werden alle noch zu Beginn des 14. Jahrhunderts bestanden haben.



Der Überfall auf das Dorf Reimbrechts 


10. Dezember 1389, ist geschen do man tzalte nach Christs gebuert dryczenhundert jar darnach in dem nuen und achtcigstin Jahre an dem czehenden tage des mandes den man schribet und nennit tzu latine December umb vesper tzijt desselben tages tzue Fulde in Hermans hus von Appingeld schribers mynes herren von Fulde

Wigand Grave, Kleriker der Diözese Würzburg, Notar kaiserlicher Autorität hat auf Wunsch des Heinrich von Herbelstein, Bürgermeister von Fulda, ein Notariatsinstrument eigenhändig aufgesetzt:
In Gegenwart von Gottschalk von Buchenau, Ritter; dem Jungherrn Simon von Schlitz genannt Görz und dem Rat der Stadt Fulda haben Konrad Tzegan und Peter Schurphedarm, gewesener bzw. gegenwärtiger Küchenmeister und Amtmann des Abts von Fulda, und Götz Snyder, Kellner zu Flieden zur Küche des Abtes von Fulda gehören; sie sind zur Abgabe des Besthauptes verpflichtet, liefern Getreide (mit korngulden mit haberngulde) und Geld (phennig gulde) und andere Dienste und Abgaben.

Danach haben Contze Küchenmeister, Hermann von Lütter und Heinz Küchenmeister, Burgmänner auf dem Neuenhof beschworen, dass die Einwohner von Flieden und der benachbarten Dörfer zur Küche des Abts gehören und ihm zu Diensten und Abgaben verpflichtet sind und das sie nicht verpfändet waren und es gegenwärtig nicht sind.

Danach haben Heil Müller, Hentze von Otrichshusen, Contze Suone und Contze Quelman aus dem Dorf Opperz (Moprechts) Kunkel Arnold, Heinrich Beheym, Heinrich Rothaubt, Conze Snyder und Contze Pherrer aus dem Dorf Flieden, Wiczel Helwig, Heincz Oster und Wiczel Herold aus dem Dorf Reimbrechts, Fritz Scherre und Gerlach Reme aus dem Dorf Rode ausgesagt, dass Eberhard von Fechenbach und Wilhelm von Thüngen, Ritter; Eberhard von Fechenbach von Sommerau Eberhard Schelm, Ditze Thüngen und ihr Gefolge die vorgenannten Dörfer und das Gericht Flieden überfallen haben und dass sie, obwohl der Abt von Fulda und seine Hintersassen den neuen Landfrieden beschworen hatten, zwei Männer des Abtes und zwei arme Bewohner totgeschlagen haben, dazu haben sie einem Mann des Abtes im Dorf Reimbrechts fünf Pferde gestohlen und im Dorf Steinbach ein Haus aufgebrochen und daraus Sättel, Seile und Zaumzeug geraubt haben.


Auch haben sie den Mönchen und Untertanen des Abtes, die  zur Kellnerei gehören, 87 Schafe geraubt, ebenso haben sie dem Jungherrn Hermann von Lutter, Burgmann des Abtes zum Neuenhof, der mit den Angreifern nicht in eine Fehde verwickelt war, 300 Schafe zu Dotzerod geraubt; sie haben den Marschall des Abtes Jungherrn Heinrich von Schlitz genannt Görz mit seinem Gefolge gefangen genommen, obwohl er unter dem Schutz des Landfriedens den Besitz des Abtes und seiner Untertanen vor dem Raub durch von Eberhard von Fechenbach und Genossen schützen wollte. Sie haben dabei auch Hans von Tafta, Hennen Mülich, Fritz Küchenmeister, Contze Koch, Contze Steynmetz, Hans Zentgrefe, Hermann Snyder, Hehenczell ?, Henthin Fulhabir, der tot geschlagen wurde, Mens Hanne, Bozen Swenckin, Hans Klemin, Contze Gruwelich, Tolde Rerynge, Contze Hufsmet; ihnen wurden 18 Pferde und ihre Rüstungen genommen; sie haben auch Ruprecht Küchenmeister, Symon von Spaln, Henne von Gline, Gerlach, Hausknecht, des von Brenden und Hänger gefangen genommen und ihnen sieben Pferde und ihre Rüstungen abgenommen.

Siegelankündigung. Ausstellungsort: Fulda, im Haus des Hermann vonAppingfeld, Schreiber des Abtes von Fulda.

Zeugen:
Hermann von Appinfeld, Pfarrer zu Steinau an der Straße, Konrad Schicke und Johann Fyrding, Prister Siegler
Gottschalk von Buchenau, Simon von Schlitz genannt Görz, Stadt Fulda
Quelle:www hadis hessen de


 

Reimbrechts: Abt Heinrich von Fudla versetzte 1380 der Familie Küchenmeister "unser Gut und Lite in den Dorfen zum Oppterts, zum Reinbets, wu Sweberde (Schweben) und zujm Rumundus (Rommerz). Noch 1389 bestand das Dorf "Dorff zum Rennbrechts". Remerz, Reimbrechts (der Hof des Reimbrechts) Wüstung im Amt Neuhof.
Reimbrechts/Remerz lag südlich von Rommerz, oberhalb des Aussiedlerhofes „Lenges“. Es wurde in der Niederschrift von Überfällen um das Gericht Flieden erwähnt. Die erst Erwähnung von Reimbrechts war 1330 und die letztmalige erwähnung in Akten war 1553.

  Wölbäcker
     

 

Robert Bagus Chronik Rommerz von 1953

Reimbrechts
, seine Entstehung mag wohl schon im 9. Jahrhundert gelegen haben, doch 1361 war es bereits wieder wüst. Diese Wüstung ist unter dem Flurnamen „Rämerz“ allen bekannt. Im Jahre 1330 wurde Reimbrechts wie Rommerz vom Abte Heinrich VI. an die Familie Küchenmeister verkauft. 1553 heißt die Wüstung zum „Reimers“. Diese Wüstung wird 1330 „Rembrets“, 1389 Dorf zum „Reynbrechsts“, 1553 zum „Reimers“ und dann „Remerts“ und 1560 „Remberts“ zu Ellers genannt. Aus dem Dorfe Reimbrechts war ein Adelsgeschlecht hervorgegangen, von dem aber nur ein einziger Vertreter bekannt ist. Es ist der Kanonikus des Hünfelder Kollegialstiftes Konrad von Reimbrechts. Die von Reimbrechts sind sicherlich eine jener Familien gewesen, die den Fuldaer Äbten militärische Dienste geleistet hat. Wahrscheinlich ist sie im Bauerntum steckengeblieben. Ihr Dorf hat sich, wie der Name deutlich erkennen lässt, aus dem Gehöft eines Reimbrecht entwickelt.




Wanhütten, wird im 16. Jahrhundert ein wüster Ort. Quelle Georg Landau Wanhütten, wüst im Amt Neuhof westlich von Rommerz im Kemmetetal. Wainhutten bei der Zunderhart 1358 (Kindlingers Sammlung 144.34)

Wanhütten um 1560 (Fuld. Aemterrep. 1964,6) Wanhütten 1574 (Fulda UA Domkapitel Die erst Erwähnung von Wanhütten war 1358 und letztmalig tauchte Wanhütten 1701 in den Akten auf.

                   
   



Wanhütten, dieses kleine Dörfchen, dass schon im 10. Jahrhundert bestand, wird im 16. Jahrhundert erst als Wüstung bezeichnet. Noch heute trägt die Flur seinen Namen. "Im Jahre 1353 erhielt der Altar der hl. Maria Magdalena in der Propsteikirche zu Johannesberg (bei Fulda) zwei Huben im Dorf zu Wainhütten by der Czunderhart“. Während seines Bestehens hieß es unter anderem noch 1498 Wenhutten, Wanhütten um 1560, Wahnhutten 1574 und zu Wehenhütten um 1701.



Robert Bagus Chronik Rommerz von 1953

Wanhütten, dieses kleine Dörfchen, dass schon im 10. Jahrhundert bestand, wird im 16. Jahrhundert erst als Wüstung bezeichnet. Noch heute trägt die Flur seinen Namen. "Im Jahre 1353 erhielt der Altar der hl. Maria Magdalena in der Propsteikirche zu Johannesberg (bei Fulda) zwei Huben im Dorf zu Wainhütten by der Czunderhart“. Während seines Bestehens hieß es unter anderem noch 1498 Wenhutten, Wanhütten um 1560, Wahnhutten 1574 und zu Wehenhütten um 1701.

Dort wo die Flur Wanhütten liegt, dort sind auch die von den alten Rommerzern sogenannten Franzosen Wiesen. Hier haben beim Rückzug 1813/14 geschlagene französische Soldaten genächtigt oder für mehrere Tage ihr Lager aufgeschlagen. Auch wurde Rommerzer beim Hinzug nach Leipzig von den Franzosen als Lager und zum Vieh unterstellen genutzt.


Erwähnung am 20. April 1708 der Wüstung Wanhütten:

Konrad Rüttger, derzeit Anwalt des Konvents von Fulda und der Stadt Fulda (hochadtelicher capitularischer undt der statt Fulda syndicus) und Verwalter von Neuenberg, bekundet, dass er Adalbert [von Schleifras], Abt von Fulda, die sollstadtischen Hoflehn in Haimbach, Rode (Rodten), Kemnaten
(Kemeten) [Wüstung in der Gemarkung von Ellers, Gemeinde Neuhof], Wanhütten und Rommerz
(Rommelts), die ihm bei der Stendorfschen Erbteilung zugefallen sind, mit allem Zubehör und allen Rechten dauerhaft verkauft hat. Es folgt eine Auflistung der zu den verkauften Hoflehn gehörenden Äcker und Wiesen; bei der Aufzählung wird auch [Johann] Martin Ludwig (Ludtwig) von Schleifras, Fuldaer Oberjägermeister, erwähnt. Der Kaufpreis beträgt 2700 Gulden, jeder Gulden im Wert von 42 Böhmischen [Groschen]. Den Geldbetrag hat der Abt durch die Rentkammer des Klosters Fulda bezahlen lassen. Konrad Rüttger sagt für sich, seine Ehefrau Maria Eleonora Rüttger und seine Erben den Abt und die Rentkammer von der Zahlung der Kaufsumme los und verzicht auf alle Ansprüche auf die verkauften Hoflehn sowie die Einlegung jedweder Rechtsmittel. Konrad Rüttger sichert dem Abt und dem Kloster den unbeeinträchtigten Besitz der Hoflehn zu, verspricht, dass diese weder verpfändet noch anderweitig belastet sind und leistet Währschaft. Die Urkunde hat Konrad Rüttger der Rentkammer des Klosters Fulda übergeben.
Quelle: www.hadis.de

 



Luts, zum Lutz, auch Leuths ist eine häufige Flurbezeichnung von Ellers, einmal unter Rommers (Neuhofer Amt Register von etwa 1560, Fuldaer Ämterrepos. 1964), die Topographische Karte verzeichnet dort den Lützgrund. Die heutig Wüstung tauchte erstmals 1530 in den Akten auf.

Josef Heimüller schreibt zum Lützdorf: 
Nachfolger der Bewohner des Lützdorfes sollen sein, der Herberts Bauer (Diel Schachtstraße), der Wetterschbauer (Wetter Schachtstraße), Urmerdis (Atzert an der Herrenmühle), Peresch (Schmitt Gieseler Straße) Lauerschbauer (Klüh Gieseler Straße), Humölkesch (Diel Mühlenstraße in Rommerz). Dies könnte zutreffend sein, da alle angeführten Bauern dortselbst Wald oder Wiesen besitzen.

Niederschrift von Josef Heimüller als PDF mit einem doppelklick zu öffnen

                                
        Auf der Gemarkungskarte der Gemarkung von Rommerz, kann man gut die ehemalige Gemarkung von Luts erkennen


Robert Bagus Chronik Rommerz von 1953
Luths
, ist das Luthsdorf. Es stand oberhalb des Kaliwerkes II im Lutzgrund. Noch heute sind dort Gewanne zu sehen. Es wird erstmals 1241 erwähnt. Die Villa Ludes gehörte damals zu den Gütern, die Abt. Konrad III. dem Schatzmeister des Klosters Neuenberg bei Fulda zur Verwaltung anvertraute. In einer Urkunde von 1376 wird das Dorf Luths noch genannt. Weiter genauere Schriftstücke sind nicht vorhanden. Der Name zum Lutz oder auch Leuths ist häufig die Flurbezeichnung zu Ellers und einmal unter Rommerz zu finden.



Die Wüstung Rod wurde am 11. Mai 1386 erwähnt:

Ludwig (Luotze) Windolt und seine Ehefrau Elisabeth (Else) bekunden, dass sie mit Zustimmung des Friedrich [von Romrod], Abt von Fulda, ihre zwei Güter in Rommerz, bewohnt von (Glicgks) und Schultheiß, für 50 Gulden und ihre zwei Güter in Rommerz, bewohnt von Wetzel (Wiczel) Smit und (Czisichen) Butener, und drei Güter in Rode, bewohnt von Wigelchin, Hartmann Schemel und Heinrich (Henetze [?]) Schoppe, für ebenfalls 50 Gulden wiederkäuflich an die Brüder Eckhard, Otto und Heinrich von Lüder verkauft haben. Falls die Verkäufer die Güter binnen sechs Jahren nicht zurückkaufen, steht der Wiederkauf Abt oder Konvent gemäß den Kaufurkunden zu.

Quelle: www.hadis.de


Die Wüstung Rod liegt auf dem Gelände des heutigen Kaliwerkes, in der Flur "An den  Rothwiesen".

Von dieser Wüstung ist heute nur der Flurnamen erhalten geblieben.
Die Ersterwähnung von "Zum Rod" war 1239.




 

Robert Bagus Chronik Rommerz von 1953

Kemmaten, dieses Dorf liegt heute Wüst in der Gemarkung Ellers. Um 1560 wird es hier als Flurbezeichnung erwähnt, doch heuten fehlt jede Spur von seiner ehemaligen Lage. Ob es in der Gemarkung Ellers gelegen war, möchte ich nicht bezweifeln, doch auch die anderen Wüstungen sind unter der Gemarkung Ellers angegeben und liegen in unserer Gemarkung Rommerz.

Von hier stammt neben dem Adelsgeschlecht der Reimbrechts das von Kemnaten. Aus der Existenz und dem früheren Auftreten der sicher aus dem Reiterstande und der Ministerialität hervorgegangenen Adelsfamilie ergibt sich, dass das an der Kemnete gelegene Dorf ein hohes Alter aufweist und wohl spätestens im 9. Jahrhundert entstanden ist. Bemerkenswert ist daher die Wandlung des Bachnamens. Mag der Bach ursprünglich Kemnate geheißen haben, so entstand durch Umwandlung über Kemneten der heutige Bachname Kemmete, die vom Reichloserweiher kommt, über Hauswurz an meinem Heimatdorf verbeifließt und in Neuhof in die Fliede mündet.

Der Adelsfamilie der Kemnaten entstammen die beiden Fuldaer Fürstäbte Udalrich (1122 bis 117) und  
Heinrich I  (1127 bis 1133). Udalrich war der erste deutsche Prälat, der nach den Bestimmungen des 1122 zustannde gekommenen Wormser Konkordates frei gewählt und dann von Kaiser Heinrich V. mit dem Zepter belehnt worden war. Sowohl Kemnaten als auch Reimbrechts waren beide im 9. Jahrhundert entstanden, wiesen Adlige auf und waren bereits im 15. Jahrhundert wieder Wüstungen.

Das Historische Ortslexikon von Hessen weist eine Ersterwähnung in 1553 und eine letztmalige Erwähnung in 1641 aus.


Kemnaten erwähnt am 12. Juni 1606:

Johann Friedrich [von Schwalbach], Abt von Fulda, bekundet für sich und seine Nachfolger, dass er Martin Garttner, Untertan des Klosters in Rommerz (Rommerts), sowie dessen Ehefrau Margarete und allen ihren Erben, auf seine Bitten hin ein Gut in Rommerz im Kemnater Grund (Kammater grundt) samt den dazu gehörigen Gebäuden (beuthen) verliehen hat. Das Gut hatte zuvor Heinrich (Heintz) Otto von Tiefengruben (Dieffengruben) inne, der auch die ursprüngliche Waldfläche (rohem waldt) gerodet hat. Weiter gehören zu diesem Gut vier Gärten, die unter anderem an Kilian Scheffers (Schevers) Grundstück, den Spersberg, sowie die Grundstücke von Adam Jahn und des Klosters stoßen.

Zu diesem Gut gehören außerdem ein beim Mühlacker (mulen acker) gelegener Acker sowie zwölf Beet (beth) Acker, die zu einer Hofreite zusammengefasst sind. Diese Grundstücke liegen nahe dem Weg nach Magdlos (Machtloser weeg) und grenzen an die Grundstücke des Klosters und das von Konrad Neu (Neu Contzen) sowie des Klosters und Möllers Acker. Außerdem stoßen diese Äcker an ein Grundstück, das Wolffs Wiese heißt, welches einst dem Kloster gehörte und dann für 30 rheinische Gulden an die bereits genannten Heinrich Otto und Kilian Scheffer, der bereits verstorben ist, sowie dessen Ehefrau Adele und dessen Erben in Rommerz verkauft wurde. Nach dem Tod Kilian Scheffers ging das genannte Grundstück nach Aufteilung (subtheilung) auf dessen hinterlassene Kinder über, darunter Veit Scheffer und dessen Ehefrau.

Weiter werden sieben Beet Äcker verliehen, die oben an das Grundstück von Adam Forster und unten an den Weg stoßen, außerdem eine bei Kemnaten (Kemmaten
) gelegene Wiese. Diese Äcker und Wiese hat Veit Scheffer dem Kloster abgekauft; jährlich hat er für diese Grundstücke sechs Böhmische [Groschen] an Zins in die Burg Neuhof (Newenhoff) zu entrichten. Martin Garttner wird verpflichtet, für das ausgegebene Lehen jährlich an Michaelis [September 29] folgenden Erbzins in die Burg Neuhof zu entrichten: zehn Böhmische [Groschen], ein Festbrot (schönbrodt), vier Böhmische [Groschen] als Holzgeld, drei Böhmische [Groschen] als Küchenspeise, anderthalb Maß Hafer als Küchenspeise, zwei Sommerhühner und ein Fastnachtshuhn.

Darüber hinaus ist Martin Garttner zum Burgfriedensdienst und zu anderen Diensten, die Hintersassen (hindersiedler) leisten müssen, verpflichtet. Zum Hintersassendienst ist er für einen Tag verpflichtet, ebenso einen Tag zum Schmieden, einen zum Heumachen und einen zum Haferwenden (haber veziehen). Sollte es zu Streitigkeiten wegen dieses Guts oder daran gebundene Rechte und Pflichten kommen, sollen sich die Lehnsnehmer ausschließlich an das zuständige Gericht wenden oder eine entsprechende Entscheidung des Landesfürsten abwarten. Sollten sie sich jedoch in solchen Dingen an eine andere Herrschaft oder ein anderes Gericht wenden, so
wird dieser Lehnbrief ungültig und das ausgegebene Lehen fällt mit allen Rechten wieder an das Kloster zurück.



Erwähnung der Wüstung Kemnaten am 13.März 1592:

Maximilian [III.], erwählter König von Polen, Erzherzog von Österreich, Hochmeister des Deutschen Ordens und kaiserlicher Kommissar und Administrator des Klosters Fulda bekennt, dass das Kloster seinen treuen Untertanen und Erben in Rommerz (Rommertz), Lorenz (Lentz) Weber dem Jüngeren und Apel Ritter sowie deren Ehefrauen Elisabeth (Bethe) und Katharina (Catharine) und allen ihren Erben auf deren Ersuchen hin mit einer Wiese belehnt haben. Diese liegt in Kemnaten (Kemmathen) [wüst] und stößt an ihrem oberen Ende an Johann (Henn) Schiffers Wiesenflecken, am unteren Ende reicht sie bis an Konrad (Cuntz) Kirchers Wassergraben und an den zu dieser Wiese führenden Weg.

Die Wiese stammt ursprünglich aus dem Erbe des verstorbenen Wenzel (Wetzell) Möller und wurde von Johann Henckel, Konrad (Cuntz) Kircher und deren Ehefrauen, die diese je zu einem Drittel besaßen, um 130 Gulden abgekauft. Die Wiese in Kemnaten wurde danach Lenz Weber, Apel Ritter und deren Ehefrauen zum Gebrauch als Erblehen wieder verliehen. Dazu kommt noch die Versicherung [?] an die Mühlherren, die Einnehmer der oberen Wiese sind, die nicht an andere Grundstücke anstößt, augenscheinlich bei der Inbesitznahme der Wiese nicht zu benachteiligen. Dafür werden die Lehnsnehmer und ihre Erben verpflichtet, jährlich an Michaelis [Sept. 29] in das Schloß Neuhof (Neuennhoff) 22 Böhmische [Groschen] fuldischer Währung als Erbzins zu geben. Nach Gewohnheitsrecht wird darüber hinaus festgelegt, dass das Erblehen auf die nächsten Verwandten der Lehensnehmer
übertragen werden kann.


Quelle: www.hadis-hessen.de





Birkenhof, er lag an den Fliedener Tannen über den Hof ist nichts weiter bekannt außer der Flurbezeichnung die heute noch in den Topographischen Karte verzeichnet ist.

In Rommerz gibt es den Hausnamen " Birk, Birks" da liegt es für mich nahe das dieser Hof an den Fliedener Tannen und nahe an der alten Handelsstraße Frankfurt - Leipzig aufgrund von Überfällen den Schutz eines Dorfes gesucht hat.  Bestärkt wird diese Annahme dadurch das die Ackerfläche des Hofes von "Birks" ausschließlich in der Nähe der Fliedenre Tannen gelegen haben und heute noch dort bearbeitet werden. 

Hier ist neben der Flur Birkenhof auch die Ausbreitung der Fliedener Tannen gut zu erkennen






Lengheinze Küppel, Lengheinze Hof, die spätere Flurbezeichnung ist "Schaflager".
Der Lengheinze Hof kann Vorspanndienste verrichtet haben, wenn man die Verlängerung der Straße über die "Drehscheibe" bis zum Spatzenhof sich auf der Karte betrachtet und geht davon aus das direkt am Spatzenhof der Ortesweg in Richtung Bad Neustadt/Salz und die Antsanvia in Richtung Fulda/Erfurt verlief würde das einen Sinn ergeben.

Ab dem Spätmittelalter verlagerten sich der Verkehr, die Handelswege von den Höhen in die Täler dies war bei uns das Kinzigtal in diesem Tal verlief die Via Regia. 

 
Rechts neben der Flur Hahl ist der Lengheinze Kopf als Flurbezeichnung eingetragen, man erkennt
auch den sogenannten "Lengheinze Garten".
 


Der Lengheinze Hof
Die Nordwestlich von Rommerz gelegen Höhe 371 wurde früher der "Lenheinze Küppel" genannt. Hier soll ehemals ein Bauernhof gestanden haben, der sogenannte Lengheinze Hof. Man weiß nciht ob dieser Hof im Dreißigjährigen Krieg zerstört wordne ist, oder ob er von seinen Besirzern aus wirtschaftlichen Gründen aufgegeben wurde. Im Jahre 1919 haben wir in dieser Gegend Holz geschlagen; da waren die Ackerfurchen von einst deutlich zu sehen. Durch die Aufforstung ist heute kaum noch was zu erkennen, denn die Reihen laufen kreuz und quer, während früher die Furchen nach dem Tal Tal gingen, damit das Wasser ablaufen konnte. Es war kurz nach dem ersten Weltkrieg, als der Bauer Diel aus Rommerz, hier eine Birke fällte. Unter der Wurzel fand er eine Menge stark verrosteter kleiner Hufeisen, und zwar in der Größe, wie sie Steppenpferde tragen. Es wird erzählt, es seien noch Mauerreste vom alten Lengheinze Hof vorhanden. Ich habe aber davon nichts gesehen. Heute wird der Lengheinze Küppel übrigens "Am Schaflager" genannt. 
Buchenblätter Nr. 6 vom 21. Februar 1969


Lengheinzegarten Kreis kalter Weg
Der sogenannte "Lengheinze Garten" ist noch mit Grenzsteinen markiert         Hier führte früher der Weg entlang

 

kerste Grube   kGruben Beschriftung
 Hier kann man deutlich die Vertiefungen erkennen    Es liegen drei Gruben/Keller nebeneinander



Schaflager   Schaflager Befestigung
 Der Schatten macht die Gruben gut sichtbar    Erhaltenen Randbefestigungen von einer Grube

 

                                               kFlurstück Schaflager  
                                                              Die Flurbezeichnung "Am Schaflager"  





Auf diesen Hof weist die Flurbezeichnung hin. Er liegt am Remerzer Weg auf der Höhe der Gemeindlichen Pumpstation. Bei dem Neubau des Pumpenhauses haben wir einige Fundstücke entdeckt, welche auf den Hof Hinweis geben.

                                          
                                     Das einzige Naturdenkmal von Rommerz, die Eiche an der Pumpstation im Remerz                    



Geh. Stein   Am Höfchena
     



Stein Russ   Stein Dreieck
     

 

Scherben    Am Höfchenc
     





Am 8. März 1911 stellte die Gewerkschaft Ellers den Antrag, zwei weitere Schächte im Grubenfeld Ellers teufen zu dürfen. Es war der Schacht Ellers II (heute Fritz Heckmann Schacht), 800 m westlich des Ansatzpunktes von Schacht Ellers I und Schacht Ellers III (später Schacht Haidkopf), der 1250 m nördlich vom Ansatzpunkt Ellers I liegen sollte. Der Betriebsplan sah Schächte mit einem lichten Durchmesser von 4,00 Metern vor. Von der Oberförsterei Neuhof wurden entsprechendes Terrain gekauft. Ebenso Gelände für eine Bahntrasse vom Schacht Ellers I zum Schacht Ellers III. Beide Schächte wurden bis zu einer Teufe von nur 12 Meter niedergebracht und dann stillgelegt. Vermutlich sollten sie zur Zuteilung einer Förderquote benutzt werden, weil das Reichskaligesetz vom 25. Mai 1910 eine Zwangskontigentierung vorsah.

  Heckmannschacht
Der Schacht Haidkopf, auch Ellers III   Der Heckmannschacht auch Ellers II



Quellennachweis: Historisches Ortslexikon von Hessen, die Chronik von Robert Bagus, Reimer das Ortslexikon von Kurhessen, Niederschriften von Josef Heimüller aus Neuhof, Erwin Sturm 50 Jahre Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Rommerz, Lagis Hessen, Horst Bannert 1906 bis 2006 Kaliwerk Neuhof - Ellers 

rem 32018